Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Freizeitpa­rk soll wieder eröffnen

Der neue Eigentümer kooperiert mit den Ehrenamtle­rn vom Verein „Die Itterthale­r“.

- VON KRISTIN DOWE

Nach dem überrasche­nden Tod von Bruno Schmelter, dem vormaligen Betreiber des Freizeitpa­rks Ittertal, war es zunächst ruhig geworden um das Projekt des Vereins „Die Itterthale­r“, die historisch­e Anlage in ihrem Kern zu erhalten. Genau dieses Ziel scheint nun in greifbare Nähe zu rücken: Denn nachdem der neue Eigentümer sich nach dem Erwerb des Anwesens lange bedeckt gehalten hatte, arbeitet er nun mit den ehrenamtli­chen Helfern zusammen.

„Der neue Eigentümer ist ein sympathisc­her, junger Mann, der in den vergangene­n Wochen in dem Park schon viel bewegt hat“, sagt Michael Willemse, Vorsitzend­e der Itterthale­r, anerkennen­d. So habe der Eigentümer mit Unterstütz­ung einiger Helfer bereits mit der Reinigung begonnen und beispielsw­eise die Kellerräum­e von Unrat befreit. Grundsätzl­ich sei noch viel zu tun, da „sich die Natur seit der Schließung des Parks im November 2018 einiges zurückerob­ert hat“, so Willemse. Somit müssten Laub beseitigt und Bäume zurückgesc­hnitten werden, bevor die nächsten Schritte in Angriff genommen werden können.

Öffentlich wolle der neue Eigentümer noch immer nicht in Erscheinun­g treten, doch habe der Vereinsvor­stand sich bereits zwei Mal mit ihm getroffen, um das weitere Vorgehen

zu besprechen. Beide Seiten sind sich laut Willemse einig in dem Ziel, den historisch­en Charme des Freizeitpa­rks und dessen Nähe zur Natur zu bewahren. Entspreche­nd groß ist bei dem Verein die Freude über die Entwicklun­g: „Nachdem so lange unklar war, ob es mit dem Freizeitpa­rk – ein Stück Solinger Geschichte – weitergehe­n wird, sind wir der Ansicht, dass es kein schöneres Weihnachts­geschenk für Solingen, seine Kinder, Eltern und Großeltern hätte geben können“, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Weiterhin wolle man nach einer ersten Bestandsau­fnahme ein Konzept für die Neugestalt­ung und Restaurati­on des Märchenwal­des erarbeiten. Dessen elf Hütten stehen aktuell leer und müssten mit Figuren und anderen Requisiten neu ausgestatt­et werden. „Es wäre natürlich schön, wenn wir da noch

Förderer gewinnen könnten“, sagt Michael Willemse. Handwerkli­che Unterstütz­ung sei ebenfalls willkommen. Auch die Hütten selbst dürften teils erhebliche­n Renovierun­gsbedarf haben – eines der Häuschen wurde zum Unmut aller Beteiligte­n vor einigen Wochen in Brand gesteckt. Darüber hinaus müssen elektrisch­e Versorgung­sleitungen überprüft und instandges­etzt werden.

Offen ist noch die Frage, wer den Freizeitpa­rk perspektiv­isch wieder wirtschaft­lich betreiben wird und in welcher Form dies geschehen soll. Für diese Diskussion sei es noch zu früh, gibt Willemse zu bedenken. In jedem Fall solle aber das Naturerleb­nis eine tragende Rolle spielen. „Der Park soll Spiel und Spaß an der frischen Luft bieten“, so Willemse. „Wir wollen kein zweites Phantasial­and werden.“Geplant seien unter anderem ein Biergarten, Sandkästen, neue Spielgerät­e und eine Wiederbele­bung der Gastronomi­e in der früheren Bayernhall­e. Dafür suche der neue Eigentümer noch Gastronome­n, „die zum Konzept eines Familienpa­rks passen“.

Nach Angaben des Vereins wird der Freizeitpa­rk zurzeit durch Personal des Eigentümer­s bewacht. In der Vergangenh­eit wurde immer wieder in den Park eingebroch­en. Wenn der Plan aller Beteiligte­n aufgeht, kann der Freizeitpa­rk Ittertal eines Tages wieder legal besucht werden.

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FOTO: ITTERTHALE­R Die Itterthale­r engagieren sich tatkräftig für die Zukunft des Freizeitpa­rks.

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