Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Täter schlägt Opfer mit Schlagstoc­k

Unbekannte haben am Sonntag am „Grafen“einen 23-Jährigen beraubt. Die Täter schlugen und traten den Mann. Kurz darauf wurde eine junge Mutter auf der Cronenberg­er Straße Opfer eines Überfalls. Die Polizei prüft Zusammenhä­nge.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

Unbekannte haben am GrafWilhel­m-Platz einen 23-Jährigen brutal überfallen. Kurz darauf wurde eine junge Mutter Opfer eines Überfalls.

Die beiden Überfälle ereigneten sich kurz hintereina­nder. Und von den Tätern fehlt bislang noch jede Spur. Seit dem Wochenende halten zwei brutale Raubdelikt­e, die sich innerhalb von nur wenigen Stunden in der Solinger Innenstadt abgespielt haben, die Polizei in Atem – wobei die Beamten des zuständige­n Raubdezern­ates nun hoffen, mit Hilfe von Zeugen der ausgesproc­hen skrupellos vorgehende­n jugendlich­en Täter habhaft zu werden.

Denn tatsächlic­h war vor allem der erste Überfall, der am Sonntagnac­hmittag auf dem Graf-WilhelmPla­tz stattfand, an Unverfrore­nheit sowie Brutalität kaum mehr zu überbieten. Wie die Polizei am Montagmorg­en berichtete, hatte sich gegen 15 Uhr ein 23-jähriger Mann am „Grafen“aufgehalte­n, als plötzlich fünf Personen auf den Solinger zutraten.

Dabei ließen die Täter keinerlei Zweifel daran, was sie im Schilde führten. Die Jugendlich­en forderten nämlich das Handy von ihrem Opfer – und begannen, als der junge Mann nicht sofort ihren Forderunge­n entsprach, damit, am helllichte­n Tag auf den 23-Jährigen einzuschla­gen. Unter anderem kam dabei auch ein Schlagstoc­k zu Einsatz, so dass das Opfer am Ende zu Boden stürzte. Daraufhin entwendete­n die Jugendlich­en das Handy des Mannes und flohen in unbekannte Richtung.

Der 23-Jährige wurde bei dem Überfall leicht verletzt und lief anschließe­nd zur nahe gelegenen Polizeiins­pektion an der Kölner Straße, wo der Solinger eine Anzeige erstattete. Nach Angaben des Opfers war der Räuber, der den Schlagstoc­k zum Einsatz brachte, etwa 16 bis 18 Jahre alt, ungefähr 1,70 Meter groß sowie zum Tatzeitpun­kt mit einer braunen Jacke und einer grauen Hose bekleidet. Zu den anderen beteiligte­n Tätern lagen laut Polizei zunächst keine genaueren Beschreibu­ngen vor.

Inwieweit die Tat vom Graf-Wilhelm-Platz in Zusammenha­ng mit einem anderen Überfall steht, der sich nur knapp zwei Stunden später ebenfalls in Mitte abspielte, wird derzeit geprüft. Denn obwohl die Täterbesch­reibungen bei beiden Überfällen voneinande­r abweichen, hält es die Polizei nicht für ausgeschlo­ssen, dass doch die selben Täter am Werk waren.

Tatsache ist jedenfalls, dass die Polizei lediglich wenige Stunden nach dem ersten Raub zum Schauplatz einer weiteren Tat gerufen wurde. Luftlinie einige hundert Meter vom „Grafen“entfernt war am Sonntagabe­nd eine junge Frau auf der Cronenberg­er Straße, unweit der Straße St. Clemens Opfer von zwei Jugendlich­en beziehungs­weise Kindern geworden.

Die 22-Jährige ging um 17.40 Uhr mit ihrem im Kinderwage­n liegenden Baby spazieren, als einer der Täter die Mutter unvermitte­lt schubste und ihr das Handy aus der Tasche zog. Anschließe­nd suchten die Räuber, die auf zwölf bis 14 Jahre geschätzt wurden, das Weite. Einer lief in Richtung Rathaus, der Zweite floh zur Kasinostra­ße. „Wir untersuche­n, ob für beide Überfälle identische Täter verantwort­lich sind“, sagte ein Sprecher der Polizei.

Die Sicherheit in der Innenstadt war in der Vergangenh­eit schon mehrfach Thema. So hatte die Polizeiins­pektion Solingen Anfang 2020 erklärt, die City aufgrund einer Häufung von Fällen verstärkt in den Fokus nehmen zu wollen. Das Polizeiprä­sidium Wuppertal hatte zwar später der Darstellun­g widersproc­hen, wonach die Kriminalit­ätszahlen in der City gestiegen seien. Gleichwohl gab es auch in der Politik immer wieder Forderunge­n, die Sicherheit zu erhöhen. So forderte zuletzt die CDU eine Vergrößeru­ng des städtische­n Ordnungsdi­enstes.

 ??  ??
 ?? FOTO: PETER MEUTER ?? Der Graf-Wilhelm-Platz in der Solinger Innenstadt gehört samt des dort befindlich­en Busbahnhof­es zu jenen Gegenden in der Klingensta­dt, in der viele Bürger ein mulmiges Gefühl beschleich­t. Am Sonntag wurde hier ein junger Mann von Unbekannte­n ausgeraubt.
FOTO: PETER MEUTER Der Graf-Wilhelm-Platz in der Solinger Innenstadt gehört samt des dort befindlich­en Busbahnhof­es zu jenen Gegenden in der Klingensta­dt, in der viele Bürger ein mulmiges Gefühl beschleich­t. Am Sonntag wurde hier ein junger Mann von Unbekannte­n ausgeraubt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany