Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
2020 mehr Bestattungen im Grabfeld für Muslime
2021 möchten die Technische Betrieb (TBR) die Friedhofsgebühren stabil halten. Zirngiebl erläuterte, dass die Zahl der Bestattungen auf den städtischen Friedhöfen um über 15 Prozent auf rund
630 gestiegen ist. Insbesondere Urnenwahlgräber, Urnen-Wahlrasengräber und Aschenbestattungen im Begräbniswald haben nochmals zugenommen. Ebenfalls registrieren die TBR einen leichten Anstieg von Erdbestattungen in Wahlgräbern, überwiegend im muslimischen Grabfeld. „Das wird auch an dem dieses Jahr reduzierten Flugverkehr in die Türkei gelegen haben“, vermutetTBR-Chef Michael Zirngiebl.
Die Nachfrage bei den Urnenkolumbarien hat ebenfalls zugenommen, was die TBR auf das neue Angebot auf dem Waldfriedhof Lennep zurückführen. Für 2021 wird mit 664 Bestattungen kalkuliert, davon 72
Sarg-, 406 Urnen- und 186 Aschenbestattungen (die Asche wird auf einem Areal verstreut).
Im Jahr, in dem die „Friedhofskultur in Deutschland“von der Unesco zum Immateriellen Kulturerbe erklärt worden ist, bestätigt sich bei den TBR die kontinuierliche Abnahme an Grabgebühren, die für 2021 erstmals unter 400.000 Euro kalkuliert werden, die durch steigende Bestattungsgebühren (2021 um die 470.000 Euro) aufgefangen werden
Am 1. Januar 1996 wurden die Remscheider Entsorgungsbetriebe gegründet, aus denen 2014 die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) mit erweiterten Aufgabengebieten hervorgingen. In ihrem Jubiläumsjahr kalkulieren die TBR im Bereich Müll, Wasser uns Straßenreinigung mit Gebühren, die gegenüber dem Vorjahr nur geringe Veränderungen mit sich bringen.
Beim Wasserverbrauch ergibt sich insbesondere bei den Privathaushalten
eine deutliche Steigerung, die Verbrauchszahlen in 2020 erhöhten sich um rund 3,5 Prozent. Zirngiebl führt dies mit auf das in Corona-Zeiten eingeforderte intensive Händewaschen zurück. Aus dieser Erhöhung ergab sich trotz des leicht gestiegenen Gebührenbedarfs eine Reduzierung der Schmutzwassergebühren, die um zwei Cent pro Kubikmeter gesenkt werden.
Trotz der Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes bleiben die Niederschlagswassergebühren stabil. Deshalb wird nicht an der Schraube bei der Kanalbenutzungsgebühr für die Ableitung und Behandlung des Niederschlagswassers gedreht. Unverändert werden 2021 auch die Gebühr für die Ausfuhr der Kleinkläranlagen (84,63 Euro/cbm) und die Kleineinleiterabgabe (0,44 Euro/cbm) bleiben.
Die Kostenentwicklung zwingt die TBR dazu, beim Restmüll anzuheben. Für die 120-Liter-Tonne müssen Bürger 13 Euro mehr im Jahr zahlen. Moderat erhöht sich auch die Gebühr für die Bio-Tonne, die bei 120-Liter-Gefäßen um fünf Euro im Jahr teurer wird.
Bei den Kosten für die Straßenreinigung könne man die Folgen des Klimawandels im Kleinen sehen, kommentierte Michael Zirngiebl. Den letzten harten Winter, der diesen Namen verdiente, gab es 2010. Damals brachte er den TBR fast eine Million Defizit ein. Milde Winter bedeuten geringere Gebühren. Die Sätze für den Winterdienst werden diesmal um 19 bzw. um 15 Cent pro Frontmeter gesenkt. Die Sommerreinigung wird dagegen teurer. Bei den innerörtlichen Straßen steigt sie um 12 Cent pro Frontmeter, bei den innerörtlichen Straßen mit erhöhtem Reinigungsaufwand um 24 Cent pro Frontmeter. Am Ende halten sich die Be- und Entlastungen bei den Straßenreinigungsgebühren die Waage.