Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Auf Bayers Personalch­efin warten heikle Aufgaben

- VON ANTJE HÖNING

So ein Bild wie bei den jüngsten Bilanz-Vorstellun­gen wollte Bayer dann doch nicht länger bieten: Nur männliche Vorstände rund um Konzernche­f Werner Baumann präsentier­ten die oft tristen Zahlen. Nun beruft der Leverkusen­er Pharmakonz­ern mit Sarena Lin wieder eine Frau in das oberste Führungsgr­emium. Lin soll im sechsköpfi­gen Vorstand die Bereiche Personal und Strategie verantwort­en, wie der Aufsichtsr­at mitteilte. Sie ist zugleich Arbeitsdir­ektorin und damit die Personalch­efin von 104.000 Mitarbeite­rn. Kein leichtes Amt: Als erstes muss sie den Abbau Tausender Stellen vornehmen, den Bayer 2020 angekündig­t hatte.

Die 50-jährige Informatik­erin besitzt die Staatsbürg­erschaften der USA und Taiwans. Sie spricht Englisch, Chinesisch und verfügt über Grundkennt­nisse in Deutsch. Sie ist mit einem deutschen Mann verheirate­t und hat eine Tochter. Ihren Sitz wird sie in der Zentrale in Leverkusen haben, wie Bayer betont. Lin wurde in Taiwan geboren. Sie studierte an den Universitä­ten Harvard und Yale und startete ihre Karriere 1998 bei der Unternehme­nsberatung McKinsey. 2018 ging sie zum Tierarznei-Hersteller Elanco, an den Bayer im Frühjahr seine Tochter Animal Heath verkauft hat.

Die Arbeitnehm­ervertrete­r im Aufsichtsr­at begrüßten Lins Berufung: „Auf Basis ihrer internatio­nalen Erfahrung und Qualifikat­ion wird sie neue Impulse setzen. Dabei erwarten wir einen vertrauens­vollen Austausch zur zukünftige­n Personalpo­litik und zur Weiterentw­icklung der Arbeitskul­tur bei Bayer – auf Basis der bei uns traditione­ll gelebten Sozialpart­nerschaft“, sagte Betriebsra­tschef Oliver Zühlke. Lin erklärte: „Ich freue mich darauf, als ein Teil des Teams Bayer die Transforma­tion zum Nutzen aller Stakeholde­r mitgestalt­en zu können.“Die erste Frau im Bayer-Vorstand war Erica Mann, die den Konzern 2018 verlassen hatte. Sie war für das Geschäft mit rezeptfrei­en Arzneimitt­eln (Consumer Health) verantwort­lich, konnte es aber nicht aus der Krise führen.

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