Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
EMA steuert in eine digitale Zukunft
Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium hat mit Carsten Doil einen neuen stellvertretenden Schulleiter. Der 54-Jährige betont: „Digital wird die Zukunft sein.“Für Sommer 2021 ist die Einführung einer iPad-Klasse geplant.
Die Führung des EMA-Gymnasiums ist wieder komplett. Auf Olaf Wiegand, der im Frühjahr als neuer Leiter an das Albrecht-Dürer-Gymnasium in Hagen gewechselt war, folgt Carsten Doil als Konrektor. Nach der Revision fehlt zwar noch seine offizielle Ernennungsurkunde, Verantwortung trägt der 54-Jährige an der EMA jedoch seit vielen Jahren. Der Sportund Sowi-Lehrer war bislang schon verantwortlich für Schulstatistik und Stundenpläne. Der gebürtige Wuppertaler, der in Bergisch Gladbach lebt, ist seit über zwei Jahrzehnten mit der Remscheider Schullandschaft vertraut.
Acht Jahre unterrichtete Doil in der Hauptschule Hölterfeld, ging danach für weitere acht Jahre ans Röntgen-Gymnasium in Lennep, um 2015 an die EMA zu wechseln. Dass bei der Bewerbung eine schulinterne Lösung gefunden wurde, begrüßt Rainer Schulz. „Kontinuität ist enorm wichtig“, findet der EMA-Leiter. Die Personalie fällt in eine Zeit, in der nicht nur Corona die Schlagzeilen liefert. Bei der 12. Verleihung des Schulentwicklungspreises „Gute gesunde Schule“durch die Unfallkasse NRW zählten die Remscheider unter 241 teilnehmenden Schulen zu den 43 Preisträgern. 14.490 Euro gingen an die EMA.
„Gesunde Schule“steht für ein positives Schulklima und die Beteiligung aller Akteure an der Schulentwicklung. Dieser Wohlfühleffekt, den die EMA in einem mehrstufigen Verfahren darlegte, erlaubt es, die Auszeichnung zu investieren. Mit dem Gewinn aus einem vorhergehenden Schulentwicklungspreis, der lange auf dem Konto lag, wurden dieses Jahr nach Absprache mit der Schülervertretung unter anderem im Eingangsbereich vier Tische mit Sitzbänken angeschafft. Die Investition habe sich gelohnt, erklärt Schulz: „Die Pausenhalle wird jetzt ganz anders genutzt als vorher.“
Darüber hinaus wurde der „Wintergarten“, der Aufenthaltsraum für die Oberstufe, frisch gestrichen und komplett neu möbliert. „Auch mit den 14.490 Euro, die wir jetzt erhalten haben, wollen wir die Wohlfühlatmosphäre weiter stärken“, verspricht Schulz. Eine Salatbar für die Mensa könnte eines der Projekte werden. Besprochen wird dies jedoch in einem größeren Rahmen, bei dem – wie es der Schulphilosophie entspricht – auch die Schüler beziehungsweise ihre Vertreter mitsprechen.
Neu gestaltet wurde die in die Jahre gekommene Homepage (www. ema-rs.de), die mit Hilfe eines Elternvaters aufpoliert wurde und nun heller, aufgeräumter und übersichtlicher wirkt. Eingestellt ist dabei auch ein viereinhalbminütiger Imagefilm über die EMA, die gerade in Zeiten, in denen die persönliche Inaugenscheinnahme des Gymnasiums nicht so einfach ist, Eltern von Schülern, die an der EMA eingeschult werden sollen, einen ersten Einblick bietet. Nach dem Ausfall des Tags der offenen Tür und der „November-Gespräche“bietet die Schulleitung Grundschuleltern doppelten Ersatz an.
Online gibt es montags (17 bis 19 Uhr) die Möglichkeit, über das Internet Fragen zu stellen und mit einem Vertreter der erweiterten Schulleitung für jeweils 20 bis 30 Minuten ins Gespräch zu kommen. Montags und mittwochs werden Familien (bis zu drei Personen) nachmittags vor Ort beraten. Individuelle Termine müssen mit dem Sekretariat vorab vereinbart werden.
Die Corona-Pandemie drückt zwar dem Alltag ihren Stempel auf, aber keineswegs nur zum Nachteil der 900 Schüler und 80 Lehrer. Als „Zukunftsschule NRW“wird die EMA auch ihren digitalen Unterricht mit Nachdruck vorantreiben.
Corona wirkt dabei als Katalysator. Auch der im Lockdown unvermeidliche Distanzunterricht trug dazu bei, dass an der EMA viel ausprobiert wurde und zum Beispiel mit Kameras Stunden aus dem Klassenzimmer zu Schülern nach Hause übertragen werden, oder umgekehrt Lehrer, die in der Quarantäne sind, in Klassenräume zugeschaltet werden.
Viel bewegt sich an der EMA in diese Richtung, auch bei digitalen Lernmaterialien. Für Sommer 2021 ist die Einführung einer iPad-Klasse oder sogar einer Stufe geplant. 46 iPads stehen dafür momentan zur Verfügung. „Digital wird die Zukunft sein“, sagt Carsten Doil. Das EMA sei bereit, diese Herausforderung anzunehmen.