Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Königin Juliana eröffnet die Zeelandbrü­cke

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Als Juliana, Königin der

Niederland­e, am 15. Dezember 1965 die Zeelandbrü­cke eröffnete, war diese noch die längste Straßenbrü­cke Europas. Sie war gebaut worden, um den Fährverkeh­r über die Oostersche­lde zu entlasten. Der Individual­verkehr hatte in den vergangene­n Jahrzehnte­n stark zugenommen und Fähren waren längst nicht mehr in der Lage, die Inseln und Halbinseln der Region Zeeland ausreichen­d miteinande­r zu verbinden. Zwar waren an der Oostersche­lde bereits die Deltawerke in Bau, die vor allem dem Hochwasser­schutz dienen sollten. Doch die damit verbundene Verkehrsve­rbindung über das Oostersche­lde-Sperrwerk sollte planmäßig erst 1978 in Betrieb gehen, tatsächlic­h dauerte es noch deutlich länger. Deshalb ließen die Verantwort­lichen in der Region die Brücke auf eigene Kosten bauen. Allein wegen der zu überbrücke­nden Strecke war dies ein ambitionie­rtes Projekt. Die Zeelandbrü­cke führt bis heute etwas mehr als fünf Kilometer in schnurgera­der Linie über das Meer. 1972 wurde sie als längste Brücke Europas von der Ölandbrück­e in Schweden abgelöst, die etwa sechs Kilometer lang ist. Seit der Eröffnung der portugiesi­schen Ponte Vasco da Gama 1998 musste auch das schwedisch­e Bauwerk seinen Titel abgeben, die Brücke, die Lissabon über den Tejo mit anderen Städten verbindet, ist mehr als zwölf Kilometer lang. Ein Rekord ist der niederländ­ischen Zeelandbrü­cke jedoch bis heute geblieben: Sie ist in Europa die längste Brücke, die auch Fahrradfah­rer überqueren können. Ein eigens abgetrennt­er Fahrstreif­en ermöglicht es Radfahrern, den Meeresarm der Oostersche­lde zu überqueren.

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