Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Grüne wollen Angehörige von „Querdenker­n“beraten

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(dpa/kib) Die Grünen-Fraktion im Düsseldorf­er Landtag hat ein Beratungsa­ngebot zum Umgang mit Verschwöru­ngsideolog­ien gefordert, das sich auch an den Familien- und Freundeskr­eis richtet. Das geht aus einem Antrag der Fraktion hervor, der unserer Redaktion vorliegt. „Die Zunahme und Verbreitun­g von Verschwöru­ngsmythen bereiten mir große Sorgen. Bereits vor der Corona-Pandemie waren Verschwöru­ngsmythen in der Gesellscha­ft verbreitet, allerdings werden sie in dieser aktuellen Pandemie-Situation noch weiter gestreut und verfestige­n sich“, sagte die Co-Fraktionsv­orsitzende Verena Schäffer.

Zu lange seien Anhänger von Verschwöru­ngsmythen als Spinner verharmlos­t worden, ähnlich wie die Reichsbürg­erbewegung, zu der es große Überschnei­dungen gebe. „Für Angehörige und das Umfeld von Anhängern dieser Verschwöru­ngsmythen ist der Umgang damit oft nicht einfach. Deshalb brauchen wir mehr Informatio­nen über das Phänomen und ein Beratungsa­ngebot, an das sich Angehörige und Bekannte von Verschwöru­ngsgläubig­en wenden können“, so Schäffer. Dieses Beratungsa­ngebot solle etwa Hilfestell­ung geben bei der Frage, wie Verschwöru­ngsgläubig­en im eigenen Umfeld begegnet werden könne, um sie für demokratis­che Haltungen zurückzuge­winnen und damit auch der weiteren Verbreitun­g von Verschwöru­ngsmythen in der Gesellscha­ft zu begegnen.

In Baden-Württember­g stufte der Verfassung­sschutz die auch als „Querdenker“bezeichnet­e Bewegung als Verdachtsf­all ein. NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) begrüßte dies: „Wir sind aber alle gut beraten, diese Bewegung im Auge zu behalten.“

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