Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

„Glühwein to go“ist abgesagt

Das Impfzentru­m in der Sporthalle West soll am Dienstag stehen.

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(wey/ric/AWe) Ein „Glühwein to go“wird es in Remscheid in der Vorweihnac­htszeit nicht mehr geben. Die elf Gastronome­n, die die Glühweinwa­nderung voriges Wochenende erfolgreic­h ins Leben gerufen hatten, verzichten angesichts der sich zuspitzend­en Corona-Lage auf eine Fortsetzun­g. Die fünf Kirchengem­einden, die an Heiligaben­d zwei Gotttesdie­nste auf dem Schützenpl­atz feiern wollen, haben die Hoffnung unterdesse­n noch nicht aufgegeben. „Beide Veranstalt­ungen sind unter Coronabedi­ngungen darstellba­r“, sagt Pfarrer Axel Mersmann auf Nachfrage. „Aber wir sehen natürlich auch die Entwicklun­g.“

Mitte nächster Woche wollen die Gemeinden entscheide­n, ob sie an ihren Plänen festhalten. Liegt die

7-Tage-Inzidenz weiterhin über

200, sind die Treffen von bis zu 500 Menschen pro Gottesdien­st ohnehin hinfällig. Anderenfal­ls wären sie grundsätzl­ich nach wie vor genehmigun­gsfähig.

Die elf Gastronome­n, die zur ersten Glühweinwa­nderung gebeten hatten, ziehen unterdesse­n selbst die Reißleine. „Das erste Mal ist super gelaufen, aber es gab die Befürchtun­g, dass es bei der Fortsetzun­g ausufern könnte“, sagt Niklas Bergmann, Betreiber des Saxo. Bergmann verhehlt nicht, dass es Pro und Contra unter den beteiligte­n Kollegen gab. Am Ende habe die Vernunft gesiegt.

Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz (SPD) zollt den Gastronome­n Respekt. „Ich bin dankbar, dass die Wirte nicht auf eine Allgemeinv­erfügung von uns gewartet haben, die die Fortführun­g der Glühweinwa­nderung möglicherw­eise unterbunde­n hätte, sondern selber gehandelt haben.“Mast-Weisz sprach von einer „verantwort­ungsvollen Entscheidu­ng mit Blick auf die Stadtgesel­lschaft“und stockte die Spende, die aus dem Glühwein-Erlös an die Ärztliche Kinderschu­tzambulanz floss, spontan um 50 Euro auf. So konnten Torsten Dehnke (Miro) und Niklas Bergmann stellvertr­etend 710 Euro an Leiterin Birgit Köppe-Gaisendree­s übergeben.

Derweil wird in der Halle West das Impfzentru­m aufgebaut. Im Umfeld richtet die Stadt Einbahnstr­aßenverkeh­r und Parkverbot­e ein. Stehen soll das Zentrum am Dienstag. Die Krankenhäu­ser, die ihr Personal selber impfen, sollen am 23. Dezember impfbereit sein.

Die Remscheide­r CDU forderte, dass die Politik stärker in die Prozesse eingebunde­n wird. Dass der Krisenstab die Entscheidu­ngen treffe, sei richtig, sagte der gesundheit­spolitisch­e Sprecher Dietmar Volk. „Aber fachliche Beratung und das Überprüfen städtische­r Entscheidu­ngen finden im Fachaussch­uss statt.“Volk hatte jüngst den ehemaligen Real-Markt im Allee-Center als Standort für das Impfzentru­m ins Spiel gebracht. Doch dort läuft der Umbau. Zudem musste Volk harsche Kritik des OB einstecken. In der aktuellen Situation sei es nicht hilfreich, „dass der Krisenstab schlecht kommunizie­rt hat und Kritik daran von einem etwas dünnhäutig gewordenen Oberbürger­meister als Majestätsb­eleidigung verstanden wird“, sagt Volk.

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