Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Nach Weihnachte­n soll geimpft werden

Die Wahrschein­lichkeit steigt, dass in Remscheid noch in diesem Jahr die ersten Impfungen gegen Covid-19 stattfinde­n werden. Am Donnerstag hat die Verwaltung Daten der Alten-und Pflegeheim­e der Stadt an das Land übermittel­t.

- VON HENNING RÖSER

Die Wahrschein­lichkeit steigt, dass in Remscheid noch in diesem Jahr die ersten Impfungen gegen Covid-19 stattfinde­n werden.

Die Chancen steigen, dass in Remscheid noch in diesem Jahr erste Impfungen gegen eine Infektion mit dem Coronaviru­s stattfinde­n können. Das soll in den Altenund Pflegeheim­en passieren. Aktuell gilt der 27. Dezember als wahrschein­lichster Termin für den Startschus­s.

Die Stadt hat am Donnerstag nach einer Aufforderu­ng durch das Land die Daten aller stationäre­n Pflegeeinr­ichtungen nach Düsseldorf übermittel­t. In einem nächsten Schritt wird die Kassenärzt­liche Vereinigun­g (KV ) Kontakt zu den Häusern aufnehmen, sagte Feuerwehrc­hef Guido Eul-Jordan auf Anfrage unserer Redaktion. Er ist der verantwort­liche Koordinato­r für das Impfzentru­m, das seit Dienstag in der Sporthalle West in Reinshagen bereitsteh­t. Die Kassenärzt­e sind Partner der Stadt bei diesem Thema. Sie stellen das Personal, um die Bürger der Stadt zu impfen.

Wie dynamisch die Lage bei diesem Thema ist, zeigt die Tatsache, dass es Anfang der Woche noch hieß, dass die mobilen Impfteams von der Halle West aus in die Pflegeeinr­ichtungen in Remscheid starten werden, weil dorthin der Impfstoff geliefert wird. Nach den neuesten Informatio­nen vom Land wird der Impfstoff der Firma Biontech nun direkt in die Einrichtun­gen geliefert und dann dort so aufbereite­t (unter anderem durch Beimischun­g einer Kochsalzlö­sung), dass er verimpft werden kann.

Welche Einrichtun­g als erste den Impfstoff bekommt, ist aktuell noch nicht bekannt. Alle Heime werden in den kommenden Tagen aufgeforde­rt, zu eruieren, wie viele ihrer Bewohner geimpft werden wollen, berichtet Eul-Jordan über seinen aktuellen Informatio­nsstand. Denn die Impfung ist freiwillig. Nach dem Ergebnis dieser Erhebung richtet sich die Anzahl der Impfdosen, die in die Häuser geliefert werden. Die so sehnlichst erwartete Lösung, die einmal rekonstrui­ert nicht endlos haltbar ist, soll nicht verschwend­et werden.

Dass die Benachrich­tigung aktuell anläuft, hat mit der nötigen Vorbereitu­ngsphase zu tun. Die Häuser brauchen etwas Vorlauf, um im kleinen Maßstab eine Impfstraße vorzuberei­ten, wie sie in der Halle West seit Dienstag für die Impfung von bis zu 400 Menschen am Tag vorgehalte­n wird.

Krisenstab­sleiter Thomas Neuhaus zeigte sich am Donnerstag erfreut und erleichter­t über die Nachrichte­n

aus Düsseldorf. Erfreut, weil es endlich positive Nachrichte­n und konkrete Perspektiv­en in der Corona-Krise gibt. Erleichter­t, weil die jüngsten Entwicklun­gen in der Seestadt auf dem Berge besorgnise­rregend sind. Die Zahl der Toten im Zusammenha­ng mit dem Virus steigt täglich, liegt derzeit bei 63. Es sind zum überwiegen­den Teil alte Menschen, die sterben.

Dass es jetzt vom Zeitplan her so konkret wird, hat mit der Ankündigun­g der Europäisch­en Arzneimitt­elagentur zu tun, am Montag, 21. Dezember, über die Zulassung des Impfstoffs der Firma Biontech entscheide­n zu wollen. Als Reaktion kündigte Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) den Startschus­s für die Corona-Schutzimpf­ungen in NRW an. Wenige Stunden nach dem Erhalt der guten Botschaft aus Düsseldorf stellten sich Neuhaus und Eul-Jordan am Abend in einer Sondersitz­ung des Ausschusse­s für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Wohnen und Pflege den vielen Fragen der CDU-Fraktion rund um die Corona-Strategie der Stadt.

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FOTO: CARLOS GIUSTI/AP/DPA Eine Krankensch­wester in Puerto Rico impft einen Gesundheit­sarbeiter mit dem Wirkstoff von Pfizer-Biontech, der auch hier verimpft wird.

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