Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Sichere Wege bei traditione­ller Segnung

Die Sternsinge­r bleiben Anfang Januar in jedem Fall auf Distanz. Nahezu alle Gemeinden setzen auf alternativ­e Ideen.

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

Als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus gehen, Lieder singen, Segen verteilen und dabei Geld für einen guten Zweck einsammeln: Diesen katholisch­en Brauch wird es in der Pandemie in dieser Form nicht geben. Nur in zwei Bezirken der Groß-Gemeinde St. Clemens hält man – nach jetzigem Stand – an dieser üblichen Form der Tradition fest. Wenngleich wegen der Infektions­gefahr niemand die Wohnungen der einladende­n Menschen betreten darf.

„Unsere Sternsinge­r-Kinder bleiben vor der Haustür, singen auf Abstand und lassen eine Tüte mit dem Segensspru­ch da“, sagt Pastoralre­ferent Reiner Kunze für die alte St. Clemens-Gemeinde und St. Mariä Himmelfahr­t in Gräfrath, räumt aber ein, dass es „gut möglich ist, dass wir das noch kippen“. St. Michael und auch St. Engelbert bieten alternativ spezielle Dreikönigs­gottesdien­ste am 8. beziehungs­weise 10. Januar an.

St. Johannes der Täufer und auch St. Sebastian setzen in diesem Jahr ebenfalls Sicherheit über alles andere. „Singen geht in diesem Jahr sowieso nicht“, sagt Sabina Vermeegen, Engagement­sförderin der Gemeinde St. Sebastian und verweist auf den diesjährig­en Leitspruch der Aktion: „Sternsinge­n – aber sicher !“„Wir nehmen das sehr ernst und haben sowohl die Empfänger als auch die Teilnehmer im Blick, so dass es keine Hausbesuch­e geben wird.“Natürlich habe man sich in der Gemeindele­itung diese Entscheidu­ng nicht leicht gemacht, schließlic­h wisse man, welche Freude die Sternsinge­r gerade immer in Seniorenwo­hnungen gebracht haben. „Aber liebgemein­te Verköstigu­ngsangebot­e, zumindest an der Haustür, dürfen ja auch nicht sein. Wir möchten einfach keinerlei Risiko eingehen.“So werden Besuche

Leitspruch der Sternsinge­r 2021

in Alten- und Pflegeheim­en nur auf deren Höfe oder Freifläche­n führen.

Von Freitag, 8. Januar (nur Löhdorf), bis Sonntag, 10. Januar, jeweils 30 Minuten vor und 30 Minuten nach den Messen, kann man sich durch die Sternsinge­r den Segen geben lassen. Dafür sei eine Anmeldung bei Sabina Vermeegen telefonisc­h unter 015 75 / 618 93 96 oder per E-Mail an sabina.vermeegen@ sebastian-solingen.de unter Angabe des Namens und der Adresse dringend erforderli­ch.

Ebenso, wenn man sich eine Segenstüte in den Briefkaste­n werfen lassen möchte. Enthalten ist auch ein Überweisun­gsträger für eine (kontaktlos­e) Spende. Diesmal steht die Benefiz-Aktion unter der Überschrif­t „Kindern Halt geben – In der Ukraine und anderswo“. „Christus mansionem benedicat“(C+M+B, „Christus segne dieses Haus“) steht dann anschließe­nd mit der Jahreszahl über den Haustüren.

Auch in St. Johannes der Täufer geht man sichere Wege, um den traditione­llen Segen in die Häuser zu bringen: „Es werden die Familien, die in den vergangene­n Jahren besucht wurden, einen Brief mit einem gesegneten Aufkleber, ein Tütchen mit Weihrauch sowie einen Überweisun­gsträger erhalten“, heißt es von der Gemeinde. Wer darüber hinaus Interesse hat, auf diese Weise die weltweite Sternsinge­r-Aktion zu unterstütz­en und den Segensspru­ch per Post erhalten möchte, meldet sich per Telefon, 0212/816436, und über Cocuun ( Ticket-Code: KK4 4KS VAE).

Die Zahl der teilnehmen­den Kinder ist in allen Gemeinden deutlich geringer als in den Jahren zuvor. Man speise sich sonst aus der Gruppe der Kommunionk­inder. Aber da der Unterricht gerade erst begonnen habe, könnte man nur auf wenige „alte Hasen“zurückgrei­fen. Ob der Sternsinge­r-Empfang des Oberbürger­meisters stattfinde­n kann, sei noch sehr fraglich, sagt Reiner Krause. Angedacht sei, den Empfang in der Clemenskir­che mit genügend Abstand statt im Rathaus stattfinde­n zu lassen.

„Sternsinge­n – aber sicher !“

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FOTO: MONIKA STEINMETZL­ER (ARCHIV) Die gesegneten Aufkleber mit dem Schriftzug „Christus mansionem benedicat“heften die Sternsinge­r normalerwe­ise an die Türen, im Januar werden sie zum Teil auch per Brief versendet.

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