Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Bizarrer Kompetenzstreit
In der Pandemie muss gelten: Risikoreduzierung jeweils so gut wie möglich. Für den Gesundheitsschutz werden Mindeststandards gefordert, es kann aber doch nicht verboten sein, besseren Schutz zu nutzen. Wenn also Schuldirektoren und Lehrer, gerade in Hotspot-Regionen, sich die Mühe machen, für ihre Schulen Unterrichtspläne zu entwickeln, die einen höheren Schutz vor Ansteckung bieten als die Regeln der Schulbürokratie, sollten alle diese Initiativen unterstützen. Stattdessen wird ein bizarrer Kompetenzstreit zwischen Bezirksregierungen bis hin zur Ministerin einerseits und Schulen vor Ort andererseits losgetreten, bei dem es anscheinend mehr um Weisungsbefugnis, Macht und Einfluss als um die Gesundheit der Betroffenen geht. Zuletzt stellt sich dann die Frage, welche überlegene Kompetenz die Schulbürokratie in Gesundheitsfragen überhaupt hat. Ist die nicht in anderen Ressorts angesiedelt?
weiß aber trotzdem, dass die Aussagen der Fachleute definitiv falsch sind. Sie entwickelt daraus die krude Theorie, dass Schulen in Bezug auf Corona kein Problem darstellen! Im Gegensatz zu ihr haben wir Lehrer täglich Kontakt zu etwa 100 fremden Personen (Schülern und Kollegen), und die Hygienemaßnahmen beschränken sich auf Stoffmasken und gelegentliches Lüften des Klassenraums. Ich als über 60-jähriger (angestellter) Lehrer möchte in meiner Rentenzeit noch viele schöne Dinge erleben und nicht mit einem Schlauch im Hals im künstlichen Koma liegen.