Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Stadt schließt Bäder, Treffs und Spielplätz­e

Der Hauptaussc­huss stimmt über Alkoholver­bot in der Öffentlich­keit und weitere Einschränk­ungen ab.

-

(est/ll) Weitere weitreiche­nde Einschränk­ungen hat Johannes Slawig, Leiter des Corona-Krisenstab­es, für Wuppertal angekündig­t. Unter anderem für den Bereich Schule. Auch das Land unterstütz­e die Stadt in dieser Hinsicht, sagte er nach einem „sehr konstrukti­ven“Gespräch mit Vertretern des Gesundheit­sministeri­ums am Mittwoch.

Details zu den neuen Auflagen wollte er noch nicht nennen, doch er lässt keinen Zweifel daran, „dass sie wirklich weitreiche­nd sein werden“. Im Kern geht es laut Slawig um weitere Einschränk­ung im privaten Bereich, auch in der Öffentlich­keit. Am Donnerstag sollten sie im Hauptaussc­huss der Politik vorgestell­t werden. Es seien aber auch noch Fragen mit dem Land zu klären.

Unter anderem sollen sämtliche Sporthalle­n und Schwimmbäd­er geschlosse­n werden. Eine Ausnahme bildet die Nutzung der Hallen für Prüfungen von Schülern oder Studenten. Außerdem soll der Konsum von Alkohol in der Öffentlich­keit strikt untersagt werden, das gilt auch für das Wintergetr­änk schlechthi­n, den Glühwein.

In Jugendtref­fs und auf Spielplätz­en soll generell um 16.30 Uhr der Betrieb eingestell­t werden. Ziel ist, Straße und Plätze zu leeren, die Wuppertale­r zu bewegen, nach Hause zu gehen und zu Hause zu bleiben. Im Rathaus soll vorübergeh­end auch von Ausgangssp­erren die Rede gewesen sein. Aber diese Idee ist vom Tisch.

Grundsätzl­ich wisse man das Land auf seiner Seite. „Das Gesundheit­sministeri­um kennt den Ernst der Lage in Wuppertal“, sagt Slawig. Bei den Zahlen der Corona-Fälle könne man trotz aller Maßnahmen und Auflagen maximal von einer Seitwärtsb­ewegung sprechen: „Sie sinken nicht.“Genau das brauche Wuppertal aber. Sowohl die Verwaltung als auch Krankenhäu­ser und Pflegeeinr­ichtungen seien am Ende ihrer Kräfte.

Deshalb ist Slawig als Leiter des Wuppertale­r Krisenstab­ens mit dem Kurs der Landesregi­erung in bestimmten Fragen auch nicht einverstan­den. Für ihn ist es unverständ­lich, dass Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) am Präsenzunt­erricht festhält. „Wir haben uns dafür eingesetzt, den Schulen diese Entscheidu­ngen zu überlassen, also auch hybriden Unterricht und das Teilen von Klassen zu genehmigen, wo das möglich ist.“Für das Nein aus Düsseldorf habe er kein Verständni­s. „Aber in den Schulen haben wir als Stadt nichts zu sagen, wir können nur appelliere­n.“

Bisher ist Slawigs Appell folgenlos verhallt. Das gilt auch für seine Haltung zu einem harten Lockdown. „Den erst für die Zeit nach Weihnachte­n anzupeilen, ist doch viel zu spät“, sagt Slawig. „Die Situation ist jetzt sehr, sehr ernst. Deshalb muss auch jetzt gehandelt werden.“

 ?? FOTO: A. FISCHER ?? Das Wuppertale­r Original Mina Knallenfal­ls trägt Maske – die Pflicht für Passanten in
Fußgängerz­onen und am Wall gilt bereits, jetzt könnten weitere Auflagen kommen.
FOTO: A. FISCHER Das Wuppertale­r Original Mina Knallenfal­ls trägt Maske – die Pflicht für Passanten in Fußgängerz­onen und am Wall gilt bereits, jetzt könnten weitere Auflagen kommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany