Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Reisender schleppt Virus-Mutation ein
Die Coronavirus-Mutation wurde von einem Reiserückkehrer aus Großbritannien eingeschleppt. Die Stadt veranlasst jetzt weitere Tests.
Die am vergangenen Freitag auch in Solingen aufgetretene Virus-Mutation, die zuerst in England beobachtet worden war, wurde offenbar von einem Reiserückkehrer aus Großbritannien eingeschleppt. Das hat die Stadtverwaltung am Montag mitgeteilt und gleichzeitig bekanntgegeben, bei der betroffenen Person handele es sich um eine(n) Jugendliche(n) im schulpflichtigen Alter.
Wie die zuständigen Beamten im Rathaus weiter berichteten, hatte der Reisende nach der Rückkehr aus Großbritannien erste Symptome entwickelt. Tests auf das Coronavirus waren allerdings noch negativ verlaufen. Erst ein zusätzlicher Test brachte schließlich das besagte positive Ergebnis. „Die Kontaktpersonen sind in Quarantäne“, betonte ein Stadtsprecher auf Anfrage unserer Redaktion.
Damit ist Solingen nach Lage der Dinge die dritte Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, in der die neue und als besonders ansteckend geltende Variante des Coronavirus entdeckt worden ist. Zuvor waren bereits Fälle in Viersen und in Krefeld entdeckt worden. In Großbritannien wiederum waren mutmaßlich im Herbst vergangenen Jahres Infektionen mit der SARS-CoV-2-Variante VOC 202012/01 (Linie B.1.1.7) aufgetreten.
In Solingen hatte der Stadtdienst Gesundheit eine genauere Untersuchung veranlasst, nachdem bei der betroffenen Person Symptome einer Covid-19-Erkrankung sichtbar geworden waren. Dabei war ziemlich schnell der Verdacht aufgekommen, der Englang-Heimkehrer könne die neuartige Mutation in sich tragen. „Es bestand der Zusammenhang der Einreise mit der Entwicklung von Symptomen“, hieß es am Montagnachmittag vonseiten der Stadtverwaltung.
Dementsprechend wurde ein sogenanntes Referenzlabor, das seinen Sitz in Berlin hat, eingeschaltet sowie mit der Untersuchung beauftragt. Was sodann zur Folge hatte, dass die Fachleute in der Hauptstadt fündig wurden – die Person im schulpflichtigen Alter hatte sich bei dem Aufenthalt im Vereinigten Königreich tatsächlich mit der hochinfektiösen Coronavirus-Variante angesteckt und dieses zuletzt mit nach Solingen eingeschleppt.
Gleichwohl werden in der Klingenstadt zurzeit noch keine flächendeckenden und systematischen Testungen auf die Coronavirus-Mutation durchgeführt. „Dies erfolgt
in Stichproben“, sagt der Rathaus-Sprecher. Die Kosten pro Test schlagen mit rund 50 Euro zu Buche, die von der Stadt übernommen werden, da die zuständigen Stellen in der Verwaltung einen möglichst genauen Überblick darüber erhalten wollen, in welchem Ausmaß die Mutation bereits in Solingen angekommen ist.
So ist nach dem jetzt entdeckten Fall vorgesehen, ab dieser Woche die nächsten 100 Tests im Testzentrum Bethanien zu veranlassen. Dadurch erhofft sich die Stadt einen Überblick zu verschaffen, „wie viele Fälle der Mutation nachzuweisen sind“, sagte der Rathaus-Sprecher.
Parallel gehen aber auch die Anstrengungen weiter, so schnell es geht, möglichst viele Solinger immun gegen das Coronavirus zu machen. Nach den jüngsten Impfungen vom Wochenende sind augenblicklich rund 2000 Solinger gegen das Coronavirus geimpft worden. Nach Kenntnis des Stadtdienstes Gesundheit sind die gegenwärtig zugelassenen Impfstoffe nur für Erwachsene zugelassen.