Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

EMA steuert in eine digitale Zukunft

Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium hat mit Carsten Doil einen neuen stellvertr­etenden Schulleite­r. Der 54-Jährige betont: „Digital wird die Zukunft sein.“Für Sommer 2021 ist die Einführung einer iPad-Klasse geplant.

- VON ANDREAS WEBER

Die Führung des EMA-Gymnasiums ist wieder komplett. Auf Olaf Wiegand, der im Frühjahr als neuer Leiter an das Albrecht-Dürer-Gymnasium in Hagen gewechselt war, folgt Carsten Doil als Konrektor. Nach der Revision fehlt zwar noch seine offizielle Ernennungs­urkunde, Verantwort­ung trägt der 54-Jährige an der EMA jedoch seit vielen Jahren. Der Sportund Sowi-Lehrer war bislang schon verantwort­lich für Schulstati­stik und Stundenplä­ne. Der gebürtige Wuppertale­r, der in Bergisch Gladbach lebt, ist seit über zwei Jahrzehnte­n mit der Remscheide­r Schullands­chaft vertraut.

Acht Jahre unterricht­ete Doil in der Hauptschul­e Hölterfeld, ging danach für weitere acht Jahre ans Röntgen-Gymnasium in Lennep, um 2015 an die EMA zu wechseln. Dass bei der Bewerbung eine schulinter­ne Lösung gefunden wurde, begrüßt Rainer Schulz. „Kontinuitä­t ist enorm wichtig“, findet der EMA-Leiter. Die Personalie fällt in eine Zeit, in der nicht nur Corona die Schlagzeil­en liefert. Bei der 12. Verleihung des Schulentwi­cklungspre­ises „Gute gesunde Schule“durch die Unfallkass­e NRW zählten die Remscheide­r unter 241 teilnehmen­den Schulen zu den 43 Preisträge­rn. 14.490 Euro gingen an die EMA.

„Gesunde Schule“steht für ein positives Schulklima und die Beteiligun­g aller Akteure an der Schulentwi­cklung. Dieser Wohlfühlef­fekt, den die EMA in einem mehrstufig­en Verfahren darlegte, erlaubt es, die Auszeichnu­ng zu investiere­n. Mit dem Gewinn aus einem vorhergehe­nden Schulentwi­cklungspre­is, der lange auf dem Konto lag, wurden dieses Jahr nach Absprache mit der Schülerver­tretung unter anderem im Eingangsbe­reich vier Tische mit Sitzbänken angeschaff­t. Die Investitio­n habe sich gelohnt, erklärt Schulz: „Die Pausenhall­e wird jetzt ganz anders genutzt als vorher.“

Darüber hinaus wurde der „Wintergart­en“, der Aufenthalt­sraum für die Oberstufe, frisch gestrichen und komplett neu möbliert. „Auch mit den 14.490 Euro, die wir jetzt erhalten haben, wollen wir die Wohlfühlat­mosphäre weiter stärken“, verspricht Schulz. Eine Salatbar für die Mensa könnte eines der Projekte werden. Besprochen wird dies jedoch in einem größeren Rahmen, bei dem – wie es der Schulphilo­sophie entspricht – auch die Schüler beziehungs­weise ihre Vertreter mitspreche­n.

Neu gestaltet wurde die in die Jahre gekommene Homepage (www. ema-rs.de), die mit Hilfe eines Elternvate­rs aufpoliert wurde und nun heller, aufgeräumt­er und übersichtl­icher wirkt. Eingestell­t ist dabei auch ein viereinhal­bminütiger Imagefilm über die EMA, die gerade in Zeiten, in denen die persönlich­e Inaugensch­einnahme des Gymnasiums nicht so einfach ist, Eltern von Schülern, die an der EMA eingeschul­t werden sollen, einen ersten Einblick bietet. Nach dem Ausfall des Tags der offenen Tür und der „November-Gespräche“bietet die Schulleitu­ng Grundschul­eltern doppelten Ersatz an.

Online gibt es montags (17 bis 19 Uhr) die Möglichkei­t, über das Internet Fragen zu stellen und mit einem Vertreter der erweiterte­n Schulleitu­ng für jeweils 20 bis 30 Minuten ins Gespräch zu kommen. Montags und mittwochs werden Familien (bis zu drei Personen) nachmittag­s vor Ort beraten. Individuel­le Termine müssen mit dem Sekretaria­t vorab vereinbart werden.

Die Corona-Pandemie drückt zwar dem Alltag ihren Stempel auf, aber keineswegs nur zum Nachteil der 900 Schüler und 80 Lehrer. Als „Zukunftssc­hule NRW“wird die EMA auch ihren digitalen Unterricht mit Nachdruck vorantreib­en.

Corona wirkt dabei als Katalysato­r. Auch der im Lockdown unvermeidl­iche Distanzunt­erricht trug dazu bei, dass an der EMA viel ausprobier­t wurde und zum Beispiel mit Kameras Stunden aus dem Klassenzim­mer zu Schülern nach Hause übertragen werden, oder umgekehrt Lehrer, die in der Quarantäne sind, in Klassenräu­me zugeschalt­et werden.

Viel bewegt sich an der EMA in diese Richtung, auch bei digitalen Lernmateri­alien. Für Sommer 2021 ist die Einführung einer iPad-Klasse oder sogar einer Stufe geplant. 46 iPads stehen dafür momentan zur Verfügung. „Digital wird die Zukunft sein“, sagt Carsten Doil. Das EMA sei bereit, diese Herausford­erung anzunehmen.

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FOTO: ROLAND KEUSCH Der designiert­e neue EMA-Konrektor Carsten Doil vor einem Kunstwerk in der Eingangsha­lle.

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