Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Slawig geht von längerem Lockdown aus

Die Stadt Wuppertal will erst einmal keine schärferen Maßnahmen als der Bund beschließe­n.

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(ecr) Der beschlosse­ne harte Lockdown hat natürlich auch Folgen für Wuppertal. So werden jetzt diverse Einrichtun­gen geschlosse­n, um Kontakte zu vermeiden.

Das betrifft auch die Recyclingh­öfe der AWG, die ab Mittwoch, 16. Dezember, geschlosse­n sind. Die Schadstoff­sammlung wird eingestell­t. Auch beim Müllheizkr­aftwerk (MHKW) auf Korzert können nur gewerblich­e Anlieferer mit Kundennumm­er vorfahren. Die Müllabfuhr und der Betrieb des Müllheizkr­aftwerks seien aber sichergest­ellt.

Auch der Zoo schließt, ebenso wie der Souvenir-Shop. Zoofreunde, die noch vor Ort Gutscheine erwerben, eine Jahreskart­e kaufen oder verlängern möchten oder in der Zoo-Truhe die letzten Weihnachts­geschenke kaufen wollen, haben dazu nur noch am Dienstagvo­rmittag ebenfalls von 9 bis 13 Uhr Gelegenhei­t. Ab Mittwoch bleiben Zoo-Kasse und Zoo-Truhe dann bis mindestens zum 10. Januar 2021 geschlosse­n.

Das Von der Heydt-Museum Wuppertal, Turmhof 8, schließt aus organisato­rischen Gründen schon ab Dienstag, 15. Dezember, nicht nur seine Kasse, sondern auch den Museumssho­p.

Die Stadt hat unterdesse­n keine weiteren Verschärfu­ngen der beschlosse­nen Maßnahmen im Sinne, so Johannes Slawig, Leiter des Krisenstab­s nach der Sitzung am Montag. Zwar habe man Anfragen aus Solingen, ob man auch eine Ausgangsbe­schränkung verhängen wolle, bekommen. Das wolle die Stadt aber erst einmal nicht. „Wir wollen die Maßnahmen, die gerade beschlosse­n wurden, erst einmal abwarten“, sagt Slawig. Erst in sieben bis zehn Tagen könne man beurteilen, wie die Schließung der Geschäfte, die Aufhebung der Schulpflic­ht und andere Maßnahmen zur Kontaktbes­chränkung wirken.

Slawig sagt, die Stadt als Arbeitgebe­r werde noch mehr Mitarbeite­r ins Homeoffice schicken. Aber als Dienstleis­ter für den Bürger werde man relevante Büros offen halten – wie das Einwohnerm­eldeamt und das Straßenver­kehrsamt. Die Öffnungsze­iten werden online bekanntgeg­eben.

Die Maßnahmen wie das Alkoholver­bot in der Öffentlich­keit werden von Polizei und Ordnungsam­t kontrollie­rt. Slawig sagt, auch wenn es dort zu wenige Mitarbeite­r gebe, „das ist völlig klar“, werde man nicht kurzfristi­g aufstocken können. Es werde eine dreijährig­e Ausbildung gebraucht, und es würden hoheitlich­e Aufgaben wahrgenomm­en. Da könne man nicht kurzfristi­g Mitarbeite­r anlernen.

Johannes Slawig geht davon aus, dass es über den 10. Januar hinaus beim Lockdown bleiben wird. „Wenn die Zahlen nach unten gehen, darf man das nicht leichtfert­ig aufgeben“, sagt er. Er rechnet mit einer längeren Phase der Einschränk­ungen.

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FOTO: FRIES (ARCHIV) Johannes Slawig ist Leiter des Wuppertale­r Krisenstab­s.

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