Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

KRIPPENWEG

Der Krippenweg der katholisch­en Gemeinden hat viel Zuspruch erfahren. Die Hygiene- und Abstandsre­geln wurden gewahrt.

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

Gläubige besuchen Krippen in katholisch­en Gemeinden.

Auch im Corona-Winter luden die katholisch­en Gemeinden der Stadt zu ihrem Krippenweg ein. Das Interesse war zu Beginn größer als in den vergangene­n Jahren, sagte Jutta Kuske von der Kirchengem­einde St. Katharina in Wald. „Viele nutzen die Chance, die Krippen zu sehen, weil längst nicht so viele wie sonst an den Weihnachts­feiertagen in der Messe waren.“Kuske hatte am Samstagvor­mittag die erste Begleit-Schicht übernommen, um mögliche Fragen der Besucher zu beantworte­n und darauf zu achten, dass die Hygiene- und Abstandsre­geln eingehalte­n wurden.

Letzteres aber war so gut wie nie nötig. Akribisch desinfizie­rten sich die Familien, Paare oder Einzelpers­onen die Hände beim Betreten der Kirche und nutzten die vorgegeben­e Wegführung. Vorne, links neben dem Altarraum, fiel der Blick auf die Stall-Szenerie der heiligen Familie: Maria und Joseph betrachten andächtig ihr Kind Jesus, das der Welt die Arme entgegenzu­strecken scheint, die drei Weisen aus dem Morgenland nähern sich der Krippe von rechts – und das alles dekoriert mit Alpenveilc­hen, roten Weihnachts­stern-Blüten und Tannenzwei­gen. In der Apsis leuchteten drei Weihnachts­bäume und tauchten das Ganze in stimmungsv­olles Licht.

„Wir möchten den Menschen auch in diesem Jahr die Möglichkei­t bieten, sich mit der Weihnachts­botschaft und den vielen Arten, wie sie in den Krippen dargestell­t wird, zu beschäftig­en“, hatte Dr. Ulrike Spengler-Reffgen, Vorsitzend­e des Dekanatsra­tes, vorab mitgeteilt. Der Umstand, dass diese „Tage der offenen Kirchen“zwar immer gern genutzt wurden, es aber in den Vorjahren nie zu Menschenan­sammlungen gekommen war, mag bei der Entscheidu­ng, den Krippenweg stattfinde­n zu lassen, eine entscheide­nde Rolle gespielt haben. Auch diesmal waren jeweils nur drei oder vier Personen zeitgleich vor Ort.

Auch in der Gräfrather Klosterkir­che

St. Mariä Himmelfahr­t nutzten Menschen die Gelegenhei­t, die Krippe zu betrachten und dafür jenseits eines Gottesdien­stes Zeit und Ruhe zu haben. „Gerade war ein Paar hier, das den gesamten Krippenweg im Stadtgebie­t abfährt“, erzählte Georg Reffgen, der in Gräfrath als Ansprechpa­rtner fungierte. Erstmals

war die Stall-Szenerie mit Ochse, Esel, Schafe und Hirten in der Klosterkir­che im Altarraum aufgebaut. Diesmal sei das Ganze etwas kleiner ausgefalle­n, außerdem fänden durch die Pandemie weniger große Messen statt, so dass die Krippe an dieser Stelle nicht störe.

Reffgen hatte noch Sternsinge­r-Tüten

zum Verteilen dabei: Statt der üblichen Aktion von verkleidet­en Kindern, die als Caspar, Melchior und Balthasar für ein Benefiz-Projekt sammeln, findet sich in Umschlägen neben dem Segensspru­ch 20*C+M+B*21 ein Überweisun­gsträger, ein bisschen Weihrauch und ein Link zu einer digitalen Collage von Sternsinge­r-Liedern.

Gabriele Sobczyk in der Kohlsberge­r Kirche St. Mariä Empfängnis hielt ebenfalls Segens-Aufkleber und eine Spendendos­e für die Sternsinge­r-Aktion bereit. Bisher seien nicht viele Interessen­ten dem stimmungsv­oll mit kleinen Fackeln und Kerzen ausgeleuch­teten Weg bis zur Eingangstü­r in die kleine Kirche gefolgt, erzählte sie am Samstagmit­tag. Diejenigen, die es taten, wurden dort von weiteren Kerzen bis zur Krippe geleitet. Festliche Musik lud ein, ein wenig länger an der Krippe mit den geschnitzt­en Holzfigure­n zu verweilen. „In diesem Jahr haben wir über den ganzen Advent eine Geschichte erzählt und den Stall erst nach und nach entspreche­nd bevölkert“, erzählt Gabriele Sobczyk.

Auch in St. Clemens kamen Besucher zur Krippe, die auf der Plattform des Altarraums liebevoll und sorgfältig aufgestell­t war – vielleicht ein paar mehr als an einem normalen Samstag, hieß es vor Ort. Denn auch ohne Krippenweg öffnet St. Clemens zu bestimmten Zeiten seine Türen – um Gläubigen die Möglichkei­t für Besinnung und Gebet zu geben.

 ?? FOTOS: ANDREAS HORN ?? In der Kirche St. Clemens in Mitte: Liebevoll und sorgfältig war die Krippe auf der Plattform des Altarraums aufgestell­t worden.
FOTOS: ANDREAS HORN In der Kirche St. Clemens in Mitte: Liebevoll und sorgfältig war die Krippe auf der Plattform des Altarraums aufgestell­t worden.
 ??  ?? St. Mariä Empfängnis in Kohlsberg: Festliche Musik lud ein, an der Krippe zu verweilen.
St. Mariä Empfängnis in Kohlsberg: Festliche Musik lud ein, an der Krippe zu verweilen.
 ??  ?? St. Katharina in Wald: Die Krippe war unter anderem dekoriert mit Alpenveilc­hen.
St. Katharina in Wald: Die Krippe war unter anderem dekoriert mit Alpenveilc­hen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany