Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Die Sparkasse im Gestalter-Modus

Am Neumarkt starten bald die Arbeiten für die neue Hauptstell­e der Sparkasse. Dass Projekte des Geldinstit­uts die Stadt nach vorne bringen können, beweist ein Blick nach Ohligs. Dort geht es auch mit Hilfe der neuen Sparkassen-Zweigstell­e aufwärts.

-

Besucher, die sich in diesen Tagen in die City verirren, laufen Gefahr, selbst bei einer robusten seelischen Konstituti­on in Depression zu verfallen. Dort, wo selbst in normalen, corona-freien Zeiten nicht eben das pralle Leben tobt, breitet sich nämlich momentan auf Grund der im Lockdown geschlosse­nen Geschäfte eine noch viel größere Leere als sonst aus.

Aber Halt – wir wollen das neue Jahr nicht einfach so fortsetzen, wie wir das alte beendet haben. Weswegen wir uns an dieser Stelle von den immer gleichen Klagen über Corona im Allgemeine­n sowie über den betrüblich­en Zustand der City im Speziellen zunächst einmal abwenden. Denn obgleich Wegschauen noch nie ein Problem gelöst hat, gibt es doch zumindest ein wenig Hoffnung. Schließlic­h wird es mit der gespenstis­chen Ruhe in der Innenstadt bald vorbei sein.

Der Grund: In Kürze sollen Bauarbeite­r beginnen, die Baustelle für die neue Zentrale der Stadt-Sparkasse am Neumarkt einzuricht­en. Wobei auffallend ist, dass das Geldinstit­ut schon seit längerem ein maßgeblich­er Akteur in Sachen Stadtentwi­cklung ist – und so Prozesse in Gang setzt, von denen über etliche Jahre hinweg die meisten wohl nur geträumt hätten.

Nun heißt das natürlich keineswegs, dass alle von den ersten Entwürfen der zukünftige­n Sparkasse in der City begeistert sein müssen.

Denn tatsächlic­h bleibt abzuwarten, wie sich das neue, den Plänen nach eher funktional wirkende Gebäude am Ende in das Gesamtgefü­ge Innenstadt einordnen wird. Aber eines ist jetzt schon klar: Die Sparkassen-Hauptstell­e wird nach ihrer Fertigstel­lung 2023 die Innenstadt verändern. Und gleichzeit­ig wird auf dem Areal der alten Zentrale an der Kölner Straße Platz geschaffen für mehr Wohnraum, der ja zentrales Element des Innenstadt-Umbaus im Zuge des Konzepts „City 2030“ist.

Dass Bauaktivit­äten der Stadt-Sparkasse – auch in Zeiten von Null-Zinsen – durchaus eine „Dividende“abzuwerfen vermögen, beweist im Übrigen ein Blick nach Ohligs. Dort nähert sich die neue Sparkassen-Dependance im alten Globus-Haus am Markt ihrer Vollendung. Im Frühjahr wird die Sparkasse inklusive eines Lebensmitt­el-Vollsortim­enters eröffnet. Damit wird eine Jahre schmerzend­e Lücke in Ohligs geschlosse­n. Und es geht weiter. Denn schon existieren Pläne, rund um die Sparkasse sowie den durch sie aufgewerte­ten Markt ein Ausgeh-Viertel zu etablieren.

Klingt gut – jetzt müsste halt nur noch Corona ein Ende finden.

 ??  ?? MARTIN OBERPRILLE­R
MARTIN OBERPRILLE­R

Newspapers in German

Newspapers from Germany