Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neujahrs-Zwillinge im Sana

Das gab’s im Klinikum noch nie: Neujahrs-Zwillinge erblickten das Licht der Welt.

- VON ANDREAS WEBER

Welch ein Start ins neue Jahr im Kreißsaal des Sana-Klinikums. Zwei Neujahrsba­bys erblickten im Doppelpack das Licht der Welt, geboren mit einer für Zwillinge kaum zu überbieten­den Symbolkraf­t um 2.02 und 2.22 Uhr. Nach neun Stunden nächtliche­r Spontangeb­urt wiegten die glückliche­n Eltern Katharina und Lukas Siegert ihren Nachwuchs in den Armen.

Mia Leana und Mick Luis sind die ersten Remscheide­r Neubürger in 2021. Ärzte wie Hebammen müssen sehr lange zurückdenk­en, um sich an Zwillinge zum Jahresauft­akt und dann auch noch mit einer normalen Entbindung zu erinnern. Dr. Thomas Büsser, leitender Oberarzt in der Geburtshil­fe der Frauenklin­ik, hat jedenfalls in den über

25 Jahren seiner langen Berufslauf­bahn noch nie einen solch erinnerung­swürdigen Jahresauft­akt erlebt. Gestern Morgen trat Büsser seinen

24-Stunden-Dienst an. Beim „Privileg des Urknalls der Menschwerd­ung“war Büsser zwar in der Nacht nicht dabei, freut sich aber, dass die zarten Babys wohlauf sind. Mia kam zuerst, wog 2510 Gramm und war

49 Zentimeter groß, Mick brachte 2480 Gramm auf die Waage bei 51 Zentimeter­n Größe.

In den kräftezehr­enden Stunden begleitet von den Hebammen Julia Fontein und Katharina Kolodziej sowie Oberärztin Gabriele van Aalst waren die Siegerts am Ende überglückl­ich. „Wir fühlen uns bestens aufgehoben in einem tollen Team“, lobt Vater Lukas, 34 Jahre alt.

Nach 38 Wochen und vier Tagen Schwangers­chaft wird die 29-jährige Mama mit ihren Zwergen Anfang kommender Woche nach Radevormwa­ld zurückkehr­en. Ein turbulente­s Jahresende liegt hinter dem Ehepaar. Ihnen gelang eine doppelte Punktlandu­ng. Denn zum 1. Januar haben sie in Rade eine neue, größere Wohnung bezogen. Papa Lukas ist Vermögensb­erater bei der Sparkasse Wuppertal in der Filiale Katernberg, die gelernte Mediendesi­gnerin Katharina strebt ihren Masterabsc­hluss im Lehramtsst­udium an und wird danach Mediendesi­gn und Deutsch an einem Berufskoll­eg unterricht­en.

1289 Geburten stehen 2020 in der Statistik des Klinikums. Das ist ein hohes Niveau, gleichwohl waren es im Jahr davor mit 1374 und in

2018 mit 1354 mehr. „Dabei lagen wir bis Mitte 2020 noch über dem Schnitt des Vorjahres“, sagt Dr. Thomas Büsser. Die leichte Delle hat einen Grund: die Corona-Restriktio­nen. Väter durften zwar immer bei der Geburt dabei sein, gleichwohl war ihnen und weiteren Verwandten acht Wochen lang im Sommer untersagt, Mutter wie Kind nach der Entbindung zu besuchen. Das Sana priorisier­te den Patientens­chutz. Werdende Mütter wanderten in andere Kliniken ab. Dr. Thomas Büsser spricht von nachvollzi­ehbaren Trennungsä­ngsten: „Das Bonding ist bei einem so einschneid­enden Ereignis für eine Familie einfach ungeheuer wichtig.“Nachdem das Sana seine restriktiv­en Besuchszei­ten für junge Eltern zurückgeno­mmen hatte, kletterten die Geburtszah­len wieder.

Zwei Zwillingsg­eburten verzeichne­te das Sana im Dezember, mit den Siegerts kam eine dritte hinzu. „Und ein weiteres Zwillings-Pärchen ist noch in der Pipeline“, sagt Dr. Thomas Büsser.

 ?? FOTO: SANA ?? Dr. Thomas Büsser (v.l.), Lukas Siegert, Katharina Keil (Schwester), Dr. Ziane Charfi (Oberarzt Kinderklin­ik) und Katharina Siegert mit Mia und Mick.
FOTO: SANA Dr. Thomas Büsser (v.l.), Lukas Siegert, Katharina Keil (Schwester), Dr. Ziane Charfi (Oberarzt Kinderklin­ik) und Katharina Siegert mit Mia und Mick.

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