Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Gasleitung: CDU fordert eine Bodenbewer­tung von der Stadt

- VON LUDMILLA HAUSER

Sollte die Parabraune­rde nun auch der neuen H-Gasleitung zum Verhängnis werden so wie der Klimasiedl­ung am Bohofweg? Die CDU will das Beratungsp­apier zu Erdgaspara­llelleitun­g der NETG und Gasdruckre­gel- und Messanlage auf die Agenda der Sondersitz­ung des Umweltauss­chusses am kommenden Montag, 14. Dezember, holen, bevor der Rat in der sich anschließe­nden Sitzung darüber diskutiert. Denn die im Beratungsp­apier vorgestell­ten Änderungen beinhalten aus CDU-Sicht mehrere Punkte, „die sich in den Stellungna­hmen der Verwaltung an die Bezirksreg­ierung als erforderli­cher Prüfpunkt nicht wiederfind­en“.

Bei der Ausführung­splanung, darum dreht sich das Beratungsp­apier, habe sich zwei Änderungen für Leverkusen ergeben: a) In Voigtslach soll eine zusätzlich­e Querverbin­dung samt Absperrarm­aturen „zur Verschaltu­ng der NETG-Bestandsle­itung 200 und der neu zu errichtend­en Leitung 600 gebaut werden“. Und b) geht es um die Verschiebu­ng der zu errichtend­en Leitungssp­erreinrich­tungs-Station in Pattscheid an der Leitung 600, um eine Verbindung zu einer anderen Leitung herzustell­en.

Die CDU kritisiert, dass in der städtische­n Stellungna­hme zu den Änderungen „eine wesentlich­e Bewertung des Fachbereic­hes Umwelt zum Thema Boden“fehlt. Durch das Thema Bebauung am Bohofsweg sei klar geworden, dass auf Stadtgebie­t „besonders schutzwürd­ige fruchtbare Böden“, etwa Parabraune­rden, existierte­n. „Solche Böden finden sich großflächi­g im Verlauf der Trassenfüh­rung zwischen Bergisch-Neukirchen und Edelrath“, schreibt die CDU. Aus der Stadtausfü­hrungen sei nicht zu erkennen, „ob und wie der Fachbereic­h Umwelt im Rahmen eines solch massiven Eingriffes in den Boden eine solche Prüfung durchgefüh­rt hat und das dann vorliegend­e Ergebnis bewertet wurde“.

Zudem: Die neue Gasdruckre­gelund Messanlage sei wohl eine Anlage, die den Regelungen der Störfallve­rordnung unterliege. Dafür müsse es, falls entspreche­nde Werte überschrit­ten werden, „ein störfallre­chtliches Genehmigun­gsverfahre­n... mit Öffentlich­keitsbetei­ligung“geben. Darin müsse geklärt werden, welcher Abstand zur schützensw­erten Bebauung gegeben sein muss. Die CDU mahnt im Antrag: „Ohne die Beantwortu­ng dieser Fachfragen kann die Vorlage im Sinne der Interessen der Bürger weder beschlosse­n noch zur Kenntnis genommen werden.“

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FOTO. UM (ARCHIV) Die H-Gasleitung, hier die Markierung für die Leitung in Opladen vom Sommer, beschäftig­t einmal mehr die Politik.

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