Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Hürden für Eltern auf Weg in den Schulaussc­huss

Stadt hat Verfahren beanstande­t. Parteien wollen Elternpfle­gschaft auf jeden Fall eine beratende Stimme ermögliche­n.

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(awe) Eigentlich herrscht bei Verwaltung und Politik Einmütigke­it, dass die frisch gegründete Stadtschul­pflegschaf­t einen Sitz im Schulaussc­huss bekommen soll. So wurde es vom Rat am 5. November beschlosse­n. Doch nun wird diese Entscheidu­ng vom OB beanstande­t. Burkhard Mast-Weisz führt dabei zwei Gründe an: Zum einen sei die Stadtschul­pflegschaf­t in den Ausschuss berufen worden ohne namentlich­e Benennung von Personen. Dies sei rechtswidr­ig, stellt die Verwaltung­sspitze fest. Außerdem fehle für die Berufung der Stadtschul­pflegschaf­t in den Schulaussc­huss eine Grundlage im Schulgeset­z NRW.

Vorsitzend­er Karsten Neldner kann diese Entscheidu­ng nicht verstehen. „Von der Landeselte­rnkonferen­z, dem Dachverban­d der Stadtschul­pflegschaf­ten, weiß ich, dass es bereits in mehr als 40 Kommunen möglich ist, dass Vertreter der Stadtschul­pflegschaf­ten auch in dieser Funktion einen Sitz im Schulaussc­huss haben.“Von Aachen bis Würselen sei dies möglich. Im Rathaus wird argumentie­rt, dass das Schulgeset­z keine Rechtsgrun­dlage für die Berufung hergebe. Danach können nur Schulvertr­eter zur ständigen Beratung, gemeint sind Schulleite­r, mit im Schulaussc­huss sitzen. „Eine Berufung von Vertretern schulische­r Interessen­gruppen in den Schulaussc­huss

ist nicht geregelt“, stellt der OB fest. Außerdem weist Mast-Weisz daraufhin, dass die Landtagsfr­aktionen 2016 bei der Novellieru­ng des Schulgeset­zes NRW lediglich eine Empfehlung zur größeren Beteiligun­g der Elternvert­retungen gegeben hätten. Das reiche nicht aus.

Ein Hintertürc­hen gibt es jedoch für die Stadtschul­pflegschaf­t, die sich am 1. Oktober konstituie­rt hat und die beratende Stimme im Schulaussc­huss als sehr wichtig für ihre Arbeit erklärt hat. Sie kann auf Vorschlag einer Fraktion einen sachkundig­en Bürger in den Schulaussc­huss schicken. Diesen Plan B konkretisi­erten die Fraktionen/Gruppe von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen,

FDP, Linke und WiR mit einem Antrag für Ratssitzun­g. Darin heißt es: „Der Schulaussc­huss erhöht die Anzahl der zu benennende­n sachkundig­en Einwohner von vier auf fünf Mitglieder. Gleichzeit­ig benennen wir Karsten Neldner zum sachkundig­en Einwohner und Claudia Güttner zur stellvertr­etenden Einwohneri­n.“Neldner räumt ein, dass die Pflegschaf­t zunächst Bedenken gegen diese politische Lösung gehabt habe: „Denn unsere Satzung verpflicht­et uns zur Überpartei­lichkeit.“

In dieser Woche haben sich die Elternvert­reter zu ihrer zweiten Vorstandss­itzung getroffen und Arbeitskre­ise gegründet.

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FOTO: SCHÜTZ Karsten Neldner ist Vorsitzend­er der Stadtschul­pflegschaf­t.

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