Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Die Raumsonde „Helios“fliegt ins All

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA COMMONS

Bis in die 70er-Jahre hinein hatten die Sowjetunio­n und die USA in nahezu allen

Belangen der Raumfahrt die Nase vorn. Andere Staaten konnten bei dieser Form des wissenscha­ftlichen Fortschrit­ts kaum mithalten. Am

10. Dezember 1974 wurde mit der Raumsonde „Helios“die erste Sonde ins Weltall gebracht, die nicht aus rein amerikanis­cher oder sowjetisch­er Fertigung stammte. Ganz ohne die USA ging es allerdings nicht: „Helios“war ein Gemeinscha­ftsprojekt der Bundesrepu­blik Deutschlan­d und dem transatlan­tischen Partner. Auf amerikanis­cher Seite war die Nasa beteiligt, die die Trägerrake­ten stellte und Unterstütz­ung durch das Deep Space Network garantiert­e. Auf deutscher Seite war die Deutsche Forschungs- und Versuchsan­stalt für Luft- und Raumfahrt für den Bau der Sonden und die Überwachun­g unter anderem durch das Radioteles­kop Effelsberg in der Eifel verantwort­lich. Das Projekt, das Bundeskanz­ler Ludwig Erhard und US-Präsident Lyndon B. Johnson 1966 beschlosse­n hatten, umfasste insgesamt zwei Sonden. „Helios 1“und „Helios 2“sollten den Raum zwischen Sonne und Erde untersuche­n – daher die Benennung nach dem griechisch­en Sonnengott. Die erste Sonde erreichte eine Umlaufbahn um unser Zentralges­tirn mit einer Minimalent­fernung von

46,2 Millionen Kilometer. Weil die Sonde die Temperatur­en besser aushielt als erwartet, schickte man „Helios

2“noch etwas näher heran. Sie näherte sich der Sonne bis auf 43,4 Millionen Kilometer. Die Orbiter blieben bis 1981 („Helios 2“) und 1986 („Helios 1“) in Kontakt mit der Erde. Die Missionen dauerten um ein Vielfaches länger als die ursprüngli­ch geplanten 18 Monate.

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