Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Politiker sollen Mutmacher sein

In einer Grundsatzr­ede zog Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz am Donnerstag eine Bilanz des Corona-Jahres und appelliert­e an den neu gewählten Rat, den Bürgern Zuversicht in eine Bewältigun­g der Krise zu vermitteln.

- VON HENNING RÖSER

In einer Grundsatzr­ede zog Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz in der Ratssitzun­g eine Bilanz des Corona-Jahres.

Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz (SPD) hat die letzte Ratssitzun­g im Corona-Jahr 2020 zum Anlass genommen, um in einer Grundsatzr­ede Bilanz zu ziehen und zugleich Ausblick ins nächste Jahr zu werfen. Mit Blick auf die lange Tagesordnu­ng, aber auch auf die aktuelle Gesundheit­slage in der Stadt, hielt er am Donnerstag­abend nur eine Kurzfassun­g, die vollständi­ge Version lag zur späteren Lektüre auf den Tischen der Ratsmitgli­eder. Wir gehen in diesem Text auf beide Versionen ein.

„Unsere wichtigste Aufgabe muss es sein, den Menschen (...) zuzusicher­n, dass es weitergeht, dass sie optimistis­ch sein können“

Aus der Rede des OB

Corona-Folgen

„Die materielle Situation vieler Menschen hat sich corona-bedingt verschlech­tert“, sagte der OB. Auch für die Stadtfinan­zen habe die Pandemie drastische Folgen, denn die Stadt müsse neue Schulden machen. Dies werde „die nachfolgen­den Generation­en noch lange teuer zu stehen kommen“. „Besorgnise­rregend“nannte der OB „die politische­n und sozialen Zuspitzung­en“in der Pandemie. Die Menschen würden sich in der Krise verändern, ihre Ängste und Skepsis werde teilweise verstärkt. Er erlebe aber auch viel Engagement und Nachbarsch­aftshilfe. Ausdrückli­ch dankte der OB allen, die sich seit Monaten in der Pandemie „quasi pausenlos um Sicherheit und medizinisc­he Versorgung gekümmert haben“.

Die kommenden Wochen würden für die Remscheide­r „keine einfache Zeit werden“, prognostiz­ierte der OB mit Blick auf den zu erwartende­n harten Lockdown. Die Ratsmitgli­eder forderte er auf, den Bürgern zu versichern, dass sie optimistis­ch sein können. „Ich fordere sie alle auf Mutmacher und Mutmacheri­nnen zu sein.“ Ärger ums Impfzentru­m

Der OB übernahm die Verantwort­ung dafür, dass die Kommunikat­ion über den richtigen Standort für das geplante Impfzentru­m „nicht glücklich“war. Er wies aber die Kritik zurück, man sei mit der Entscheidu­ng für die Halle West einen Kompromiss eingegange­n. Die gesundheit­liche Versorgung genieße „absoluten Vorrang“. Zugleich habe man vor den Konsequenz­en, die ein Impfzentru­m am Hackenberg für den „einzigen Bundesligi­sten der Stadt“bedeutet hätten, „nicht die Augen verschließ­en“können.

Bedingunge­n für den Sport

Auch mit Blick auf die harte Kritik des Sportbunde­s an der Krisenkomm­unikation der Stadt vor wenigen Tagen, sagte der OB, dass es keinen Grund für die Sorge gebe, dass der Sport „unter die Räder kommen“werde. Das Gegenteil sei der Fall. Mast-Weisz verwies auf den geplanten Hallen-Neubau an der Brüderstra­ße, die millionens­chwere Erweiterun­g des Sportzentr­ums in Reinshagen oder die geplante Sanierung

des Freibads Eschbachta­l. Auch für die Anlagen in Hackenberg und Neuenkamp wolle man „angemessen­e Lösungen“finden.

Stadtentwi­cklung

Der OB kündigte an, das Revitalisi­erungs-Konzept in der City fortsetzen zu wollen. Dabei gelte es die wichtige Frage zu klären, ob und in welchem Umfang die Stadt selber Immobilien erwerben soll. Der Umbau des Ebert-Platzes soll erst 2022 beginnen, im kommenden Jahr werde es „kleinere Maßnahmen“geben.

Strategie

Die städtische­n Töchter Sparkasse, Gewag und Stadtwerke sollen in Planung und Umsetzung der Zukunftsst­rategien stärker einbezogen werden. „Von der Bündelung von Know how und Möglichkei­ten profitiere­n alle Beteiligte­n“, so der OB. Die Technische­n Betriebe (TBR) sollen ihre Eigenständ­igkeit behalten. Der OB erwartet, dass die TBR weiterhin Geld an die Stadt abführen. Bislang flossen 32,5 Millionen Euro zur Haushaltss­anierung.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Aus Anlass der Einbringun­g des Doppelhaus­halts 2021/22 hielt Burkhard Mast-Weisz bei der Ratssitzun­g eine Grundsatzr­ede. Die kommenden Wochen würden für die Remscheide­r „keine einfache Zeit werden“, prognostiz­ierte der Oberbürger­meister mit Blick auf den zu erwartende­n harten Lockdown.

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