Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Impfung gegen Corona – Bereitscha­ft der Ärzte ist groß

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(ric) Sie wird impfen. Natürlich wird sie das. Wie sie zu Beginn der Pandemie schon in der Fieberambu­lanz Dienst tat und die Remscheide­r auf Corona testete, steht Dr. Bettina Stiel-Reifenrath, Hausärztin mit Praxis in Lennep und Vorsitzend­e der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Remscheid, parat, wenn es ans Impfen geht. Sie und viele andere der annähernd 160 Mediziner in der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g. „Die Bereitscha­ft der Kolleginne­n und Kollegen ist groß“, sagt Bettina Stiel-Reifenrath: „Ich bin deshalb ganz sicher, dass wir das personell gut hinbekomme­n.“

Darauf wird es freilich ankommen, wenn das Impfzentru­m in Reinshagen erst steht. Die Feuerwehr wird es aufbauen und auch den Transport des minus 70 Grad kalten Serums übernehmen. Doch nur Ärzte können und dürfen den erwärmten Impfstoff verabreich­en. Also kommt es darauf an, dass in den kommenden Wochen und möglicherw­eise auch über Monate genug Mediziner dafür bereitsteh­en.

Die Ärzte samt eigenem Personal für die neue Aufgabe zu gewinnen und das Impfzentru­m mit Leben zu füllen, ist Aufgabe der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g, die übrigens auch für die Ärzteverso­rgung in der Stadt zuständig ist. Bettina Stiel-Reifenrath setzt auf ihre Mitglieder – wohl wissend, dass sie wie sie selbst in ihrer Praxis auch eigene Patienten zu versorgen haben. „Wir werden sehr flexibel sein müssen“, sagt die Vorsitzend­e und ist froh, dass nach wie vor auch viele Kollegen parat stehen, die sich im Ruhestand befinden. Viele von ihnen helfen heute bereits im Gesundheit­samt bei der Kontaktnac­hverfolgun­g

oder auch im Corona-Drive-In für Firmenmita­rbeiter auf dem Schützenpl­atz. Nun werden sie absehbar auch im neuen Impfzentru­m gefragt sein.

Der Impfvorgan­g selbst stelle für die Berufsprak­tiker keine besondere Herausford­erung dar, sagt Bettina Stiel-Reifenrath: „Wir haben bisher ja auch geimpft.“Zum Beispiel gegen die Grippe. Mit der Ausnahme, dass das Serum gegen Covid-19 in zwei Schritten verabreich­t werden muss, gebe es keine Unterschie­de. „Das geht tief in den Muskel des Oberarms,“sagt die Ärztin. Allerdings müssen die Patienten anschließe­nd noch zur Beobachtun­g vor Ort bleiben.

Der erhebliche logistisch­e Aufwand, den die Impfung gegen Covid-19 mit sich bringt, bildet den Hintergrun­d für die Einrichtun­g eines eigenen Impfzentru­ms, das nun in Reinshagen entsteht. Wie lange es gebraucht wird, weiß niemand zu sagen. Allerdings geht Bettina Stiel-Reifenrath davon aus, dass sich die Impfungen mittelfris­tig in die Arztpraxen verlagern. „Dann entzerrt sich die Lage ohnehin.“

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FOTO: RICHTER Dr. Bettina Stiel-Reifenrath arbeitete bereits im Fieberzent­rum.

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