Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Freizeitpark soll wieder eröffnen
Der neue Eigentümer kooperiert mit den Ehrenamtlern vom Verein „Die Itterthaler“.
Nach dem überraschenden Tod von Bruno Schmelter, dem vormaligen Betreiber des Freizeitparks Ittertal, war es zunächst ruhig geworden um das Projekt des Vereins „Die Itterthaler“, die historische Anlage in ihrem Kern zu erhalten. Genau dieses Ziel scheint nun in greifbare Nähe zu rücken: Denn nachdem der neue Eigentümer sich nach dem Erwerb des Anwesens lange bedeckt gehalten hatte, arbeitet er nun mit den ehrenamtlichen Helfern zusammen.
„Der neue Eigentümer ist ein sympathischer, junger Mann, der in den vergangenen Wochen in dem Park schon viel bewegt hat“, sagt Michael Willemse, Vorsitzende der Itterthaler, anerkennend. So habe der Eigentümer mit Unterstützung einiger Helfer bereits mit der Reinigung begonnen und beispielsweise die Kellerräume von Unrat befreit. Grundsätzlich sei noch viel zu tun, da „sich die Natur seit der Schließung des Parks im November 2018 einiges zurückerobert hat“, so Willemse. Somit müssten Laub beseitigt und Bäume zurückgeschnitten werden, bevor die nächsten Schritte in Angriff genommen werden können.
Öffentlich wolle der neue Eigentümer noch immer nicht in Erscheinung treten, doch habe der Vereinsvorstand sich bereits zwei Mal mit ihm getroffen, um das weitere Vorgehen
zu besprechen. Beide Seiten sind sich laut Willemse einig in dem Ziel, den historischen Charme des Freizeitparks und dessen Nähe zur Natur zu bewahren. Entsprechend groß ist bei dem Verein die Freude über die Entwicklung: „Nachdem so lange unklar war, ob es mit dem Freizeitpark – ein Stück Solinger Geschichte – weitergehen wird, sind wir der Ansicht, dass es kein schöneres Weihnachtsgeschenk für Solingen, seine Kinder, Eltern und Großeltern hätte geben können“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Weiterhin wolle man nach einer ersten Bestandsaufnahme ein Konzept für die Neugestaltung und Restauration des Märchenwaldes erarbeiten. Dessen elf Hütten stehen aktuell leer und müssten mit Figuren und anderen Requisiten neu ausgestattet werden. „Es wäre natürlich schön, wenn wir da noch
Förderer gewinnen könnten“, sagt Michael Willemse. Handwerkliche Unterstützung sei ebenfalls willkommen. Auch die Hütten selbst dürften teils erheblichen Renovierungsbedarf haben – eines der Häuschen wurde zum Unmut aller Beteiligten vor einigen Wochen in Brand gesteckt. Darüber hinaus müssen elektrische Versorgungsleitungen überprüft und instandgesetzt werden.
Offen ist noch die Frage, wer den Freizeitpark perspektivisch wieder wirtschaftlich betreiben wird und in welcher Form dies geschehen soll. Für diese Diskussion sei es noch zu früh, gibt Willemse zu bedenken. In jedem Fall solle aber das Naturerlebnis eine tragende Rolle spielen. „Der Park soll Spiel und Spaß an der frischen Luft bieten“, so Willemse. „Wir wollen kein zweites Phantasialand werden.“Geplant seien unter anderem ein Biergarten, Sandkästen, neue Spielgeräte und eine Wiederbelebung der Gastronomie in der früheren Bayernhalle. Dafür suche der neue Eigentümer noch Gastronomen, „die zum Konzept eines Familienparks passen“.
Nach Angaben des Vereins wird der Freizeitpark zurzeit durch Personal des Eigentümers bewacht. In der Vergangenheit wurde immer wieder in den Park eingebrochen. Wenn der Plan aller Beteiligten aufgeht, kann der Freizeitpark Ittertal eines Tages wieder legal besucht werden.