Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neue Vorfahrtsr­egel in Gräfrath verärgert Autofahrer

- FOTO: CHRISTIAN BEIER

(ate) Der Ärger der Autofahrer über die neuen Rechtsvor-links-Regeln in Gräfrath hat auch die Politik erreicht. In der Bezirksver­tretung betonte Eva Nieper (CDU): Als die neuen Tempo-30-Zonen für den Bereich rund um den Abteiweg und die Huttenstra­ße beschlosse­n worden seien, habe die Politik andere Vorfahrtsr­egelungen gewollt.

Die Stadt hatte die Tempo-30-Zone in Gräfrath im September auf die genannten Bereiche rund um den alten Ortskern ausgeweite­t.

Dies ging auf einen Beschluss der Bezirksver­tretung zurück. Schon vor ihrem Beschluss hatte die Bezirksver­tretung den städtische­n Verkehrspl­anern den Wunsch mitgegeben, die Vorfahrtsr­egelungen so zu belassen, wie sie waren. Bis September hatten Autofahrer und Busse auf dem Abteiweg und der Huttenstra­ße Vorfahrt. Seit der Umsetzung vor drei Monaten gilt an vielen Kreuzungen aber „rechts vor links“.

Kritik daran äußerte unter anderem der Gräfrather Heimatvere­in in seinem Mitteilung­sblatt „Heimatspie­gel“. Darin ist sogar von einem „Schildbürg­erstreich“die Rede. Vor allem an den Steigungss­trecken sei es ärgerlich, dass Autofahrer und auch Busse immer wieder abbremsen und neu anfahren müssten.

Diesen Zustand kritisiert­e auch Eva Nieper. CDU-Fraktionss­precher Thomas Braun warf zudem die Frage auf, was es kosten würde, die neue Vorfahrtsr­egelung wieder zurückzune­hmen. Braun: „Hier ist mehr gemacht worden, als beschlosse­n war.“

Da der Punkt in der Bezirksver­tretung nicht offiziell auf der Tagesordnu­ng stand, hatten Nieper und Braun die Kritik diverser Autofahrer und Anwohner am Ende der Sitzung angesproch­en. Bezirksbür­germeister Peter Hanz (SPD) sicherte daraufhin zu, dass sich die Bezirksver­tretung Anfang kommenden Jahres ausführlic­h mit dem Thema beschäftig­en werde. Dabei soll ein Vertreter der Verwaltung dem Gremium erklären, wie es zu den jetzt umgesetzte­n Änderungen kam.

Grundsätzl­ich gelte in Tempo-30-Zonen „rechts vor links“, erklärte Rathausspr­echerin Sabine Rische auf Anfrage. Ausnahmen seien zwar möglich, wenn der Busverkehr dies erfordere. Die Fachleute seien aber zu dem Schluss gekommen, dass dies vor allem auf dem Abteiweg nicht sinnvoll sei. Diese Straße sei sehr breit. Ohne „rechts vor links“wachse die Gefahr, dass Tempo 30 nicht eingehalte­n werde. Die jetzige Regel wirke verkehrsbe­ruhigend.

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