Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Mehrheit für neuen Plan für den Sport
Ausschuss entscheidet: Uni aktualisiert die Sportentwicklungsplanung. CDU will Bau von drei neuen Kunstrasenplätzen garantieren.
Ausschuss entscheidet: Uni aktualisiert die Sportentwicklungsplanung. CDU will Bau von drei neuen Kunstrasenplätzen garantieren.
Die Stadt soll die Experten der Universität Wuppertal mit einer Fortschreibung des Sportentwicklungsplans für die Sportplätze beauftragen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung, bei der es auch um Prognosen für die Bedarfsentwicklung in der Zukunft und um Zuschauerzahlen geht, soll die Basis liefern für die Entscheidung, wo und wie in der Zukunft in die Sportfreiflächen investiert werden soll.
„Wir wollen keine Vorfestlegung. Dafür sind die Summen zu groß.“
Bernd Fiedler Bündnis 90 / Die Grünen
Diesem Antrag der Ratsmehrheit von SPD, Grünen und FDP folgte der Sportausschuss am Dienstabend in einer Sondersitzung einstimmig. Vorausgegangen war eine intensive und kontroverse Diskussion. Denn CDU, Linke und Sportbund wollen vor allem die SG Hackenberg und den BV10 mit Sitz am Neuenkamp möglichst schnell mit einem Kunstrasenplatz als Ersatz für den unbeliebten Aschenuntergrund ausstatten. Wie berichtet, fehlt für diese Pläne durch das Scheitern der DOC-Pläne vor Gericht (Hackenberg) und die Nichtberücksichtigung in einem Förderprogramm (BV 10) aber das Geld.
Ein Antrag der CDU sieht vor, dass bis zum Jahr 2025 in Hackenberg, Neuenkamp und in Klausen auf den vorhandenen Sportanlagen mit Aschenboden ein Kunstrasenplatz entsteht. Im Südbezirk und in Lennep sollen zudem Leichtathletikanlagen gebaut werden. So will man die Quartiere stärken. Entscheidend sei, dass das Geld für diese Pläne in den beiden folgenden Doppelhaushalten sicher eingeplant werde. „Wir wollen Nägel mit Köpfen machen“, sagte Jens Nettekoven (CDU).
Ein Ansinnen, das bei den anwesenden Vereinsvertretern, beim Sportbund und auch beim sportpolitischen Sprecher der SPD, Michael
Büdicker, auf Zustimmung traf. Tenor: Es liegen bereits jetzt genügend Daten vor, damit ein runder Tisch schnell entscheiden kann.
„Wir wollen keine Vorfestlegung. Dafür sind die Summen zu groß“, begründete Bernd Fiedler (Grüne) den Wunsch nach einer Hinzuziehung der Hochschul-Experten aus Wuppertal, die Remscheid seit vielen Jahren bei diesem Thema begleiten. Die letzte Planung zum Thema sei bereits fünf Jahre alt. Immerhin gehe es bei drei neuen Kunstrasenplätzen um eine Gesamtinvestition von mindestens drei Millionen Euro, sagte der Sportamtsleiter im Ruhestand.
Die Stadt habe gute Erfahrungen damit gemacht, in solchen Fragen die Expertise eines neutralen Dritten einzuholen, sagte Dezernent Thomas Neuhaus. Vier bis fünf Monate werde es dauern, bis die neue Sportentwicklungsplanung vorliege. Die Kosten von 8000 bis 10.000 Euro dafür seien angemessen, wenn man bedenke, dass es hier um Investitionen in Millionenhöhe gehe.
Die Ankündigung Nettekovens, den CDU-Antrag zurückziehen zu wollen, wenn sichergestellt sei, dass diese Investitions-Millionen auf jeden
Fall im Haushalt eingeplant werden, rief Grünen-Fraktionschef David Schichel auf den Plan. So leicht sei die Sache nicht. Zwar habe der Rat einen siebenstelligen Betrag aus der Sportpauschale angespart, der als Zuschuss für die Mehrkosten beim Bau der neuen, großen Sportanlage am Hackenberg gedacht ist. Hier soll auch der FC Remscheid ein neues Zuhause finden. Da dieses Großprojekt (13,1 Millionen Euro) aber durch das DOC-Urteil und den nicht zustande kommenden Verkauf der Flächen neben der Altstadt erst einmal für Jahre nicht umgesetzt werden könne, brauche die Stadt für eigene Investitionen bei diesem Thema das Einverständnis der Bezirksregierung. Und die müsse erst einmal mit guten Argumenten überzeugt werden.
Bei der anschließenden Abstimmung gab es für den Antrag der CDU keine Mehrheit. Der danach abgestimmte Antrag der „Ampel“wurde dann einstimmig angenommen.