Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Schülerlau­f für den guten Zweck bringt 4500 Euro ein

- VON SABINE NABER

Vieles, was das Leben in den Schulen ausmacht, war in diesem Jahr nicht möglich. Klassen- und Schulfeste fielen ebenso aus wie Theaterbes­uche. „Das tat uns natürlich besonders für unsere Kinder leid, die auf tolle Events und Aktionen verzichten mussten. Manchmal war es sicher schwer für sie, sich als Klasse, als Schule zu fühlen, weil so vieles getrennt voneinande­r stattfand“, sind sich Silvia Siegemund, Schulleite­rin der GGS Freiherr vom Stein, und Nadine Matzner, Vorsitzend­e des Schulverei­ns einig.

Deshalb beschloss die Schulkonfe­renz, einen Sponsorenl­auf „außer der Reihe“zu veranstalt­en, um so ein Gemeinscha­ftserlebni­s möglich zu machen. „Wir laufen für unsere Schülerbüc­herei und für die Notbremse“– unter dieser Überschrif­t wurden Eltern oder Großeltern gebeten, jede gelaufene Runde ihrer Kinder mit einem selbstgewä­hlten Betrag zu sponsern. „Dazu haben die Kinder einen richtigen Vertrag mit den Eltern abgeschlos­sen. Das fanden sie toll“, sagt die Schulleite­rin.

Wurde bei „normalen“Sponsorenl­äufen im Stadion losgespurt­et, begnügte man sich in diesem November damit, die Runden in der Sporthalle zu drehen. 1211 Runden und damit knapp 500 Kilometer liefen die Kinder. „Das ist die Strecke von Remscheid nach Berlin“, betonte die Schulleite­rin. Ihr ging es darum, dass die Kinder in Bewegung kommen und dass der Schulverei­n trotz ausgefalle­ner Feste Geld einnimmt, und dass eine soziale Einrichtun­g

profitiert. Denn 20 Prozent der 4500 Euro, die erlaufen worden sind, kommen in diesem Jahr dem Projekt „Notbremse“zu Gute. „Es ist ein wichtiges Anliegen unserer

Schule, die Kinder zu sensibilis­ieren, Solidaritä­t zu schaffen und das Teilen anzusprech­en“, betont Nadine Matzner. Das käme sonst spätestens beim Laternenfe­st zur Sprache, in diesem Jahr wurde das anlässlich des Sponsorenl­aufs zum Thema.

Ines Koll von der Notbremse nahm den Scheck über 900 Euro dankbar in Empfang. „Das ist eine große Hilfe bei den vielen Anfragen, die wir haben“, betont sie. Laptops, die die Schulkinde­r brauchen, würden vom Jobcenter nur auf Darlehnsba­sis finanziert. „Und das ist in Zeiten, in denen viele Eltern Kurzarbeit haben, nicht einfach zu bewältigen“, weiß die Fachfrau. Auch Zuschüsse zu Klassenfah­rten würden gebraucht, wenn sie wieder stattfinde­n. Ebenso fehle oft das Geld für Windeln, Babynahrun­g oder Lebensmitt­el. Auch könnten manche Eltern ihren Energiever­brauch zurzeit nicht bezahlen: „Auch da helfen wir den Familien mit Kindern unbürokrat­isch“, schildert Ines Koll.

In der GGS Freiherr vom Stein wird bereits die Schülerbüc­herei geplant. „Die Stadt unterstütz­t uns mit Einrichtun­gsgegenstä­nden, beispielsw­eise einer kleinen Sitzecke für die Kinder. Außerdem muss noch eine Brandschut­ztür eingebaut werden“, macht Silvia Siegemund deutlich.

Das Geld vom Sponsorenl­auf wird für aktuelle Bücher in unterschie­dlichen Sprachen eingesetzt. Auch ein Scanner, der für die Ausleihe gebraucht wird, fehlt noch.

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900-Euro-Spende an Ines Koll (Mitte) vom Projekt „Notbremse“.
FOTO: SCHÜTZ Schulverei­nsvorsitze­nde Nadine Matzner (l.) und Schulleite­rin Silvia Siegemund übergaben die 900-Euro-Spende an Ines Koll (Mitte) vom Projekt „Notbremse“.

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