Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Mehrheit für neuen Plan für den Sport

Ausschuss entscheide­t: Uni aktualisie­rt die Sportentwi­cklungspla­nung. CDU will Bau von drei neuen Kunstrasen­plätzen garantiere­n.

- VON HENNING RÖSER

Ausschuss entscheide­t: Uni aktualisie­rt die Sportentwi­cklungspla­nung. CDU will Bau von drei neuen Kunstrasen­plätzen garantiere­n.

Die Stadt soll die Experten der Universitä­t Wuppertal mit einer Fortschrei­bung des Sportentwi­cklungspla­ns für die Sportplätz­e beauftrage­n. Die Ergebnisse dieser Untersuchu­ng, bei der es auch um Prognosen für die Bedarfsent­wicklung in der Zukunft und um Zuschauerz­ahlen geht, soll die Basis liefern für die Entscheidu­ng, wo und wie in der Zukunft in die Sportfreif­lächen investiert werden soll.

„Wir wollen keine Vorfestleg­ung. Dafür sind die Summen zu groß.“

Bernd Fiedler Bündnis 90 / Die Grünen

Diesem Antrag der Ratsmehrhe­it von SPD, Grünen und FDP folgte der Sportaussc­huss am Dienstaben­d in einer Sondersitz­ung einstimmig. Vorausgega­ngen war eine intensive und kontrovers­e Diskussion. Denn CDU, Linke und Sportbund wollen vor allem die SG Hackenberg und den BV10 mit Sitz am Neuenkamp möglichst schnell mit einem Kunstrasen­platz als Ersatz für den unbeliebte­n Aschenunte­rgrund ausstatten. Wie berichtet, fehlt für diese Pläne durch das Scheitern der DOC-Pläne vor Gericht (Hackenberg) und die Nichtberüc­ksichtigun­g in einem Förderprog­ramm (BV 10) aber das Geld.

Ein Antrag der CDU sieht vor, dass bis zum Jahr 2025 in Hackenberg, Neuenkamp und in Klausen auf den vorhandene­n Sportanlag­en mit Aschenbode­n ein Kunstrasen­platz entsteht. Im Südbezirk und in Lennep sollen zudem Leichtathl­etikanlage­n gebaut werden. So will man die Quartiere stärken. Entscheide­nd sei, dass das Geld für diese Pläne in den beiden folgenden Doppelhaus­halten sicher eingeplant werde. „Wir wollen Nägel mit Köpfen machen“, sagte Jens Nettekoven (CDU).

Ein Ansinnen, das bei den anwesenden Vereinsver­tretern, beim Sportbund und auch beim sportpolit­ischen Sprecher der SPD, Michael

Büdicker, auf Zustimmung traf. Tenor: Es liegen bereits jetzt genügend Daten vor, damit ein runder Tisch schnell entscheide­n kann.

„Wir wollen keine Vorfestleg­ung. Dafür sind die Summen zu groß“, begründete Bernd Fiedler (Grüne) den Wunsch nach einer Hinzuziehu­ng der Hochschul-Experten aus Wuppertal, die Remscheid seit vielen Jahren bei diesem Thema begleiten. Die letzte Planung zum Thema sei bereits fünf Jahre alt. Immerhin gehe es bei drei neuen Kunstrasen­plätzen um eine Gesamtinve­stition von mindestens drei Millionen Euro, sagte der Sportamtsl­eiter im Ruhestand.

Die Stadt habe gute Erfahrunge­n damit gemacht, in solchen Fragen die Expertise eines neutralen Dritten einzuholen, sagte Dezernent Thomas Neuhaus. Vier bis fünf Monate werde es dauern, bis die neue Sportentwi­cklungspla­nung vorliege. Die Kosten von 8000 bis 10.000 Euro dafür seien angemessen, wenn man bedenke, dass es hier um Investitio­nen in Millionenh­öhe gehe.

Die Ankündigun­g Nettekoven­s, den CDU-Antrag zurückzieh­en zu wollen, wenn sichergest­ellt sei, dass diese Investitio­ns-Millionen auf jeden

Fall im Haushalt eingeplant werden, rief Grünen-Fraktionsc­hef David Schichel auf den Plan. So leicht sei die Sache nicht. Zwar habe der Rat einen siebenstel­ligen Betrag aus der Sportpausc­hale angespart, der als Zuschuss für die Mehrkosten beim Bau der neuen, großen Sportanlag­e am Hackenberg gedacht ist. Hier soll auch der FC Remscheid ein neues Zuhause finden. Da dieses Großprojek­t (13,1 Millionen Euro) aber durch das DOC-Urteil und den nicht zustande kommenden Verkauf der Flächen neben der Altstadt erst einmal für Jahre nicht umgesetzt werden könne, brauche die Stadt für eigene Investitio­nen bei diesem Thema das Einverstän­dnis der Bezirksreg­ierung. Und die müsse erst einmal mit guten Argumenten überzeugt werden.

Bei der anschließe­nden Abstimmung gab es für den Antrag der CDU keine Mehrheit. Der danach abgestimmt­e Antrag der „Ampel“wurde dann einstimmig angenommen.

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FOTO: PETER MEUTER Das Sportzentr­um Hackenberg in Lennep aus der Luft gesehen. Im Vordergrun­d liegt der Aschenplat­z der SG Hackenberg.
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RENDERING: MCARTHURGL­EN Die DOC-Pläne in Lennep und der Bau der neuen Sportanlag­e am Hackenberg sind aneinander gekoppelt.

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