Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Corona-Pandemie sorgt für tausende Anrufe.
Das Coronavirus hält Remscheid nun seit zehn Monaten in Atem. Die Pandemie sorgte von August bis Dezember 2020 für annähernd 11.000 Anrufe beim Bürgertelefon der Stadt. Wir haben mal einige Zahlen zusammengetragen.
Als der Corona-Krisenstab Mitte Juni eine erste Zwischenbilanz seiner Tätigkeit zog, verkündete er: „Die Anzahl der Bürger, die in der Stadt Remscheid an dem Coronavirus erkrankt sind, ist bei 0 angekommen. Die Gesundheitslage durch die Pandemie hat sich somit in Bezug auf die nachgewiesenen Infektion deutlich entspannt.“Die Ruhe währte nicht lange. Nach den Sommerferien schnellten die Zahlen
Der KOD erteilte 318 Platzverweise. Einschließlich der Anzeigen durch die Polizei wurden 1034 Bußgeldverfahren eingeleitet.
in die Höhe. Am 22. September überstieg der 7-Tage-Inzidenz-Wert erstmals die als kritisch angesehene Marke von 50. Remscheid sorgte mit Hamm für landesweite Schlagzeilen.
Bald danach reihte sich Remscheid als eine von vielen Städten in die bundesweit explodierenden Zahlen ein. Am 30. Oktober rauschte der Wert erstmals über die 200. Corona hält die Stadt nun seit zehn Monaten in Atem. Stadtsprecherin Viola Juric untermauert dies mit Zahlen.
Im zweiten Halbjahr wurden beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) 24 Mitarbeiter im Außendienst eingesetzt, in der Leitstelle sechs. Ab diesem Jahr wird das Personal um weitere vier aufgestockt. Unter der Rufnummer 16 9000 gehen 50 bis 60 Anrufe pro Tag ein, nach jeder Änderung der Corona-Schutzverordnung jeweils über 100. Die Ordnungsbehörde erteilte bislang 318 Platzverweise. Einschließlich der Anzeigen durch die Polizei wurden 1034 Bußgeldverfahren eingeleitet. Davon wurden
221 Verfahren mit einem Verwarngeld (50 Euro) abgeschlossen, in 471 Fällen wurde ein Bußgeldbescheid
(50 bis 2000 Euro) erlassen. Insgesamt erstellte der KOD 1825 Dokumentationen seiner Einsätze.
Die medizinische Hotline
(163555) wurde vom 1. November bis 21. Dezember 1800 Mal angerufen. „Belastbare Zahlen für die ‚heiße Phase‘ zwischen März und Juni fehlen, weil keine Speicherung dafür vorhanden war“, fügt Stadtsprecherin Viola Juric hinzu. Die Hotline war
2020 bis kurz vor Weihnachten 1640 Stunden betreut, in 41 Kalenderwochen an fünf Tagen mit je acht Stunden, durchschnittlich mit fünf Mitarbeitern besetzt. Ärzte hatten dabei
208 Einsätze zu je vier Stunden.
Über das Bürgertelefon Remscheid gingen zwischen August, der Wiedereröffnung der Hotline, und dem 22. Dezember insgesamt 10.773 Anrufe ein. Seit Oktober ist diese Hotline sieben Tage die Woche besetzt. Für die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal arbeiten in der Corona-Hotline 49 Personen, hauptsächlich Werkstudenten und Zeitarbeitsmitarbeiter.
Die Hotline für Ältere und Vorerkrankte wurde unter Tel. 4645351 seit dem 17. Juni zwischen 500 und 600 Mal kontaktiert. Von Juni bis Mitte November war die Nachfrage mit zwei Anrufen pro Tag gering. Aktuell sind es rund 15. „Es gibt Fragen zur Impfung, Maskenpflicht und zu Besuchsregelungen. Viele wollen aber auch einfach nur mal mit jemandem sprechen“, sagt Juric.