Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Kostenfreie Antworten auf Rentenfragen.
Ehrenamtliche Versichertenberater bieten Beratungen zur Altersvorsorge, Berechungen werden dabei keine angestellt. Statt persönlicher Gespräche läuft derzeit alles übers Telefon.
Begriffe wie Kontoklärung oder Versicherungsverlauf wirken auf viele Menschen vermutlich erst einmal abschreckend, weil sie nicht wirklich etwas damit anfangen können. Dabei sind es ganz wesentliche Dinge, wenn es um die Klärung der eigenen Rente geht. Deshalb gibt es in Solingen die ehrenamtlichen Versichertenberater des Deutschen Rentenversicherungsbundes und die Versichertenältesten der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, die bei Fragen rund um das Thema Rente ihre kostenlose Beratung anbieten.
„Wir fungieren als Bindeglied zwischen Versichertem und Versicherung.“
Ehrenamtliche Versichertenberater und Versichertenälteste
Die ehrenamtlichen Berater sind selbst Versicherte oder Rentner. Diese stellen sich über Institutionen wie Krankenkassen, Gewerkschaften oder andere Sozialverbände zur Wahl. Sie werden dann von den Selbstverwaltungen der jeweiligen Rentenversicherungen im Zuge der Sozialversicherungswahlen alle sechs Jahre in ihr Ehrenamt gewählt.
Drei der gewählten Solinger Berater sind Lutz Reinefeld, Emine Kaya und Hartmut Ern. Reinefeld und Ern üben das Ehrenamt für den Rentenversicherungsbund beide nun schon seit fast 40 Jahren aus, Kaya ist seit drei Jahren für den RV-Bund dabei. Selbst unter den momentan erschwerten Bedingungen, stehen sie und ihre Kollegen für Beratungen zur Verfügung. Zurzeit sind die Beratungsgespräche allerdings ausschließlich telefonisch möglich. Normalerweise machen die ehrenamtlichen Berater auch Hausbesuche. Das wird aber auch in nächster Zeit nicht möglich sein. Was die Arbeit für die Berater nicht unbedingt erleichtere, so Reinefeld.
„Die ausschließlich über das Telefon durchgeführten Beratungen machen die Sache durchaus zeitaufwendiger als wenn man der zu beratenden Person unmittelbar gegenüber sitzt.“Es sei schon allein von Vorteil, um einen Einblick in die Papiere zu erhalten, die für eine gute Beratung notwendig sind.
Dabei ist es ohnehin ein zeitintensives Ehrenamt. Denn im Schnitt führen die Solinger Berater pro Jahr weit über 200 Beratungsgespräche. Die wichtigste Frage, die sich vor jeder Beratung für sie stelle, sei die Klärung des so genannten Rentenkontos, erklären sie. In dem von der jeweiligen Versicherung für jeden Versicherten individuell geführten Rentenkonto sind alle Beitragszeiten aufgeführt, also alle Lebensphasen, in denen in die Rentenversicherung eingezahlt wurde. So kann der gesamte Versicherungsverlauf nachgeprüft werden. Dies sei die Basis für die Beratung. Denn auf den Versicherungsverlauf habe ausschließlich der Versicherte Zugriff, erklären die Ehrenamtler. Die Konto-Einsicht könne aber ganz einfach bei der Versicherung erfragt werden.
Anschließend könne individuell beraten werden. Wichtig sei aber auch, dass die ehrenamtlichen Berater keine konkreten Berechnungen anstellen sollen, wie zum Beispiel die genaue Rentenhöhe auszurechnen. Dies sei alleinige Aufgabe der Versicherung, betont das Team, das sich als „Bindeglied zwischen Versichertem und Versicherung“betrachtet. „Wir achten darauf, dass unsere Gespräche in einem persönlichen Rahmen ablaufen.“
Die Ehrenamtler seien dazu da, um den Leuten einen Sachverhalt zu erklären, den sie nicht genau verstehen, um sich besser mit der Materie auseinandersetzen zu können. „Wir freuen uns über jeden Anruf, sowie jegliches Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.“