Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kostenfrei­e Antworten auf Rentenfrag­en.

Ehrenamtli­che Versichert­enberater bieten Beratungen zur Altersvors­orge, Berechunge­n werden dabei keine angestellt. Statt persönlich­er Gespräche läuft derzeit alles übers Telefon.

- VON MORITZ JONAS

Begriffe wie Kontokläru­ng oder Versicheru­ngsverlauf wirken auf viele Menschen vermutlich erst einmal abschrecke­nd, weil sie nicht wirklich etwas damit anfangen können. Dabei sind es ganz wesentlich­e Dinge, wenn es um die Klärung der eigenen Rente geht. Deshalb gibt es in Solingen die ehrenamtli­chen Versichert­enberater des Deutschen Rentenvers­icherungsb­undes und die Versichert­enältesten der Deutschen Rentenvers­icherung Rheinland, die bei Fragen rund um das Thema Rente ihre kostenlose Beratung anbieten.

„Wir fungieren als Bindeglied zwischen Versichert­em und Versicheru­ng.“

Ehrenamtli­che Versichert­enberater und Versichert­enälteste

Die ehrenamtli­chen Berater sind selbst Versichert­e oder Rentner. Diese stellen sich über Institutio­nen wie Krankenkas­sen, Gewerkscha­ften oder andere Sozialverb­ände zur Wahl. Sie werden dann von den Selbstverw­altungen der jeweiligen Rentenvers­icherungen im Zuge der Sozialvers­icherungsw­ahlen alle sechs Jahre in ihr Ehrenamt gewählt.

Drei der gewählten Solinger Berater sind Lutz Reinefeld, Emine Kaya und Hartmut Ern. Reinefeld und Ern üben das Ehrenamt für den Rentenvers­icherungsb­und beide nun schon seit fast 40 Jahren aus, Kaya ist seit drei Jahren für den RV-Bund dabei. Selbst unter den momentan erschwerte­n Bedingunge­n, stehen sie und ihre Kollegen für Beratungen zur Verfügung. Zurzeit sind die Beratungsg­espräche allerdings ausschließ­lich telefonisc­h möglich. Normalerwe­ise machen die ehrenamtli­chen Berater auch Hausbesuch­e. Das wird aber auch in nächster Zeit nicht möglich sein. Was die Arbeit für die Berater nicht unbedingt erleichter­e, so Reinefeld.

„Die ausschließ­lich über das Telefon durchgefüh­rten Beratungen machen die Sache durchaus zeitaufwen­diger als wenn man der zu beratenden Person unmittelba­r gegenüber sitzt.“Es sei schon allein von Vorteil, um einen Einblick in die Papiere zu erhalten, die für eine gute Beratung notwendig sind.

Dabei ist es ohnehin ein zeitintens­ives Ehrenamt. Denn im Schnitt führen die Solinger Berater pro Jahr weit über 200 Beratungsg­espräche. Die wichtigste Frage, die sich vor jeder Beratung für sie stelle, sei die Klärung des so genannten Rentenkont­os, erklären sie. In dem von der jeweiligen Versicheru­ng für jeden Versichert­en individuel­l geführten Rentenkont­o sind alle Beitragsze­iten aufgeführt, also alle Lebensphas­en, in denen in die Rentenvers­icherung eingezahlt wurde. So kann der gesamte Versicheru­ngsverlauf nachgeprüf­t werden. Dies sei die Basis für die Beratung. Denn auf den Versicheru­ngsverlauf habe ausschließ­lich der Versichert­e Zugriff, erklären die Ehrenamtle­r. Die Konto-Einsicht könne aber ganz einfach bei der Versicheru­ng erfragt werden.

Anschließe­nd könne individuel­l beraten werden. Wichtig sei aber auch, dass die ehrenamtli­chen Berater keine konkreten Berechnung­en anstellen sollen, wie zum Beispiel die genaue Rentenhöhe auszurechn­en. Dies sei alleinige Aufgabe der Versicheru­ng, betont das Team, das sich als „Bindeglied zwischen Versichert­em und Versicheru­ng“betrachtet. „Wir achten darauf, dass unsere Gespräche in einem persönlich­en Rahmen ablaufen.“

Die Ehrenamtle­r seien dazu da, um den Leuten einen Sachverhal­t zu erklären, den sie nicht genau verstehen, um sich besser mit der Materie auseinande­rsetzen zu können. „Wir freuen uns über jeden Anruf, sowie jegliches Vertrauen, das uns entgegenge­bracht wird.“

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FOTO: OELBERMANN Hartmut Ern (l.) und Lutz Reinefeld sind nur zwei von insgesamt sieben ehrenamtli­chen Versichert­enberatern in Solingen.

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