Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Taxifahrer erwarten viele Silvesterfahrten – trotz Lockdown
In voller Mannschaftsstärke wollen die Remscheider Taxi-Unternehmen die erste Nacht des neuen Jahres bewältigen. Das heißt: 36 Fahrzeuge werden den Passagieren zur Verfügung stehen. „Es hat sich gezeigt, dass an Weihnachten trotz der Warnungen relativ viele Leute zusammen gefeiert haben“, bilanziert der Geschäftsführer der Funktaxi-Vereinigung, Armin Schötz, die durchaus rege Nachfrage an den Festtagen. Entsprechend bereiten sich die Fahrer auch auf Hochbetrieb an Silvester vor. „Obwohl
es ruhiger sein dürfte als üblich“, erklärt Schötz.
Bei der Funktaxi-Vereinigung laufen in Remscheid die Strippen von 21 angeschlossenen Unternehmen zusammen, die etwa 150 Fahrer beschäftigen. Sie sorgen im Schulterschluss dafür, dass die Fahrgäste jederzeit einsteigen können: „Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr“, wie Armin Schötz anmerkt.
Hinter seinen Kollegen und ihm liegen schwere Zeiten. Die Pandemie überschattete auch ihr Geschäft: „Bereits der erste Lockdown im Frühjahr führte zu erheblichen Umsatzeinbußen“, blickt der Geschäftsführer
zurück.
Durch die Corona-Schutzmaßnahmen brach die Auftragslage über Nacht zusammen. Schülertransporte fielen ebenso weg wie Touren zu Flughäfen oder zu den Remscheider Gaststätten. Nach einer Erholung im Sommer folgte ab November der zweite Schlag. Erneut musste die Gastronomie schließen, Weihnachtsfeiern fielen aus. „Es waren vor allem die Krankenfahrten, die uns über Wasser gehalten haben“, erklärt Armin Schötz. Dafür sei die Funkwagen-Vereinigung sehr gut aufgestellt. „Für Rollstuhlfahrer halten wir drei VW-Busse vor und sind dadurch sehr flexibel“, erläutert der Geschäftsführer, der größten Wert auf die Sicherheit legt.
Um das Ansteckungsrisiko zu vermeiden, sei mittlerweile eine Vielzahl der Fahrzeuge mit Trennscheiben ausgestattet worden. Nach jeder Tour müsse Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen, Durchlüften sei Pflicht. Zudem gelte der dringende Appell an die Mitarbeiter, eine Maske zu tragen. „Denn es geht um ihren Schutz und auch um den Schutz unserer Kunden,“hebt er hervor.
Wer möchte, kann bei der Funktaxi-Vereinigung an Silvester eine
Fahrt vorbestellen – aber ausdrücklich nur Touren vor Mitternacht. „Wir sind in der Vergangenheit oft weggeschickt worden, weil die Gäste zum vereinbarten Zeitpunkt die Party in der Neujahrsnacht dann doch nicht verlassen wollten“, erklärt Armin Schötz.
Das habe zuweilen zu unangenehmen Diskussionen und damit auch zu Zeitverlust geführt – und das in einer Nacht, in der die anderen Taxi-Kunden auch schon mal über eine Stunde auf ihr Taxi warten mussten.
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