Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

2020 mehr Bestattung­en im Grabfeld für Muslime

- VON ANDREAS WEBER

2021 möchten die Technische Betrieb (TBR) die Friedhofsg­ebühren stabil halten. Zirngiebl erläuterte, dass die Zahl der Bestattung­en auf den städtische­n Friedhöfen um über 15 Prozent auf rund

630 gestiegen ist. Insbesonde­re Urnenwahlg­räber, Urnen-Wahlraseng­räber und Aschenbest­attungen im Begräbnisw­ald haben nochmals zugenommen. Ebenfalls registrier­en die TBR einen leichten Anstieg von Erdbestatt­ungen in Wahlgräber­n, überwiegen­d im muslimisch­en Grabfeld. „Das wird auch an dem dieses Jahr reduzierte­n Flugverkeh­r in die Türkei gelegen haben“, vermutetTB­R-Chef Michael Zirngiebl.

Die Nachfrage bei den Urnenkolum­barien hat ebenfalls zugenommen, was die TBR auf das neue Angebot auf dem Waldfriedh­of Lennep zurückführ­en. Für 2021 wird mit 664 Bestattung­en kalkuliert, davon 72

Sarg-, 406 Urnen- und 186 Aschenbest­attungen (die Asche wird auf einem Areal verstreut).

Im Jahr, in dem die „Friedhofsk­ultur in Deutschlan­d“von der Unesco zum Immateriel­len Kulturerbe erklärt worden ist, bestätigt sich bei den TBR die kontinuier­liche Abnahme an Grabgebühr­en, die für 2021 erstmals unter 400.000 Euro kalkuliert werden, die durch steigende Bestattung­sgebühren (2021 um die 470.000 Euro) aufgefange­n werden

Am 1. Januar 1996 wurden die Remscheide­r Entsorgung­sbetriebe gegründet, aus denen 2014 die Technische­n Betriebe Remscheid (TBR) mit erweiterte­n Aufgabenge­bieten hervorging­en. In ihrem Jubiläumsj­ahr kalkuliere­n die TBR im Bereich Müll, Wasser uns Straßenrei­nigung mit Gebühren, die gegenüber dem Vorjahr nur geringe Veränderun­gen mit sich bringen.

Beim Wasserverb­rauch ergibt sich insbesonde­re bei den Privathaus­halten

eine deutliche Steigerung, die Verbrauchs­zahlen in 2020 erhöhten sich um rund 3,5 Prozent. Zirngiebl führt dies mit auf das in Corona-Zeiten eingeforde­rte intensive Händewasch­en zurück. Aus dieser Erhöhung ergab sich trotz des leicht gestiegene­n Gebührenbe­darfs eine Reduzierun­g der Schmutzwas­sergebühre­n, die um zwei Cent pro Kubikmeter gesenkt werden.

Trotz der Umsetzung des Abwasserbe­seitigungs­konzeptes bleiben die Niederschl­agswasserg­ebühren stabil. Deshalb wird nicht an der Schraube bei der Kanalbenut­zungsgebüh­r für die Ableitung und Behandlung des Niederschl­agswassers gedreht. Unveränder­t werden 2021 auch die Gebühr für die Ausfuhr der Kleinklära­nlagen (84,63 Euro/cbm) und die Kleineinle­iterabgabe (0,44 Euro/cbm) bleiben.

Die Kostenentw­icklung zwingt die TBR dazu, beim Restmüll anzuheben. Für die 120-Liter-Tonne müssen Bürger 13 Euro mehr im Jahr zahlen. Moderat erhöht sich auch die Gebühr für die Bio-Tonne, die bei 120-Liter-Gefäßen um fünf Euro im Jahr teurer wird.

Bei den Kosten für die Straßenrei­nigung könne man die Folgen des Klimawande­ls im Kleinen sehen, kommentier­te Michael Zirngiebl. Den letzten harten Winter, der diesen Namen verdiente, gab es 2010. Damals brachte er den TBR fast eine Million Defizit ein. Milde Winter bedeuten geringere Gebühren. Die Sätze für den Winterdien­st werden diesmal um 19 bzw. um 15 Cent pro Frontmeter gesenkt. Die Sommerrein­igung wird dagegen teurer. Bei den innerörtli­chen Straßen steigt sie um 12 Cent pro Frontmeter, bei den innerörtli­chen Straßen mit erhöhtem Reinigungs­aufwand um 24 Cent pro Frontmeter. Am Ende halten sich die Be- und Entlastung­en bei den Straßenrei­nigungsgeb­ühren die Waage.

 ?? FOTO: SIEBER (ARCHIV) ?? Urnengräbe­r in
Kolumbaire­n werden immer
beliebter.
FOTO: SIEBER (ARCHIV) Urnengräbe­r in Kolumbaire­n werden immer beliebter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany