Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Holpriger Start in den Distanzunterricht
(asc) An vielen Solinger Schulen hat am Montag der Distanzunterricht begonnen. Einige starten erst am Mittwoch, um das Lernen zu Hause noch vorzubereiten. Der Auftakt verlief nicht ohne Probleme. So waren einige der Lernplattformen der Vielzahl der Zugriffe nicht gewachsen. Auch manches Videokonferenz-System funktionierte nicht.
Vorläufig bis 31. Januar hat das NRW-Schulministerium Distanzunterricht angesetzt. Nur für die Jahrgänge 1 bis 6 gibt es eine Notbetreuung. Das Lernen zu Hause setzen die Schulen unterschiedlich um: mit durchgängigem Unterricht via Videokonferenz, einzelnen Onlinestunden, Lernplattformen oder Materialpaketen mit ausgedruckten Arbeitsblättern.
An der Alexander-Coppel-Gesamtschule liefen am Montag noch die Vorbereitungen. Nach Problemen mit zwei Lernplattformen habe die Schule nun Microsoft Teams eingeführt, berichtete Schulleiter Andreas Tempel. Von der Software, mit der auch Videokonferenzen möglich sind, hat die Stadt Solingen 10.000 Lizenzen angeschafft. „Nach Sdui und Logineo ist es bereits das dritte System, in das sich die Kollegen einarbeiten müssen. Wir brauchten die Zeit, damit das ab Mittwoch laufen kann.“Zudem seien abgespeckte Stundenpläne erstellt worden. Ab Mittwoch sollen die Schüler mit einer Mischung aus Videokonferenzen und digitalen Aufgaben unterrichtet werden.
Auch am Humboldtgymnasium setzt das Kollegium auf eine Kombination aus Videokonferenzen und Aufgaben, die über die Lernplattform Moodle ausgetauscht werden. Die Kommunikation laufe wie an vielen Schulen über Sdui, erklärt Schulleiter Lübeck. Wegen Überlastung sei das am Montag aber nicht gut gelaufen. Beim Videokonferenz-System Bigbluebutton habe es teils Probleme mit der Kamera-Zuschaltung gegeben.
Die Humboldtschüler arbeiten im Januar nun mit Wochenplänen, orientiert am Stundenplan. Sie sollten ab 8.30 Uhr anfangen zu arbeiten – je nach Vorgabe des Lehrers bei Moodle oder in einer Videokonferenz, beschreibt Lübeck die Rahmenbedingungen. Feedback der Lehrer gebe es unter anderem über Chats.
Die Friedrich-Albert-Lange-Schule startete ebenfalls mit dem Distanzunterricht. Lehrer und Schüler hatten allerdings mit Problemen bei der deutschlandweiten Schulcloud HPI zu kämpfen. „Sie ist heute bereits zweimal zusammengebrochen“, berichtete Schulleiter Peter Wirtz am Montagmittag. Die Videokonferenzen über MS Teams hätten jedoch funktioniert.
Ob der Unterricht online am Bildschirm stattfindet oder ob Projektaufgaben und Lehrmaterial über die Plattform bereitgestellt werden, entscheide jeder Lehrer selbst. Von der Schulpflegschaft – der Elternvertretung – soll es Ende der Woche eine Rückmeldung geben, wie das erneute Distanzlernen klappt. „Nach all der Zeit haben wir auch einen guten
Blick dafür, bei welchen Schülern wir genauer hinschauen müssen.“Wenn keine Rückmeldung kommt, soll per Telefon nachgefragt werden.
„Das Allerwichtigste ist, dass wir den Kontakt zu den Kindern halten“, sagt auch Sabine Riffi, Rektorin der Grundschule Uhlandstraße und eine der Sprecherinnen der Schulform. Auch an ihrer Schule gebe es Videokonferenzen, „aber in einem für Grundschulkinder angemessenen Rahmen.“So gebe es pro Woche in der Regel drei Online-Kontakte in kleinen Gruppen. Dort soll Organisatorisches ebenso besprochen werden wie Unterrichtsthemen.