Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Initiativkreis: Wege in City müssen offen bleiben
Der neugewählte Vorsitzende des Initiativkreises Solingen, Waldemar Gluch, plädiert für eine Verbindung verschiedener Verkehrsträger.
Der Countdown läuft. Schon in wenigen Wochen wird in der Solinger Innenstadt mit dem Neubau der zukünftigen Sparkassen-Hauptstelle am Neumarkt eines der größten Bauprojekte der zurückliegenden Jahre beginnen. Bis zur geplanten Fertigstellung im Jahr 2023 dürfte der zentrale Platz in der City sein Aussehen maßgeblich verändern. Wobei dies längst nicht alles ist. Denn im Zuge der Maßnahme sollen auch die Verkehrsströme in der Stadtmitte umgelenkt werden – weg vom Auto, hin zum ÖPNV und aufs Zweirad.
Ein Konzept, dem Waldemar Gluch, seit dieser Woche neuer Vorsitzender des Initiativkreises Solingen, durchaus etwas abzugewinnen weiß. Gleichwohl fordert der Geschäftsmann, der selbst in der Innenstadt ein Fotostudio betreibt und als CDU-Mann in den vergangenen Jahren zu den profiliertesten Planungspolitikern im Rat gehörte, das Kind nicht mit dem sprichwörtlichen Bade auszuschütten. So stellte Gluch nun noch einmal klar, dass die Innenstadt aus Sicht des Initiativkreises auch nach dem Neubau der Sparkasse weiterhin für alle Verkehrsteilnehmer gut erreichbar bleiben sollte.
„Die Wege in die City müssen offen bleiben“, sagte Waldemar Gluch am Freitag unter anderem mit Blick auf die Erreichbarkeit des Einkaufszentrums Hofgarten. Dieses ist per Auto zurzeit aus drei Richtungen – über die Kölner Straße / Bergstraße, über die Peter-Knecht-Straße sowie über die Friedrichstraße – anzufahren. Und das sollte, so Initiativkreis-Chef Gluch, vom Prinzip her auch in Zukunft noch möglich sein.
Tatsächlich hat die Solinger Politik die Verkehrssituation in der Innenstadt bereits seit geraumer Zeit auf ihrer Agenda. Beispielsweise liegt für die Premieren-Sitzung des neuen Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Wohnungswesen am kommenden Montag ein Antrag von Bündnis90 / Die Grünen vor, der vorsieht, ein „nachhaltiges Mobilitätskonzept für den Bereich rund um den Neumarkt“zu entwickeln.
„Unser Ziel muss darin bestehen, die unterschiedlichen Verkehrsträger besser als heute miteinander zu verbinden“, betonte Waldemar Gluch am Freitag. So gelte es zukünftig, die City, aber auch die anderen Stadtteilzentren in der Klingenstadt zu Anziehungspunkten für die Besucher zu machen. Wobei aus Sicht des Initiativkreises Solingen nicht allein der Verkehr eine Rolle spielt.
Eine Reduzierung der Verkaufsflächen, mehr Wohnraum, eine umfassende Digitalisierung, die es Kunden ermöglicht, den virtuellen Einkauf mit einem echten Shopping-Erlebnis vor Ort zu kombinieren – die Aufgabenbereiche sind ebenso vielfältig wie die realen Ansätze, die es schon gibt.
Als Beispiele hierfür dienen Initiativkreis-Chef Gluch unter anderem die Bemühungen, in Ohligs eine neue Gastromeile zu etablieren, und die erst jüngst präsentierte Idee aus Wald für eine Abholstation. „Das alles sind wichtige Sachen, die zusammen mit anderen Maßnahmen wie etwa der Sanierung der Fußgängerzone und des Marktplatzes in Ohligs und dem Konzept „City 2030“in der
Stadtmitte dazu beitragen werden, die Zentren in Solingen noch attraktiver zu machen“, sagte Gluch, der in den folgenden Wochen dementsprechend etliche Gespräche mit den unterschiedlichen Akteuren führen will.
So ist etwa geplant, in einem gemeinsamen Kraftakt speziell in Sachen Digitalisierung voran zu kommen. Parallel nimmt der Initiativkreis aber auch die unmittelbare Zukunft ins Visier. Dabei geht es zum Beispiel um die Sommerparty, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden musste. „Darüber werden wir uns im Januar oder Februar unterhalten“, kündigte Waldemar Gluch an, der in den zurückliegenden Wochen bei vielen Menschen den Wunsch registriert hat, wieder zuversichtlicher nach vorne zu blicken.
„Die Leute wollen sich treffen und eine gute Zeit verleben“, sagte Gluch, der Solingen insgesamt gut aufgestellt sieht. Allerdings, so der Vorsitzende des Initiativkreises, müssten zunächst die aktuell immer noch deutlich zu hohen Corona-Infektionszahlen zurückgehen. Waldemar Gluch: „Wir müssen uns sicher noch eine Weile an die Regeln halten, damit 2021 wieder Sachen – wie die Sommerparty – möglich werden, die 2020 ausgefallen sind“.