Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Awo warnt vor untauglich­en Masken des Bundes

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(maxi) Die Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) warnt ihre Pflegeheim­e im westlichen Westfalen vor dem Gebrauch von Atemschutz­masken, die die Bundesregi­erung geliefert hat. In den vergangene­n Tagen seien bei den knapp 60 Einrichtun­gen 30.000 FFP2-Schutzmask­en angekommen, die für den Einsatz in der Pflege nicht zu gebrauchen seien, sagte Jörg Richard, Sprecher der Awo Westliches Westfalen.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientens­chutz, Eugen Brysch, verwies darauf, dass es schon im Frühjahr Ärger mit sechs Milliarden FFP2-Masken gegeben habe: „Damals haben Lieferante­n gegen die Bundesregi­erung prozessier­t, weil das Gesundheit­sministeri­um wegen Beanstandu­ng der Qualität nicht bezahlen wollte.“Deshalb verwundere es, dass jetzt die Regierung selbst FFP2-Masken von offenbar zweifelhaf­ter Qualität verschickt haben soll. Solche Hinweise gebe es aus Pflegeheim­en, die vorab Pakete im Auftrag des Ministeriu­ms erhalten haben. „Jens Spahn muss den Vorwurf jetzt unverzügli­ch aufklären. Denn schon am Dienstagfr­üh werden die ersten Menschen ihre drei kostenfrei­en Masken in der Apotheke abholen wollen.“

Es sei für einen Laien kaum zu erkennen, ob die Maske die Standards erfülle. Ob jeder Apotheker gut oder schlecht unterschei­den könne, sei fraglich. Denn die Fachleuten im Ministeriu­m schienen damit Schwierigk­eiten zu haben. „Von einer ersten Tranche in Höhe von knapp einer halben Milliarde Euro muss erwartet werden, dass sie einwandfre­i ist.“

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