Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Mit „Kunst und Kultur in Remscheid“geht’s 2021 weiter
Veranstalter Maximilian Süss hat mit dem Streaming-Konzept in Corona-Zeiten eine Alternative geschaffen. Heute ist er selbst im Video zu sehen.
Uwe Rapp und Paul war’s sollten dem Ganzen die Krone aufsetzen: Mit dem gestrigen Livestream aus dem „Löf“wollten sich die Macher um Maximilian Süss (50) von „Kunst und Kultur in Remscheid“(KuK) verabschieden. Nun allerdings nur in die Weihnachtspause. Denn der Veranstalter und sein Team haben so viel positive Resonanz für ihr Kulturprogramm in den mauen Corona-Zeiten bekommen, dass sie im Januar weitermachen möchten. „Das freut uns sehr“, sagt Süss.
Als der Remscheider die Nachricht erhielt, dass die „Vaillant Nacht der Kultur und Kirchen“dieses Jahr erstmals wegen der Pandemie ausfallen sollte, überlegte er sich ein Alternativkonzept: „Kunst und Kultur in Remscheid“mit einem Streamingtag, Künstlerporträts im Video, Talkrunden und Kunst im Schaufenster. „Mittlerweile haben wir über 20 Videos produziert.“Das Team erreichen stets weitere Anfragen von Remscheider Kulturschaffenden, die noch mitmachen möchten. „Die Homepage wird daher momentan permanent erweitert. Ein Blick lohnt sich – auch in der Weihnachtspause“, sagt Maximilian Süss. Auch die Facebook- und YouTube-Seiten werden weiter bespielt.
In acht Schaufenstern zeigen Künstler zudem derzeit ihre Werke, ein neuntes ist in Planung. Den sogenannten Kulturwalk gestalten Claudia Fey, Sascha Thamm, Katja Wickert, Eugenia Kerrinnes, Bianca Haarmann, Thomas Wunsch, Maria Müller, Anke Dörschlen & Patricia de Zutter sowie Karola Krämer. Auf der KuK-Internetseite gibt es alle Adressen. „So kann jeder in Corona-Zeiten spazieren gehen und sich die Fenster anschauen“, sagt Süss, der sich darüber freut, dass der Kulturwalk auch im Januar weitergeht. „Viele Eigentümer haben gesagt: Das ist doch eine schöne Sache – und besser, als wenn das Ladenlokal leer steht.“
Karola Krämer ist eine der Künstlerinnen und Künstler, die den Kulturwalk gestalten. Allerdings ist ihr Raum beim RTV nicht einsehbar. Eigentlich sollte sie im Allee-Center ausstellen. Nun zeigt sie beim RTV eine besondere Krippe. „Ich habe die Weihnachtsgeschichte modern gemacht. Bei mir ist es eine ganz normale Familie und keine Heiligen“, erklärt Krämer, die seit der ersten „Nacht der Kultur“überhaupt dabei ist.
Maria und Josef in der 2020er-Version tragen Atemschutzmasken. „Sie hatten es damals schwer – und wir heute auch.“Die Heiligen Drei Könige tragen glitzernde Masken, der Engel hält einen Regenbogenschal. „Hier spannt sich der Bogen zu Gott: Es gibt eine Fürsorge Gottes. Wer nicht an die Bibel glaubt, kann es im modernen Kontext sehen: Der Regenbogen ist immer ein Symbol der Hoffnung“, sagt die Künstlerin, die bereits einige Krippenausstellungen gemacht hat. Bei dieser hier werde das Testament mit der modernen Zeit verbunden. Wie das genau aussieht, gibt es im Video zu sehen.
Das KuK-Format sei Maximilian Süss zufolge eine interessante Alternative im Lockdown und biete den Künstlern eine Bühne. „Ein Ersatz ist es aber nicht“, sagt der 50-Jährige, der gemeinsam mit seiner Frau Ina das „Rack ’n’ Roll“, das „Löf“und das „Löwen-Festival“stemmt. Das Streaming sei ein Zukunftsmodell. „Denn ich denke nicht, dass wir
2021 mit 700 Leuten in Konzertsälen stehen.“Das „Löf“werde indes derzeit weiter ausgestattet. Denn ruhig werden soll es ganz bestimmt nicht in Remscheid.
Video 1 „Kuk Ma!“: Das Video zur Krippe, in dem Karola Krämer zudem ihre Weihnachtsgeschichte erzählt, gibt es hier:
www.facebook.com/watch/?v=156195662910163
Video 2 „Kuk Noch Ma!“– das Video über Maximilian Süss: kuk-remscheid.de