Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Neue Vorfahrtsregel in Gräfrath verärgert Autofahrer
(ate) Der Ärger der Autofahrer über die neuen Rechtsvor-links-Regeln in Gräfrath hat auch die Politik erreicht. In der Bezirksvertretung betonte Eva Nieper (CDU): Als die neuen Tempo-30-Zonen für den Bereich rund um den Abteiweg und die Huttenstraße beschlossen worden seien, habe die Politik andere Vorfahrtsregelungen gewollt.
Die Stadt hatte die Tempo-30-Zone in Gräfrath im September auf die genannten Bereiche rund um den alten Ortskern ausgeweitet.
Dies ging auf einen Beschluss der Bezirksvertretung zurück. Schon vor ihrem Beschluss hatte die Bezirksvertretung den städtischen Verkehrsplanern den Wunsch mitgegeben, die Vorfahrtsregelungen so zu belassen, wie sie waren. Bis September hatten Autofahrer und Busse auf dem Abteiweg und der Huttenstraße Vorfahrt. Seit der Umsetzung vor drei Monaten gilt an vielen Kreuzungen aber „rechts vor links“.
Kritik daran äußerte unter anderem der Gräfrather Heimatverein in seinem Mitteilungsblatt „Heimatspiegel“. Darin ist sogar von einem „Schildbürgerstreich“die Rede. Vor allem an den Steigungsstrecken sei es ärgerlich, dass Autofahrer und auch Busse immer wieder abbremsen und neu anfahren müssten.
Diesen Zustand kritisierte auch Eva Nieper. CDU-Fraktionssprecher Thomas Braun warf zudem die Frage auf, was es kosten würde, die neue Vorfahrtsregelung wieder zurückzunehmen. Braun: „Hier ist mehr gemacht worden, als beschlossen war.“
Da der Punkt in der Bezirksvertretung nicht offiziell auf der Tagesordnung stand, hatten Nieper und Braun die Kritik diverser Autofahrer und Anwohner am Ende der Sitzung angesprochen. Bezirksbürgermeister Peter Hanz (SPD) sicherte daraufhin zu, dass sich die Bezirksvertretung Anfang kommenden Jahres ausführlich mit dem Thema beschäftigen werde. Dabei soll ein Vertreter der Verwaltung dem Gremium erklären, wie es zu den jetzt umgesetzten Änderungen kam.
Grundsätzlich gelte in Tempo-30-Zonen „rechts vor links“, erklärte Rathaussprecherin Sabine Rische auf Anfrage. Ausnahmen seien zwar möglich, wenn der Busverkehr dies erfordere. Die Fachleute seien aber zu dem Schluss gekommen, dass dies vor allem auf dem Abteiweg nicht sinnvoll sei. Diese Straße sei sehr breit. Ohne „rechts vor links“wachse die Gefahr, dass Tempo 30 nicht eingehalten werde. Die jetzige Regel wirke verkehrsberuhigend.