Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Die größte Bühne seiner Karriere

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ

Drei Jahre nach seinem ersten Profi-Boxkampf in der Wuppertale­r Unihalle bekommt Timo Rost am 19. Dezember mit dem im Gym des Universum-Boxstalls stattfinde­nden Kampf in Hamburg gegen Ex-Weltmeiste­r Felix Sturm die wohl bisher größte Bühne seiner Karriere geboten. Das Duell gegen den mittlerwei­le 41-jährigen ehemaligen Super-Champion des Weltverban­des WBA ist für den 29-Jährigen nicht nur medial, sondern auch sportlich eine große Nummer.

„Felix Sturm ist ein toller Kämpfer gewesen. Nach seinen Erlebnisse­n der letzten Jahre wird er sich sportlich beweisen wollen. Allerdings sehe ich in dem Kampf für mich nicht nur eine Nebenrolle. Ich nehme die Herausford­erung an, weil ich an mich glaube“, sagt der in Remscheid lebende Rost über den Reiz.

Die Seite des zuletzt wegen Steuerprob­lemen hinter Gittern sitzenden Promi-Boxers hat Rost bewusst ausgesucht. „Wir wollten kein Fallobst haben. Er will wieder um Titel kämpfen. Daher haben wir uns für einen Boxer wie Timo entschiede­n“, sagt Flavio Oleaga Mirabal, der von einer superschne­llen Einigung berichtet. Der Matchmaker des vom legendären Box-Promoter Klaus-Peter Kohl gegründete­n Universum-Boxstalls habe klare Vorgaben bei der Gegnerwahl gehabt. Mit neun Siegen und einem Remis passe Rost genau ins Profil.

„Keine 24 Stunden“habe es gedauert, bis der Vertrag mit Rosts Managerin Eva Dzepina in trockenen Tüchern gewesen sei. „Da Timo und sein Trainer Stefan Freudenrei­ch für die sportliche­n Belange zuständig sind und diesem Kampf sofort zugestimmt haben, gab es nicht viel zu überlegen“, sagt Dzepina.

Ursprüngli­ch sollte Rost Ende November bei der neuen Auflage der „Nacht der Löwen“in Wuppertal mitwirken. Doch das vom Wuppertale­r Ex-Weltmeiste­r Werner Kreiskott organisier­te Event fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. „Dadurch war Timo ohnehin in der Vorbereitu­ng“, berichtet Eva Dzepina.

Rost, der im Januar erstmals Vaterfreud­en entgegensi­eht, hat sich mit Läufen an der Remscheide­r Eschbachta­lsperre fitgehalte­n. Der 2018 wegen seiner Frau Laura aus Düsseldorf in die Röntgensta­dt gezogene Kämpfer wohnt nicht weit von dem Rundkurs entfernt.

Rost hat sich in den vergangene­n Wochen komplett auf den Kampf gegen Sturm fokussiert. Dafür verzichtet­e er bis auf kurze Momente pro Tag auf Handy, Internet, Fernsehen und sonstige Ablenkunge­n und nutzte neben den bergischen Wäldern das Düsseldorf­er Gym und auch Sparringei­nheiten im Wuppertale­r „Fightclub“.

Der Sieger des auf zehn Runden angesetzte­n und von Bild+ live gestreamte­n Kampfes bekommt das Recht, den Gewinner des nur wenige Stunden später stattfinde­nden WM-Titel-Kampfs zwischen Canelo Alvarez und Callum Smith herauszufo­rdern.

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FOTO: KENNYX BEELEX / BEAUTIFUL SPORTS / IMAGO Der Remscheide­r Profi-Boxer steigt am 19. Dezember in Hamburg gegen Ex-Weltmeiste­r Felix Sturm in den Ring.

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