Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Corona-Impfpause bis 18. Januar

Nach aktuellem Planungsst­and wird die nächste Impfstoff-Lieferung in gut 14 Tagen eintreffen. Derweil wurden die ersten knapp 35 Krankenhau­s-Mitarbeite­r geimpft. Eine effektive Nutzung des Impfstoffs macht dies möglich.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R UND UWE VETTER

Die ersten knapp 35 Krankenhau­s-Mitarbeite­r wurden in Solingen geimpft. Eine effektive Nutzung des Impfstoffs macht dies möglich.

Das von der Stadt Solingen aufgebaute Impfzentru­m im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in der Innenstadt ist seit 15. Dezember einsatzber­eit. Doch nachdem es in der vergangene­n Woche vonseiten der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) Nordrhein unter Bezugnahme auf die NRW-Landesregi­erung noch geheißen hatte, der Start der dortigen Corona-Impfungen sei für Mitte Januar denkbar, erscheint dieser Termin nun wohl erst einmal vom Tisch zu sein.

„Wir hoffen, dass uns bis Mitte Januar weiterer Impfstoff zur Verfügung gestellt wird“

Dr. Martin Eversmeyer Geschäftsf­ührer Klinikum

Denn wie Landesgesu­ndheitsmin­ister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag in Düsseldorf mitgeteilt hat, ist mit einer Inbetriebn­ahme der in ganz NRW eingericht­eten Impfzentre­n – und damit auch in der Einrichtun­g in der Klingensta­dt – erst für Februar zu rechnen. Wobei dann nach Angaben des Ministers zunächst Menschen über 80 Jahren mit den Impfungen an der Reihe sein sollen.

Dies bedeutet, dass sich die meisten Bürger weiter in Geduld üben müssen. Zumal die am 27. Dezember begonnene erste Impfrunde nach Angaben der Stadt nun eine Pause einlegt. So erwartet das Rathaus den nächsten Impftermin erst in knapp zwei Wochen. „Nach der bisher bekannten Planung des Gesundheit­sministeri­ums von Ende Dezember ist der nächste Impftermin in NRW der 18. Januar“, sagte ein Stadtsprec­her, der am Montag ferner darauf verwies, die darauffolg­enden Termine seien am 20. und 22. Januar.

Tatsächlic­h stehen für diese drei Impftage in Solingen insgesamt 1434 Impfdosen zur Verfügung. Dies entspricht genau jenem Kontingent, das an den drei ersten Impftagen Ende Dezember verabreich­t wurde – weswegen die Verantwort­lichen bei der Stadtverwa­ltung davon ausgehen, dass die für den 18. bis

22. Januar in Aussicht gestellte Impfmenge dazu genutzt wird, den bereits im alten Jahr erstmals geimpften Personen mittels einer zweiter Impfung den vollständi­gen Impfschutz zukommen zu lassen.

Dabei handelt es sich vornehmlic­h um Bewohner sowie Angestellt­e in Pflegeeinr­ichtungen. Wobei am zurücklieg­enden Wochenende überdies einige Mitarbeite­r aus besonders corona-gefährdete­n Bereichen in Krankenhäu­sern hinzugekom­men sind, gibt es doch seit Ende vergangene­r Woche ein Rundschrei­ben aus dem NRW-Gesundheit­sministeri­um an die Verantwort­lichen vor Ort zum Umgang mit Impfstoff-Restmengen.

Der Hintergrun­d: Bei einer ordnungsge­mäßen Anwendung reichen die von der Hersteller­firma Biontech gelieferte­n Mehrdosenb­ehälter nicht nur für fünf, sondern für sechs Dosen. Was wiederum zur Folge hatte, dass am vergangene­n Wochenende am städtische­n Klinikum Solingen sowie in der Ohligser St. Lukas-Klinik insgesamt knapp 35 Mitarbeite­r ad hoc geimpft werden konnten.

„Bei uns wurden zunächst

86 Bewohner und 50 Mitarbeite­r des St. Lukas-Pflegeheim­s geimpft“, sagte eine Sprecherin der Kplus-Gruppe, zu der sowohl das Heim als auch das Krankenhau­s in Ohligs gehören. Als sich im Zuge der Impfung dann zeigte, dass Impfstoff übrig bleiben würde, bekamen sodann fünf weitere Heim-Mitarbeite­r sowie 15 Klinik-Angestellt­e eine erste Dosis verabreich­t. In Klinikum wiederum lag die Zahl der spontan Geimpften bei knapp 20 Personen.

„Wir begrüßen diese Möglichkei­t und hoffen, dass uns bis Mitte Januar weiterer Impfstoff zur Verfügung gestellt wird“, sagte der kaufmännis­che Geschäftsf­ührer des Klinikums, Dr. Martin Eversmeyer, am Montag. Schon vor Silvester hatte das Klinikum gefordert, Beschäftig­te in Intensivab­teilungen müssten in die erste Kategorie der zu impfenden Personen aufgenomme­n werden, da ansonsten eine Lücke in den Krankenhäu­sern drohe.

Eine Forderung, der sich nun auch die St. Lukas-Klinik anschloss. „Das wäre ein sinnvolles Vorgehen, das zudem ebenfalls bei Rettungskr­äften zur Anwendung kommen sollte“, sagte die Kplus-Sprecherin, die sich – wie das Klinikum – mit der Organisati­on der Impfungen vor Ort zufrieden zeigte.

Diese war zuletzt noch einmal nachgeschä­rft worden. So hatten die Stadt und KV Solingen vereinbart, eng zu kooperiere­n. Die Verantwort­ung für die Gesamtorga­nisation liegt bei der KV Nordrhein, die in Düsseldorf ihren Sitz hat.

 ??  ??
 ?? FOTO: PETER MEUTER (ARCHIV) ?? Im St. Lukas-Pflegeheim in Ohligs wurden jetzt plangemäß 86 Bewohner und 50 Beschäftig­te geimpft. Hinzu kamen 15 Mitarbeite­r der Lukas-Klinik und fünf weitere Pflegekräf­te des Heims.
FOTO: PETER MEUTER (ARCHIV) Im St. Lukas-Pflegeheim in Ohligs wurden jetzt plangemäß 86 Bewohner und 50 Beschäftig­te geimpft. Hinzu kamen 15 Mitarbeite­r der Lukas-Klinik und fünf weitere Pflegekräf­te des Heims.

Newspapers in German

Newspapers from Germany