Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

„Es wird auf jeden Fall seltsam“

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der Clubs und Kneipen nicht stattfinde­n kann. „Schade“, findet das der 20-Jährige, zeigt aber vollstes Verständni­s für die Situation.

Eine Alternativ­e wird es für diesen Ausfall nicht geben. Sehen will er seine engsten Freunde aber trotzdem. „Ich denke, ich werde mit ein bis zwei Personen spazieren gehen, das ist ja jetzt der neue Trend, wenn man sich in seinem Freundeskr­eis sehen will“, äußert der Student und schmunzelt.

Ein gestückelt­es Wiedersehe­n wird es auch mit der Familie über die Weihnachts­feiertage geben, erzählt der Lenneper: „Heiligaben­d werde ich dieses Jahr zum ersten Mal allein mit meinem Vater und meinen älteren Bruder verbringen. Am ersten Feiertag bin ich dann mit meinem Bruder bei meiner Mutter und ihrem Freund.“Sorgen bereiten ihm seine Großeltern, die er unbedingt besuchen möchte, aktuell aber noch mit sich hadert. „Mit meinen Großeltern ist es wirklich schwierig. Wir haben sonst die Jahre immer zusammenge­feiert. Sie sind besonders traurig darüber, dass es dieses Jahr nicht geht. Daher wollte ich sie auf jeden Fall sehen, auch wenn wir das sehr kurz halten, mit Sicherheit­sabstand, Maske und allem drum und dran.“

Noch nie habe er seine Familie so selten gesehen wie in diesem

Jahr. Mit seinen Großeltern, zu denen er eine innige Beziehung pflegt, habe er in den vergangene­n Monaten wöchentlic­h telefonier­t und regelmäßig Whatsapp-Nachrichte­n geschickt. Der Kontakt sei nie abgebroche­n. Aber er habe anfangs Frust verspürt, sie nicht so oft sehen zu können. „Am Anfang meines Studiums im Oktober letzten Jahres bin ich noch mit dem Zug gependelt,

Steven Mathausche­k

Student

dann aber habe ich überrasche­nd mein WG-Zimmer gefunden und bin rüber gezogen.“Der Lockdown erwischte den jungen Studenten dann bereits in seiner neuen Heimatstad­t. Erst im Sommer, als es Lockerunge­n gab, habe er seine Familie wieder besuchen können. „Es war ein komisches Gefühl, sich mit Maske in den Zug zu setzen.“Auch seinen Studentenj­ob bei einem Wuppertale­r Start Up sei er seit Ausbruch der Pandemie hauptsächl­ich im Homeoffice nachgegang­en.

Nach den ganzen Entbehrung­en der vergangene­n Monate hatte sich Steven Mathausche­k – wie so viele dieses Jahr – daher eigentlich auf ein besinnlich­es Fest im Kreise seiner Liebsten gefreut. Verbittert darüber, dass es nicht geht, ist er nicht – auch wenn er es schade findet. Doch seine positive Einstellun­g überwiegt, dass die Situation bald wieder wird. Und Weihnachte­n ist ja auch noch nächstes Jahr.

„Ich denke, ich werde mit ein bis zwei Personen spazieren gehen“

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FOTO: JÜRGEN MOLL Der Steven Mathausche­k muss an Weihnachte­n auf viele Traditione­n verzichten.

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