Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Schulministerin stellt Stufenplan für Unterricht ab Januar vor
Yvonne Gebauer (FDP) bereitet die Schulleiter mit einem dreistufigen System auf den 11. Januar vor. Entschieden wird knapp eine Woche zuvor.
(maxi) Die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat den Schulen zur besseren Planung für den Jahresauftakt drei Szenarien an die Hand gegeben, wie der Unterricht aussehen könnte. Stufe I sieht demnach Präsenzunterricht vor. In Einzelfällen könnten Schulleiter zum Distanzunterricht wechseln, „wenn anders das Angebot an Präsenzunterricht an der Schule nicht aufrechterhalten werden kann“. Für
Hotspots mit mehr als 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche gilt die Stufe Ib: Dort können die Ordnungsbehörden durch Allgemeinverfügung schulscharf den Schulbetrieb einschränken. Das könne etwa eine Teilung von Klassen oder Kursen bedeuten, die dann wechselnd im Präsenz- und Distanzunterricht unterrichtet würden. Die Jahrgangsstufen eins bis sieben und sämtliche Abschlussklassen
blieben davon aber ausgenommen. Auch soll eine Maskenpflicht in den Grundschulklasse drei und vier während des Unterrichts, in der Nachmittagsbetreung und im Sportunterricht möglich sein. Die Hotspots müssen die Maßnahmen mit dem Gesundheitsministerium absprechen.
Die wahrscheinlichere Stufe II bedeutet einen landesweit eingeschränkten Schulbetrieb ab Klasse
acht, also einen Wechsel zwischen dem Lernen daheim und in der Schule. Die jüngeren Schüler erhielten weiter Präsenzunterricht – eine Wahlmöglichkeit ist nicht vorgesehen. Abschlusklassen sollen ebenfalls in der Schule unterrichtet werden. Abschließend entschieden wird bei der Kultusministerkonferenz am 4. Januar und dem Treffen der Länderchefs mit der Kanzlerin einen Tag später. Der Präsident des
Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, nannte den Stufenplan „sinnvoll und umsetzbar“. Er bezeichnete es als Richtig, den Fokus darauf zu legen, die Abschlussklassen durchzubringen. Da dürfe es keine Verzögerungen geben. „Wir können keine verlorene Generation fabrizieren. Die Universitäten warten auf die künftigen Studenten, die Arbeitgeber auf ihr Auszubildenden.“Bartsch verlangte, dass sich die Schulträger besser auf den Wechselunterricht vorbereiten müssten. Der SPD-Bildungspolitiker Jochen Ott bezeichnete es als bedauerlich, dass es keine Details zum weiteren Vorgehen bei den Prüfungen und Klausuren der Abschlussklassen im kommenden Halbjahr gegeben habe. „Es besteht die Gefahr, dass eine Klagewelle auf die Schulen zurollt, weil viele Eltern die Noten nicht akzeptieren werden.“