Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Lichtermeer zieht Blicke auf sich
Familie Drössiger hat aus ihrem Haus an der Fürberger Straße ein leuchtendes Märchenschloss gemacht – und zwar mit allem Drum und Dran.
Wie ein Schloss aus dem Märchen sieht das Haus der Familie Drössiger an der Fürberger Straße in der Dunkelheit aus. Vom Keller bis zur Dachspitze hat es der Hausherr liebevoll geschmückt. Lichterketten verbinden die Fenster an der Front des dreistöckigen Hauses. Rund 130 unterschiedlich dicke, rote und goldene Kugeln kommen dazu. Und von einem kleinen Holzhaus aus, das der Hausherr in diesem Jahr gezimmert hatte, grüßen ein über zwei Meter großer Schneemann, eine überdimensionierte Schneekugel und der Weihnachtsmann die Vorübergehenden, von denen die meisten staunend stehen bleiben.
Auch an drei bunten Zuckerstangen konnte Udo Drössiger (49) nicht vorübergehen. Er stellte sie gleich hinter dem Zaun auf. Ein üppig geschmückter Weihnachtsbaum ist zu sehen und ein Nikolaus versucht offensichtlich, ins oberste Fenster einzusteigen. Selbst die Garage bleibt hier nicht im Dunkeln. Rentier, Nikolaus und ein Schlitten strahlen von oben herunter. Mit einem kleinen, aufblasbaren Nikolaus hatte vor etwa zwölf Jahren alles begonnen. „Eins nach dem anderen kam dazu und als meine Kollegin ihr Restaurant schloss und ich einige Weihnachtsfiguren geschenkt bekam, ab da ging es richtig los“, sagt Udo Drössiger, der sein um 1900 erbautes Haus gemeinsam mit seinen Eltern bewohnt.
Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden jüngeren Kindern unten, die Eltern haben die erste Etage bezogen, darüber wohnen seine beiden erwachsenen Söhne. Und alle sind dabei, wenn es alljährlich vor dem Totensonntag drei Tage lang ans Schmücken geht. Denn das ist bei 80 Meter langen Lichterketten ganz schön aufwendig. Mit mehr oder weniger Begeisterung. „Meine Mama findet es auch ganz toll. ‚Hol’ doch noch eine Lichterkette‘, sagt sie gerne. Mein Vater brummelt schon mal, was das denn eigentlich alles soll“, erzählt der Hausherr.
Jedes Jahr kommt mehr Schmuck dazu. In diesem Winter sind es viele kleine Eiszapfen und beinah auch noch ein zwei Meter hohes Rentier. „Aber das hätte ich aus Hamburg abholen müssen. Da war mir der Weg doch etwas zu weit“, sagt Drössiger. Auf Ebay geht er schon im Frühjahr auf die Suche nach XXL-großer
Weihnachtsdekoration. Und drei bis vier neue Lichterketten braucht er ohnehin in jedem Jahr.
Längst ist es Tradition, dass er in der Adventszeit die Nachbarn zu gegrillten Würstchen und Glühwein einlädt. Für dieses Jahr hatte er sich etwas Besonderes überlegt: „Ich habe mich schon nach langen Holzbalken zum Sitzen umgesehen, denn ich wollte die Nachbarn nicht wie sonst in meine Garage einladen, sondern sie mitten in die Deko im Vorgarten platzieren.“Er hofft, dass seine Idee 2021 Wirklichkeit wird.
Gefragt nach den Kosten einer solch üppigen Beleuchtung, ist der Hausherr froh, eine Solaranlage auf seinem Gewächshaus und alles auf LED umgestellt zu haben. „Die Beleuchtung,
für die rund 35 Steckdosen gebraucht werden, kostet mich vielleicht 50 Euro mehr im Monat Dezember. Aber das ist es mir allemal wert“, sagt er. Und freut sich, dass er auch seine Nachbarn zu mehr Licht ums Haus herum motivieren konnte. Auch er selbst hat noch Wünsche: „Die rechte Schmalseite meines Hauses soll irgendwann noch angestrahlt werden. Da soll dann ‚Frohe Weihnachten‘ stehen. Aber um das zu erreichen, müsste einer mit dem Hubwagen kommen. Da muss ich noch mal überlegen, wie ich das hinkriege.“Wenn es im Januar ans Abrüsten geht, bleibt das Grundgerüst stehen. Girlanden und Kugeln werden in einem Raum unter der Garage verstaut.