Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Die Beschriftung der neuen Packstationen kommt aus Solingen
Der Online-Handel boomt. Und mit ihm die Paketdienste. Davon profitiert nun auch ein Solinger Unternehmen. Wenn auch über Umwege. Die POS-Kreativ GmbH hat vom Paketdienstleister DHL, Tochter der Deutschen Post, den Auftrag erhalten, einige Tausend Packstationen optisch zu gestalten.
„Die Stationen werden blanko aufgestellt. Und wir sorgen dann dafür, dass sie so aussehen, wie sie aussehen“, erklärt Peter Krüger, Geschäftsführer von POS-Kreativ. Allein 3000 neue Stationen seien im nächsten Jahr geplant. Von 16 Stützpunkten bundesweit rücken Teams aus, um Aufkleber und Beschriftungen anzubringen.
Da die beklebten Flächen schön gerade sind, eigentlich kein Problem für die Mitarbeiter. Trotzdem habe der Auftrag seine Tücken, berichtet Krüger. So habe man für die Oberfläche der Paketstationen erst eine spezielle Folie finden müssen, die auch kleben bleibt. „Und eine Problematik ist, dass es an vielen Standorten von Packstationen keine Steckdosen gibt, die unsere Teams nutzen können.“Also hat POS-Kreativ kurzerhand 100 akkubetriebene Heißluftföne angeschafft.
Trotz dieser kleinen Besonderheiten passt der DHL-Auftrag genau in die Kernkompetenz der Solinger Firma, die für viele, oft bundesweit tätige Unternehmen die Umsetzung des jeweiligen Corporate Designs an den Verkaufsstellen vor Ort übernimmt. Daher auch der Name: POS für Point of Sales, also Ort des Verkaufs. Andere Kunden seien zum
Beispiel McDonalds, die DEVK, die Postbank oder Telefonica, berichtet Peter Krüger. Auch die Verkaufstresen des Pay-TV-Anbieters Sky, wie einer zum Beispiel im Remscheider Allee-Center steht, betreuen die Solinger. Gibt es Änderungen bei Werbeauftritt, Aktionen oder etwas in der Art, kommt POS-Kreativ vorbei, bringt neue Beschriftungen an, wechselt Plakate und tauscht Aufkleber aus.
Das sei vor allem in der Planung und Vorbereitung aufwendig, erklärt Krüger: „Wir wissen oft besser als unser Auftraggeber, wie sein Standort aussieht.“15 Mitarbeiter am Solinger Firmensitz planen die Produktion des Materials, dessen Versand und den Einsatz der Teams.
Die im Fall des DHL-Auftrags bisher wenig Probleme haben, ihren Arbeitsort zu finden, wie Krüger berichtet. Schließlich stehen die Packstationen an gut zugänglichen Orten und sind leicht zu erkennen. Dass das nicht immer so sein muss, zeigt ein anderer Auftrag, von dem Krüger berichtet. Dabei wurden bundesweit Aufkleber auf Parkscheinautomaten angebracht, damit Autofahrer ihre Gebühren per Handy bezahlen können. Anders als Supermarktparkplätze und Handyläden haben Parkscheinautomaten aber keine feste Adresse. Also schickte POS-Kreativ seine Leute auf E-Scootern los. Mit Erfolg: Am Ende hatten alle 20.000 Automaten ihren Aufkleber.