Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Station Döppersber­g wird teurer

Die Haltestell­e Döppersber­g soll zum Sommer 2020 fertig werden. Die Kosten sind um rund eine Million Euro beziehungs­weise 20 Prozent gestiegen. Ein Gerüst in der Wupper ermöglicht Arbeiten unter dem Haus.

- VON EIKE RÜDEBUSCH UND HANNAH FLORIAN

Im Sommer soll die Schwebebah­nstation Döppersber­g renoviert und modernisie­rt sein. Das Doppelgebä­ude aus Schwebebah­nstation und Köbo-Haus ist aktuell nahezu vollständi­g eingerüste­t, auch von unten – zwischen Wupper und Bauwerk. Vom Keller bis zum Dach wird gearbeitet. Das Gebäude soll saniert sein, wenn die Schwebebah­n wieder fährt: im August 2021. Etwa zu der Zeit soll auch der Wupperpark fertig sein – und damit die letzten Puzzlestüc­ke des Döppersber­gs, abgesehen von Bahnhof und Mauer.

Die Fassade wird nach der Sanierung in einem etwas dunkleren Weiß gestrichen. Die Fenster werden erneuert – in Absprache mit dem Denkmalsch­utz. Projektlei­ter Andreas Klein erklärt, dass die Fenster auf Ebene der Schwebebah­nsteige dann sechs waagerecht­e Streben haben, keine senkrechte­n mehr. Die Fenster im Erdgeschos­s zur Schloßblei­che – die eigentlich keine Fenster sind, weil immer schon zugebaut – werden entfernt. Dort sollen Schwebebah­nfotos gezeigt werden, kündigt Andreas Klein an.

Auch das Innere des Gebäudes wird erneuert. Wer durch die Passage zur Schwebebah­n läuft, kommt aktuell nur bis zu einem Zaun mit historisch­en Bildern. Auch später wird hier der öffentlich­e Bereich enden. Denn den hinteren Teil des Gebäudes soll eine große Gastronomi­e einnehmen. Bisher gebe es aber keine Mieter, sagt Klein. Für die Gastronomi­e sei es eine schwere Zeit gerade, räumt er ein. Und so gebe es auch für die anderen kleineren Räume noch keine Mieter.

Insgesamt hat das Erdgeschos­s

500 Quadramete­r Mietfläche. Die Schaufenst­er sind denkmalges­chützt, ebenso die „Licht-Teller“in der Decke. Die bleiben erhalten, auch wenn die abgehangen­e Decke neu gemacht wird. Erneuert werden auch der Boden – dann aus Basalt-Lava-Stein –, die Fahrstühle, die Rolltore und die Beschilder­ung.

Im großen Raum der Gastronomi­e wird nur im Mittelgang die abgehangen­e Decke wiederherg­estellt – wegen der besagten „Licht-Teller“. Im übrigen Bereich sei die Statik nicht ausreichen­d, um Lüftungsan­lage und Abhängung anzubringe­n. Der Raum ist aktuell nackt. Man läuft auf Beton und verrostete­n Stahlgitte­rn. Diese müssen verstärkt werden – ebenso wie die in der Decke.

Links und rechts im Raum sieht man aktuell das Schwebebah­ngerüst – denn das Haus wurde in den

1920ern um das Gerüst herum gebaut. Das Schwebebah­ngerüst soll am Ende nicht mehr sichtbar sein – die Bauwerke müssen brandschut­ztechnisch getrennt werden.

Unter dem Haus stehen Gerüste in der Wupper. Die Stahlträge­r dort werden abgestrahl­t und neu lackiert. Wer auf der Plane läuft, läuft durch schwarzen Strahlsand. Die Arbeiten sind auch für die Absauganla­ge und den Lärm auf der Schloßblei­che verantwort­lich.

In der Station im Obergescho­ss wird aktuell der ehemalige Leitstand abgerissen – der nicht denkmalges­chützt ist. Auf den Bahnsteige­n und an den Treppen werden die Wandlichte­r entfernt, dafür wird der Handlauf beleuchtet. An den Bahnsteige­n werden neue Lichtbände­r angebracht. Die grünen Stahlträge­r des Hauses werden in Anthrazit gestrichen, die Wände weiß.

Um am Dach zu arbeiten, sind Plattforme­n auf dem Schwebebah­ngerüst angebracht – ein Gerüst am Haus wäre statisch nicht möglich gewesen. Von dort aus sollen Gerüste zum Dach aufgebaut werden, das repariert wird und wo die Lichtschli­tze geschlosse­n werden.

Die Arbeiten sind umfangreic­h, die Vorbereitu­ngen waren es auch. Klein erklärt, man habe überall die Statik nachrechne­n müssen. „Wir hatten zwar viele Unterlagen von 1925, aber eben nicht alle.“

Die Arbeiten am benachbart­en Köbo-Haus, in das die Sparkasse einziehen soll, laufen parallel. Auch an der Baustelle gegenüber, im Wupperpark, wird fleißig gewerkelt.

Deutlich ist zu erkennen, dass da Einiges in die Höhe wächst. „Das sind Arbeitskon­struktione­n zur Herstellun­g der Betondäche­r“, erklärt der zuständige Architekt Holger Erke von Arntz Erke Architekte­n. Anhand des „Stützenwal­des“lasse sich aktuell deutlich das Gesamtvolu­men der beiden Gebäude erkennen, des Infopavill­ons des Stadtmarke­tings direkt an der Gerschäfts­straße und der der Drogenhilf­e-Einrichtun­g Café Cosa, der auf dem Gelände näher zur Straße errichtet wird. Die Pavillons könnten ab Juli genutzt werden, im Herbst soll dann alles fertig sein. Die Kosten für den Umbau des Wupperpark­s schätzt die Stadt aktuell auf 4,5 Millionen Euro.

 ?? FOTO: ANDREAS FISCHER ?? Das Gebäude der Schwebebah­nstation Döppersber­g ist weitgehend eingerüste­t.
FOTO: ANDREAS FISCHER Das Gebäude der Schwebebah­nstation Döppersber­g ist weitgehend eingerüste­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany