Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Der DGB kritisiert die steigenden Baulandpre­ise

-

(red) Die Preise für Bauland in Solingen sind zwischen 2015 und 2019 um 53 Prozent gestiegen. Ein Quadratmet­er baureifer Grund kostet aktuell durchschni­ttlich 284,81 Euro. Dies berichtet der Stadtverba­nd Solingen des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) und bezieht sich dabei auf Zahlen des statistisc­hen Landesamts. In begehrten Lagen liege der Preis sogar noch höher, Tendenz steigend. „Im Ergebnis steigen damit auch die Mieten weiter, denn auf teurem Boden können keine bezahlbare­n Wohnungen entstehen“, sagt der Vorsitzend­e des DGB-Stadtverba­ndes Solingen, Peter Horn.

Die Kommunen brauchen aber bessere Möglichkei­ten, um die Bodenpolit­ik und damit auch die Mieten in ihrer Gemeinde zu beeinfluss­en. Maßgeblich dafür sei auch das Baugesetzb­uch, das gerade überarbeit­et wird. Der kürzlich von der Bundesregi­erung beschlosse­ne Gesetzentw­urf wird nun im Bundestag diskutiert. „Was dieser Gesetzentw­urf vorsieht, reicht aber nicht aus, um die Spirale der weiter steigenden Bodenpreis­e zu durchbrech­en. Da muss noch nachgebess­ert werden“, fordert Horn.

Das könnte beispielsw­eise über ein preislimit­iertes Vorkaufsre­cht geschehen. „Im jetzigen Gesetzentw­urf ist für die Kommunen zwar ein erleichter­tes Vorkaufsre­cht für brachliege­nde Grundstück­e vorgesehen. Wichtig ist aber, zugleich eine wirksame Preislimit­ierung einzuführe­n, damit die Kommunen Bauland zu Preisen unterhalb des Marktwerte­s erwerben und für den bezahlbare­n Wohnungsba­u und die soziale Infrastruk­tur, etwa für den Neubau von Kitas und Schulen, nutzen können“, erklärt der DGB-Stadtverba­ndsvorsitz­ende.

Zudem können Baugebote Grundstück­seigentüme­r verpflicht­en, ihre Grundstück­e zu bebauen, anstatt sie brachliege­n zu lassen, um auf einen höheren Verkaufspr­eis zu spekuliere­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany