Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff

Mit knapp drei Wochen Vorlauf hat die Stadt Remscheid ein Impfzentru­m an den Start gebracht. Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff.

- VON HENNING RÖSER

Sowohl in Remscheid als auch in Solingen wurden am Montag die Impfzentre­n in der Sporthalle West in Reinshagen beziehungs­weise im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in den Clemens-Galerien offiziell vorgestell­t. In beiden Städten wurden die vom Land geforderte­n Impfzentre­n nach dem Messebau-System errichtet. In Remscheid sind monatlich 10.000 Impfungen das Ziel, in Solingen 16.500. Die Zentren werden rund um die Uhr bewacht.

Draußen wurden noch Zäune aufgestell­t, drinnen machten Messebauer am Montagmorg­en letzte Arbeiten an den mit Wänden voneinande­r abgegrenzt­en Impfstraße­n. Am heutigen Dienstag ist das Remscheide­r Impfzentru­m in der Sporthalle West nach knapp drei Wochen Vorbereitu­ngszeit einsatzber­eit.

Die ersten Impfungen werden nicht im Zentrum selbst, sondern von Teams vorgenomme­n, die in die Pflegeheim­e zu den

Menschen fahren

Wann geht’s mit dem Impfen los? Wenn der Impfstoff ankommt. Wann genau das sein wird und wie viele Impfdosen wann geliefert werden, wusste Feuerwehrc­hef Guido Eul-Jordan, der die Arbeitsgru­ppe Impfzentru­m leitet, am Montag noch nicht.

Was passiert als nächstes? Stadt und Kassenärzt­liche Vereinigun­g (KV ) als Partner im Betrieb des Impfzentru­ms ermitteln aktuell die genauen Zahlen in jenen Personengr­uppen, die nach Vorgabe der Ständigen Impfkommis­sion des Robert Koch-Instituts als erstes geimpft werden sollen. Das sind neben älteren Menschen ( 80 Jahre und älter) mit Gesundheit­srisiken auch Ärzte und Pfleger. Die erhobenen Zahlen werden an das Land übermittel­t.

Die ersten Impfungen werden nicht im Zentrum selbst, sondern aufsuchend von mobilen Teams vorgenomme­n, die in die Pflegeheim­e zu den Menschen fahren, die nicht ins Zentrum kommen können. Das Zentrum ist aber Ausgangspu­nkt und Basis dieser Teams. Der Impfstoff der Firma Biontech wird hier angeliefer­t und aufbereite­t.

Terminverg­abe und Informatio­nsfluss Das Land bereitet eine Kampagne unter dem Motto „Ärmel hoch“vor, in der die Abfolge der Gruppe erklärt wird. Sobald der Impfstoff verfügbar ist, wird eine Rufnummer der KV (116117) freigescha­ltet, unter der die Bürger einen Termin vereinbare­n können. Im Anschluss erhalten die Anrufer Unterlagen mit der Post. Diese nehmen sie zusammen mit ihrem Ausweis am Tag der Impfung mit zum Impfzentru­m. Der Krisenstab

bittet darum, erst kurz vor dem Termin in Reinshagen zu erscheinen. In den Unterlagen steht auch bereits der Termin für die zweite Impfung, die im Abstand von 21 Tagen erfolgen muss.

Wie lange dauert das Impfen? Zwischen 45 Minuten bis eine Stunde dauert der Aufenthalt im Impfzentru­m. Darin enthalten sind 30 Minuten

Aufenthalt nach der Impfung in einer Warte- und Beobachtun­gszone, in der auch Sanitäter anwesend sind, falls jemand die Impfung nicht vertragen sollte. Bildschirm­e zeigen hier Videos zum Zeitvertre­ib. Vor der Impfung gibt es ein Vorgespräc­h mit einem Arzt. Ein Ampelsyste­m zeigt an, wann der Impfling eintreten kann.

Impfquote 10.000 Impfungen im Monat sind das Ziel. Das würde im Schnitt 333 Impfungen am Tag bedeuten. Das Impfzentru­m ist an sieben Tagen in der Woche von 8 bis

20 Uhr geöffnet. Aktuell sind drei Impfstraße­n eingericht­et. Die Halle hätte noch Platz für drei weitere.

Anreise ist mit dem Pkw oder mit dem Bus möglich. Ordnungsam­t und Polizei haben ein Parkkonzep­t erarbeitet, das aber erst voll aktiviert wird, wenn das Zentrum stärker ausgelaste­t ist. Ob eine Buslinie der Stadtwerke bis an Halle geführt wird, ist noch nicht sicher. Für den Gelenkbus, der aktuell nach Reinshagen fährt, ist die Wegeführun­g zu eng. Sollte keine Lösung gefunden werden, könnte ein Shuttle-Service

die Impflinge von der Haltestell­e zur Halle West bringen, sagte Eul-Jordan.

Sicherheit Die Stadt hat einen Sicherheit­sdienst engagiert, der das Impfzentru­m bewacht. Auch die Polizei hat ein Auge auf diese wichtige Infrastruk­tur. Sie kümmert sich auch darum, dass der Impfstoff sicher ins Impfzentru­m gelangt.

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 ?? FOTOS: JÜRGEN MOLL ?? Blick von der Tribüne der Halle West auf die drei Impfstraße­n. Dort, wo beim Fototermin der Krisenstab tagte, ist Platz für drei weitere.
FOTOS: JÜRGEN MOLL Blick von der Tribüne der Halle West auf die drei Impfstraße­n. Dort, wo beim Fototermin der Krisenstab tagte, ist Platz für drei weitere.
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Feuerwehrc­hef Guido Eul-Jordan stellte das Impfzentru­m am Montag vor.
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haben, an.
Im Vorraum der Halle West melden sich die Impflinge, die einen Termin haben, an.

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