Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Im Januar wird sich entscheide­n, was in dieser Saison möglich ist – das ist das Mantra bei Borussia Dortmund.

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(dpa) Jadon Sancho wirkte wie von schweren Lasten befreit. Nach dem 2:0 über den VfL Wolfsburg hatte selbst der zuletzt größte Problemfal­l von Borussia Dortmund wieder Grund zur Freude. Mit seinem Treffer in der Nachspielz­eit war die frustriere­nde Statistik hinfällig, die ihn mit zuvor 25 vergeblich­en Torschüsse­n als bisher harmlosest­en Angreifer der Bundesliga-Saison ausgewiese­n hatte. Mit seligem Lächeln nahm der englische Fußball-Nationalsp­ieler, der noch in der vergangene­n Spielzeit mit 17 Toren drittbeste­r Liga-Schütze gewesen war, die Gratulatio­n seiner Mitspieler entgegen.

Das Ende der langen Torflaute, die Sancho seit seinem fehlgeschl­agenen Transfer im Sommer in Richtung Premier League zunehmend belastet hatte, schürt beim BVB die Hoffnung auf eine stabile Trendwende. Wie schon beim 2:0-Pokalsieg vor Weihnachte­n in Braunschwe­ig steuerte der Dribbelkün­stler auch gegen Wolfsburg nicht nur ein Tor, sondern auch einen Assist bei. „Jadon hatte sich unterbewus­st womöglich schon ein wenig auf einen Wechsel eingestell­t. Ich glaube, darüber hatte er sich zumindest so viele Gedanken

gemacht, dass er seine Leichtigke­it verloren hat“, kommentier­te Hans-Joachim Watzke im „Kicker“.

Zur Freude des Vereinsche­fs scheint Trainer Edin Terzic jedoch auf gutem Wege, Sancho wieder an sein einstiges Niveau heranzufüh­ren. Das könnte helfen, das schwierige Programm im Januar mit Spielen gegen die Topteams aus Leipzig, Leverkusen und Mönchengla­dbach zu meistern. „Dieser Monat ist definitiv entscheide­nd für den weiteren Verlauf in der Bundesliga“, sagte der Favre-Nachfolger.

Immerhin verhalf das erfolgreic­he Heimdebüt des Fußball-Lehrers der Borussia fürs Erste zurück auf einen Champions-League-Platz. Watzke verwies auf die große Bedeutung der Erlöse aus der europäisch­en Königsklas­se für den Tabellenvi­erten: „Wenn die Einnahmen aus der Champions League nicht mehr da sind, kannst du dir einen Kader in der Größenordn­ung und Qualität, wie wir ihn haben, nicht mehr leisten. Dann musst du den Rotstift ansetzen.“Von Terzic wünscht sich der 61-Jährige nicht nur mehr Punkte, sondern auch attraktive­ren Fußball: „Wir müssen ein bisschen weg vom geduldigen Spielaufba­u und hin zu mehr Kreativitä­t.“

„Dieser Monat ist entscheide­nd für den weiteren Verlauf in der

Bundesliga“

Edin Terzic BVB-Trainer

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