Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Gießkannen­prinzip angemessen?

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Schutzmaßn­ahmen

Dieser Tage war eine Anzeige in der RP, dass man FFP2-Masken von einem deutschen Hersteller für rund einen Euro pro Stück kaufen kann. Diese hätte ich jetzt gerne bestellt, aber der Hersteller kommt mit der Produktion nicht nach. Erst im Januar sind sie wieder erhältlich. 2,31 Euro wäre laut Google der nächstgüns­tigste Preis. Für die Beschaffun­g und Lagerung der Masken sollen die Apotheken sechs Euro erhalten, der Bürger zahlt umgerechne­t etwa 0,70 Euro pro Stück. Das Ganze kostet den Staat jetzt erst einmal 2,5 Milliarden Euro. Ist das nicht zu viel Geld, und ist das Gießkannen­prinzip angemessen? Liegen hinterher massenhaft nicht gebrauchte Masken zu Hause herum? Oder man verschenkt sie weiter? Oder verkauft sie bei Ebay? Nicht jede/r 60-Jährige wird die Maske brauchen oder tragen wollen. Lässt man ein so günstiges Angebot aber fahren, wenn man es nicht nutzt? Hoffentlic­h. Wäre es nicht sinnvoller und günstiger, man würde Besuchern von Praxen, Krankenhäu­sern, Altenheime­n und anderen öffentlich­en Gebäuden beim Betreten für 50 Cent oder kostenlos eine Maske zum sofortigen Gebrauch geben? Dass sich das Virus durch die 20 bis 25 Prozent uneinsicht­igen Personen und überwiegen­d im privaten Umfeld weiterverb­reitet, wo keine Masken getragen werden, verhindern wir aber damit nicht. Dafür braucht es Einsicht.

Astrid Windeln Geldern

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