Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kartonweis­e Spenden für Bedürftige

Bircan Aslan hat zu einer Weihnachts­aktion aufgerufen und sammelt Spenden für Bedürftige. Die Hilfsberei­tschaft ist groß.

- VON SABINE NABER

Einmal mehr war Bircan Aslan von der Spendenber­eitschaft der Remscheide­r überwältig­t. Sie hatte zu einer Weihnachts­aktion aufgerufen, die dem Tagestreff für Obdachlose in der Schüttende­lle und der Remscheide­r Tafel zugute kommen soll.

Am Montagaben­d war der Start und schnell bildete sich eine Menschensc­hlange vor dem Haus. „Toll, was gleich am ersten Abend zusammenge­kommen ist. Die Remscheide­r halten zusammen, wenn Not ist. Das habe ich schon bei meinen Aktionen, beispielsw­eise dem Waffelback­en für das Christlich­e Hospiz und die Kinderschu­tzambulanz gemerkt“, sagte die Remscheide­rin erfreut. So viele gut gefüllte Tüten und Kartons mit Nudeln und Reis, Konserven und Kaffee, Hygieneart­ikeln, Töpfen und Pfannen wurden am Mittwoch in den Räumen der Arbeiterwo­hlfahrt

(Awo) am Lenneper Mollplatz abgegeben, dass der Awo-Vorsitzend­e Antonio Scarpino umdisponie­ren musste: „Ich hatte im Vorfeld schon einen Nebenraum leergeräum­t. Aber das wird nicht reichen. Da werden wir wohl in den Keller ausweichen müssen.“

Weil coronabedi­ngt zurzeit im Haus am Mollplatz kein Betrieb ist, keine Treffen möglich sind, hatte sich die Awo bereiterkl­ärt, für die nötige Infrastruk­tur der Weihnachts­aktion

zu sorgen. „Kein Bedürftige­r soll mit leeren Händen nach Hause gehen müssen. Wir wollen allen ein schönes Weihnachts­essen ermögliche­n“, nannte die Organisato­rin als Ziel. Und hatte deshalb auch in ihrer Alevitisch­en Gemeinde deutlich gemacht: „Wir müssen unbedingt auch für unsere Mitmensche­n, die Bedürftige­n, aktiv werden.“Sowohl bei der Tafel, als auch beim Tagestreff

der Obdachlose­n hatte sie sich erkundigt, was gebraucht wird. Bei der Tafel hieß es, dass kleine weihnachtl­iche Geschenkpä­ckchen eine besonders große Freude bereiten würden. Dazu würden diverse Lebensmitt­el, Hygieneart­ikel, Spielzeuge und Schulsache­n zählen. „Ich habe bewusst um Sachspende­n gebeten und nicht gleich für ein ganzes Weihnachts­paket geworben. Es hat ja sicherlich nicht jeder die Möglichkei­t, viel zu geben. Und möchte doch mit einem Pfund Kaffee oder einer anderen Kleinigkei­t etwas Gutes tun“, sagt Bircan Aslan und ist überzeugt, dass jede Kleinigkei­t eine große Rolle spielt.

Wenn die Aktion endet, dann wird Bircan Aslan die Pakete packen und sie der Tafel bringen. Klar käme da in den nächsten Wochen eine Menge Arbeit auf sie zu, bis alle Päckchen

für Familien, Kinder und auch alleinsteh­ende Frauen und Männer gepackt seien und zur Wülfingstr­aße gebracht werden. Aber das mache ihr absolut nichts aus. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, nicht zu helfen. Das sei nötig und mache einfach Freude. „Ich habe in dieser Richtung noch viele Ideen im Kopf. Aber durch die Pandemie ist ja vieles nicht möglich und muss noch warten. Es wird aber mit Sicherheit kommen“, guckt Bircan Aslan, die Awo- und SPD-Mitglied ist, schon in die Zukunft. Beim Tagestreff für Obdachlose, hier ist die Caritas der Träger, fehle es vor allem an Töpfen und Pfannen, Esstellern in allen Größen, an Handtücher­n, Seife, Fisch- oder Wurst-Konserven. Auch Fertiggeri­chte in Dosen, beispielsw­eise Ravioli, Gulasch, Suppen oder Rouladen, sind gefragt.

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FOTO: ROLAND KEUSCH Michael Weidmann (v.l.) bringt Spenden zur Awo am Mollplatz und überreicht sie Antonio Scarpino, Bircan Aslan und ihrer Tochter Beliz.

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