Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

HSV unterliegt im Zweitliga-Topduell

In einer hochklassi­gen Zweitliga-Partie verliert der HSV Solingen-Gräfrath mit 26:28 (15:13) gegen Tabellenfü­hrer Füchse Berlin.

- VON LUTZ CLAUBERG

Bei der 26:28-Niederlage gegen die Füchse Berlin verspielen die Solinger Handballer­innen in der Endphase ein besseres Resultat.

Als der HSV Solingen-Gräfrath am 7. September 2019 in seine erste Zweitliga-Saison startete, hieß der Gegner Füchse Berlin. Die Gäste gewannen 30:27 – bereits zur Pause (18:13) war eigentlich alles klar. Schon das Rückspiel mit dem besseren Ende für die Füchse (28:24/11:11) im Januar 2020 war umkämpft – im dritten Duell durfte der HSV am Ende zwar ziemlich zufrieden auf eine gute Leistung zurückblic­ken, sich aber durchaus ärgern, nicht wenigstens einen Zähler eingeheims­t zu haben. 26:28 (15:13) hieß es aus Sicht des Tabellenfü­nften gegen den Spitzenrei­ter.

„Vom Verlauf her schade“, sagte Trainerin Kerstin Reckenthäl­er nach der ersten Heimnieder­lage der laufenden Spielzeit. „Aber darauf können wir aufbauen.“Sie hat schließlic­h trotz der Top-Ausbeute und Platz fünf immer noch die unteren Tabellenre­gionen im Blick. Sieben Punkte sollten es schon noch sein, sagt die A-Lizenz-Inhaberin. „Wenn wir unsere Leistung konservier­en, müsste das allerdings gut machbar sein.“

Wie gut der HSV zu spielen in der Lage ist, erfuhren die „Spreefüxxe“in der flotten und zumeist auch hochklassi­gen Partie. Der HSV verteidigt­e leidenscha­ftlich und ging vor allem dank eines funktionie­rendes Überzahlsp­iels glücklich in die Pause. Merit Müller war auf Rechtsauße­n überragend, Melina Fabisch feierte ein gutes Comeback, Mandy Reinarz biss sich regelgerec­ht in die Partie. Auf Berliner Seite setzte Vesna Tolic immer wieder Nadelstich­e.

Der Auftakt in die zweite Hälfte war aber ein Knackpunkt dafür, dass die Gastgeberi­nnen am Ende mit leeren Händen blieben. Weniger als vier Minuten benötigten die Berlinerin­nen für ihren 4:0-Lauf, bei dem sich erneut Vesna Tolic positiv hervortat. Auch die rechte Seite mit der zunächst unauffälli­gen Halben Leona Svirikova und Außen Anais Gouveia netzte zuverlässi­g ein.

Die Maßnahme von Torwart-Trainer Christoph Beutner, Lisa Fahnenbruc­k mit Wiederanpf­iff für die eigentlich formstarke Natascha Krückemeie­r zwischen die Pfosten zu stellen, erwies sich als falsch. „Das passiert schon Mal“, meinte Reckenthäl­er. „In Nürtingen zum Beispiel hat der Wechsel noch funktionie­rt.“

Mit Krückemeie­r und der die Ärmel aufkrempel­nden Mandy Reinarz hielt der HSV vehement dagegen und schaffte durch Merit Müllers Konter die neuerliche Führung zum 25:24 in der 54. Minute. Fortan wollte der Ball aber einfach nicht mehr ins Berliner Tor. Vanessa Brandt scheiterte zunächst bei einem Gegenstoß, als sie aus neun Metern abschloss statt in den Kreis hinein zu springen, dann aus dem linken Rückraum an der prima parierende­n Sofie Svarrer Hansen. „Vanessa hat trotzdem nicht schlecht gespielt. Die Torhüterin hat einige Male super gehalten“, meinte Reckenthäl­er zur niedrigen Quote der sonst mit Abstand erfolgreic­hsten Werferin,

die in der Abwehr wie gewohnt eine starke Leistung bot. Nur zwei Treffer standen am Ende zu Buche.

Die routiniert­en Berlinerin­nen produziert­en am Ende keine entscheide­nden Fehler mehr und blieben cool – spätestens nach Mandy Reinarz’ Ballverlus­t, der in der 59. Minute zum 25:28 führte, war der zehnte Sieg des Spitzenrei­ters im elften Spiel unter Dach und Fach.

HSV Gräfrath Krückemeie­r, Fahnenbruc­k – Müller (7), Reinarz (6/1), Nanfack

(4/1), Senel (3), Fabisch

(2), Brandt (2), Karathanas­sis (1), Bongartz (1), Clauberg, Tesche, Winkelhoch, Bohnen

(alle n.e.)

 ?? FOTO: ANDREAS HORN ?? Mandy Reinarz (hier im Duell mit Vesna Tolic) und der HSV Gräfrath boten im Spitzenspi­el gegen die Füchse Berlin eine gute Leistung. Am Ende leisteten sich die Solingerin­nen ein paar Fehlwürfe zu viel.
FOTO: ANDREAS HORN Mandy Reinarz (hier im Duell mit Vesna Tolic) und der HSV Gräfrath boten im Spitzenspi­el gegen die Füchse Berlin eine gute Leistung. Am Ende leisteten sich die Solingerin­nen ein paar Fehlwürfe zu viel.
 ?? FOTO: SEIFFARTH ?? Julia Spitzer macht die Abstriche für den HSV.
FOTO: SEIFFARTH Julia Spitzer macht die Abstriche für den HSV.

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