Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Robust und fit für die Zukunft
Zwar trifft die aktuelle Krise natürlich auch die Region Düsseldorf. Trotzdem bleibt sie offenbar attraktiv für Menschen, die hier leben und arbeiten wollen. Sie glauben an die Zukunft des Standorts.
Man kann es alljährlich betonen, dass die Region Düsseldorf ein attraktiver Standort für Unternehmen und Mitarbeiter ist. Es lohnt sich aber dennoch, immer wieder neu auf die aktuelle Entwicklung zu schauen. So bleibt zum Beispiel selbst in der Pandemiephase der Druck auf die Wohnimmobilienmärkte hoch, wie Immobilienexperten mehrfach bestätigen. Die Menschen zieht es also nach wie vor in den Großraum Düsseldorf – und hält es dort. Davon profitieren neben der Landeshauptstadt auch die Kommunen rund herum: Der Trend zum Homeoffice bringt viele Menschen auf die Idee, ins Umland zu ziehen.
„Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen gut, sowohl auf der Verkaufs- wie auf der Vermietungsseite“, sagte kürzlich Thomas Schüttken, Geschäftsführer der Böcker Wohnimmobilien GmbH, beim Roundtable „Düsseldorfer Immobilienprojekte“dieser Zeitung. Auf der Nachfrageseite fallen ihm Expats, also Mitarbeiter ausländischer Unternehmen, auf. Sie suchen weiterhin Wohnungen im Stadtgebiet. Andere Marktbeobachter bestätigen diese Einschätzung.
Die Hemmschwelle, ins Umland zu ziehen, würde niedriger werden, wenn durch Homeoffice die Menschen weniger pendeln müssen, meinte Alexander Schmitz, Geschäftsführer Interboden Innovative Lebenswelten. Konsequenz: „Dadurch werden die Preise im Umland noch weiter steigen.“Wenn die Menschen bereit sind, im gesamten Wirtschaftsraum hohe Kaufpreise und Mieten zu akzeptieren, muss das seine Gründe haben. Die finden sich zum Beispiel in der Arbeitswelt.
Kaum eine Region bietet eine solche Vielfalt an Unternehmen jeglicher Größe und aus unterschiedlichen Branchen wie die Rheinschiene. Da viele von ihnen in einer mobilen und globalisierten Welt einen Geschäftsradius haben, der weit über die regionalen Grenzen reicht, bietet es sich an, Zahlen zu Wirtschaftskraft, Arbeitsmärkten oder Einwohnerzahlen nicht auf kommunaler Ebene zu betrachten, sondern großflächiger. Die Wirtschaftsförderer der Stadt Düsseldorf liefern dazu ein paar interessante Fakten.
So leben in einem Radius einer einstündigen Autofahrt rund 11,4 Millionen Menschen; rund 503.000 Unternehmen sind in dem Raum tätig. Allein Düsseldorf zählt 524.000 Erwerbstätige; von 2004 bis 2017 hat die Zahl um 77.500 zugenommen. Über 300.000 Menschen fahren nach Angaben des Landesbetriebs IT.NRW jeden Tag nach Düsseldorf zur Arbeit; die sogenannte Einpendlerquote lag Ende 2019 bei 58 Prozent. In Neuss waren vor Jahresfrist mehr als 72.000 Menschen beschäftigt; fast ein Drittel kam nach Angaben der Stadt von auswärts. Die Einpendlerquote lag bei 61,2 Prozent.
Neben diesen Punkten sind es die weichen Standortfaktoren, die die Städte am Rhein so beliebt machen. Irgendwann werden die Lockdowns ja vorüber sein, dann zeigt sich wieder die Vielfalt der Kulturund Freizeitangebote. Sowohl Neuss als auch Düsseldorf haben zum Beispiel große und kleine Theaterhäuser und Museen. Rheinisches Brauchtum mit Schützenfesten und Karneval sind weit über die Städte hinaus bekannt. Die rheinische Mentalität spricht mit ihrer Offenheit Menschen aus der ganzen Welt an. Insgesamt ist die Region sowohl wirtschaftlich als auch unter den Aspekten der Lebensqualität gut aufgestellt, um auch zukünftig ein Magnet für Unternehmen und Menschen zu bleiben.