Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Warum „123456“kein gutes Passwort ist
POTSDAM (epd) Die Deutschen setzen in der digitalen Welt weiter auf unsichere Passwörter. An der Spitze stehe in diesem Jahr die Zahlenfolge „123456“, gefolgt von „12345678“und „passwort“, teilte das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam unter Berufung auf die Auswertung von Daten des HPI Identity Leak Checkers mit. Die rund 3,1 Millionen
ausgewerteten Zugangsdaten seien zuvor geleakt und dann beim HPI auf mögliche Identitätsdiebstähle überprüft worden.
Weitere beliebte, aber schwache Passwörter waren den Angaben zufolge unter anderem „ichliebedich“auf dem sechsten Platz, „killer“auf dem 13. Platz, „sonnenschein“auf dem 16. Platz und mehrere Vornamen.
Stattdessen sollten längere und kompliziertere Passwörter verwendet werden, betonte das HPI.
Vom Wechsel Hunderttausender Beschäftigter ins Homeoffice hätten Cyberkriminelle im Corona-Jahr 2020 stark profitiert, teilte das HPI mit. Seit Ausbruch der Pandemie seien so neue Angriffsmöglichkeiten entstanden, die vielen Unternehmen
zu Recht Sorge bereiteten. Der laxe Umgang mit Passwörtern sei ein großer Risikofaktor.
Insgesamt haben in den vergangenen fünf Jahren mehr als 15,3 Millionen Nutzer mithilfe des Identity Leak Checkers die Sicherheit ihrer Daten überprüfen lassen. In mehr als 3,6 Millionen Fällen hätten Nutzer darüber informiert werden müssen, dass ihre E-Mail-Adresse in Verbindung mit anderen persönlichen Daten im Internet offen zugänglich war. Beim Online-Sicherheitscheck kann jeder Internetnutzer kostenlos durch Eingabe seiner E-Mail-Adresse prüfen lassen, ob Identitätsdaten von ihm frei im Internet kursieren und missbraucht werden könnten.