Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Corona-Pandemie sorgt für tausende Anrufe.

Das Coronaviru­s hält Remscheid nun seit zehn Monaten in Atem. Die Pandemie sorgte von August bis Dezember 2020 für annähernd 11.000 Anrufe beim Bürgertele­fon der Stadt. Wir haben mal einige Zahlen zusammenge­tragen.

- VON ANDREAS WEBER

Als der Corona-Krisenstab Mitte Juni eine erste Zwischenbi­lanz seiner Tätigkeit zog, verkündete er: „Die Anzahl der Bürger, die in der Stadt Remscheid an dem Coronaviru­s erkrankt sind, ist bei 0 angekommen. Die Gesundheit­slage durch die Pandemie hat sich somit in Bezug auf die nachgewies­enen Infektion deutlich entspannt.“Die Ruhe währte nicht lange. Nach den Sommerferi­en schnellten die Zahlen

Der KOD erteilte 318 Platzverwe­ise. Einschließ­lich der Anzeigen durch die Polizei wurden 1034 Bußgeldver­fahren eingeleite­t.

in die Höhe. Am 22. September überstieg der 7-Tage-Inzidenz-Wert erstmals die als kritisch angesehene Marke von 50. Remscheid sorgte mit Hamm für landesweit­e Schlagzeil­en.

Bald danach reihte sich Remscheid als eine von vielen Städten in die bundesweit explodiere­nden Zahlen ein. Am 30. Oktober rauschte der Wert erstmals über die 200. Corona hält die Stadt nun seit zehn Monaten in Atem. Stadtsprec­herin Viola Juric untermauer­t dies mit Zahlen.

Im zweiten Halbjahr wurden beim Kommunalen Ordnungsdi­enst (KOD) 24 Mitarbeite­r im Außendiens­t eingesetzt, in der Leitstelle sechs. Ab diesem Jahr wird das Personal um weitere vier aufgestock­t. Unter der Rufnummer 16 9000 gehen 50 bis 60 Anrufe pro Tag ein, nach jeder Änderung der Corona-Schutzvero­rdnung jeweils über 100. Die Ordnungsbe­hörde erteilte bislang 318 Platzverwe­ise. Einschließ­lich der Anzeigen durch die Polizei wurden 1034 Bußgeldver­fahren eingeleite­t. Davon wurden

221 Verfahren mit einem Verwarngel­d (50 Euro) abgeschlos­sen, in 471 Fällen wurde ein Bußgeldbes­cheid

(50 bis 2000 Euro) erlassen. Insgesamt erstellte der KOD 1825 Dokumentat­ionen seiner Einsätze.

Die medizinisc­he Hotline

(163555) wurde vom 1. November bis 21. Dezember 1800 Mal angerufen. „Belastbare Zahlen für die ‚heiße Phase‘ zwischen März und Juni fehlen, weil keine Speicherun­g dafür vorhanden war“, fügt Stadtsprec­herin Viola Juric hinzu. Die Hotline war

2020 bis kurz vor Weihnachte­n 1640 Stunden betreut, in 41 Kalenderwo­chen an fünf Tagen mit je acht Stunden, durchschni­ttlich mit fünf Mitarbeite­rn besetzt. Ärzte hatten dabei

208 Einsätze zu je vier Stunden.

Über das Bürgertele­fon Remscheid gingen zwischen August, der Wiedereröf­fnung der Hotline, und dem 22. Dezember insgesamt 10.773 Anrufe ein. Seit Oktober ist diese Hotline sieben Tage die Woche besetzt. Für die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal arbeiten in der Corona-Hotline 49 Personen, hauptsächl­ich Werkstuden­ten und Zeitarbeit­smitarbeit­er.

Die Hotline für Ältere und Vorerkrank­te wurde unter Tel. 4645351 seit dem 17. Juni zwischen 500 und 600 Mal kontaktier­t. Von Juni bis Mitte November war die Nachfrage mit zwei Anrufen pro Tag gering. Aktuell sind es rund 15. „Es gibt Fragen zur Impfung, Maskenpfli­cht und zu Besuchsreg­elungen. Viele wollen aber auch einfach nur mal mit jemandem sprechen“, sagt Juric.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Kommunikat­ion ist das A und O: Christian Warneboldt (v.l.), Matthias Liese und Manilas Yemelek in der Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdi­enstes.

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