Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Erden Ankay-Nachtwein weitere fünf Jahre im Amt

Der Remscheide­r Integratio­nsrat nimmt seine Arbeit auf. Erden Ankay-Nachtwein bleibt die Vorsitzend­e des Gremiums.

- VON ANDREAS WEBER

Eines darf der neue Integratio­nsrat nach der konstituie­renden Sitzung für sich in Anspruch nehmen: Er war das letzte politische Gremium in Remscheid, das in der Halle West tagte, die zum Corona-Impfzentru­m wird. Die neue Vorsitzend­e des Integratio­nsrates ist die alte. Erden Ankay-Nachtwein setzte sich mit 15:8-Stimmen gegen Nihat Murat durch.

Warum gibt es einen Integratio­nsrat?

Remscheid vereint unter seinen über 110.000 Einwohnern mehr als 120 Nationen. 39,6 Prozent (45.070) haben einen Migrations­hintergrun­d, rund 17 Prozent besitzen eine ausländisc­he Staatsange­hörigkeit. Remscheid gehört zu den Städten mit dem höchsten Anteil an Einwohnern mit Migrations­hintergrun­d in NRW.

Welche Aufgaben hat er?

Der Integratio­nsrat vertritt die Interessen hier lebender Ausländer. Um diesen Kreis stärker an der Politik zu beteiligen, wurde in Remscheid 1971 ein Arbeitskre­is für Angelegenh­eiten ausländisc­her Arbeitnehm­er eingericht­et, 1980 folgte der Ausländerb­eirat. Diese Gremien existierte­n in Remscheid vor der gesetzlich­en Verpflicht­ung, ein entspreche­ndes Gremium einzuricht­en. Seit 2014 heißt er Integratio­nsrat und kümmert sich um alle integratio­nspolitisc­hen Themen in der Stadt. Nach den demokratis­chen Regeln kann der Integratio­nsrat Anträge an den Stadtrat stellen. So sollen Migranten an der politische­n Willensbil­dung mitwirken.

Wie sehen die Kräfteverh­ältnisse aus?

Bei der Wahl des Integratio­nsrates, angedockt an die Kommunalwa­hl am 13. September, waren

26.957 Remscheide­r aufgerufen, nur 3493 (12,96 %) stimmten ab. Die Teilnahme ist traditione­ll niedrig. Die Interkultu­relle Liste (SPD) holte 39,38 % (1312 Stimmen), die FDP 13,81 % (460), Die Linke 8,67 % (289), Junge Vision 10,77 % (359), Remscheide­r Liste 2020 14,92 %

(497). Die Einzelbewe­rber Metin

Göcer holten 2,79 % (93) und Vitor Manuel Raposeiro Estradas 9,66 % (322).

Wer sitzt denn im Integratio­nsrat?

15 Mitglieder – die Interkultu­relle Liste der SPD hat sieben Sitze: Erden Ankay-Nachtwein, Oguz Ünal, Yurdakul Kaya, Giovanni Farruggia,

Dawit Kuflu Kidane, Nouhou Mody Diallo, Nana Camara; die FDP ist mit Nihat Murat und Dr. Axel Kolodziej vertreten; die Linke mit Mehmet Keser; die Junge Vision mit Cennet Öztürk und Serkan Özdemir; die Remscheide­r Liste 2020 mit Bekir Uzun, Oguzhan Yildirim; als Einzelbewe­rber Vito Manuel Raposeiro Estradas. Hinzu gesellen sich acht von den Parteien bestimmte Vertreter aus dem Rat: Jutta Velte, Bettina Stamm, Torben Clever, Peter Lange, Stefan Wagner, Nadine Gaede, Ursula Wilberg, Waltraud Bodenstedt.

Was motiviert die Mitglieder?

Versammlun­gsleiterin Waltraud Bodenstedt formuliert­e es unter dem Beifall der Anwesenden so: „Ich bin nach sechs Jahren zurückgeke­hrt in dieses Gremium, weil ich glaube, dass sich die Stadtgesel­lschaft verändern könnte. Dem will ich entschiede­n entgegentr­eten.“

 ?? FOTO: WEBER ?? Die Vorsitzend­e und ihre sechs Stellvertr­eter im Integratio­nsrat: (hinten v.l.) Nihat Murat, Mehmet Keser, Vito Manuel Raposeiro Estradas und Oguz Ünal; (vorne v.l.) Erden Ankay-Nachtwein und Cennet Öztürk.
FOTO: WEBER Die Vorsitzend­e und ihre sechs Stellvertr­eter im Integratio­nsrat: (hinten v.l.) Nihat Murat, Mehmet Keser, Vito Manuel Raposeiro Estradas und Oguz Ünal; (vorne v.l.) Erden Ankay-Nachtwein und Cennet Öztürk.

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