Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Besondere Auszeichnu­ng für „Im Wald der Luchse“

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(bjb) „Im Wald der Luchse“ist der letzte Film, den der bekannte Dokumentar­filmer Sigurd Tesche vor seinem Tod noch selbst beenden konnte. Nun ist der Film mit einem Preis ausgezeich­net worden: bei der diesjährig­en Natourale in der Kategorie „Best Passion Project“– also als leidenscha­ftlichstes Projekt im Wettbewerb.

Bei der Natourale „prämiert eine internatio­nale Fachjury die beeindruck­endsten Filme der letzten Jahre aus den Bereichen Natur, Umwelt, Reise und Tourismus“– sie findet eigentlich alle zwei Jahre in Wiesbaden statt. Ende 2020 konnte der

Preis aufgrund der Corona-Pandemie nur virtuell übergeben werden.

„Mein Vater war extrem tierlieb und am Verhalten der Tiere interessie­rt. Mit diesem Film ist ihm ein bezaubernd­es Porträt einer Luchsmutte­r mit ihren Kleinen gelungen – von Geburt an bis ins Teenager-Alter. Die Kategorie, in der wir gewonnen haben, passt richtig gut“, sagt seine Tochter Natali Tesche-Ricciardi. Sie bedauere, dass ihr Vater das nicht mehr erleben könne – und erinnert sich gut an die Entstehung des Films: „Er hat häufig für unsere Tochter während des Drehs kurze Videos gemacht und ihr diese mit dem Handy geschickt. Er hat seine Tierliebe mit seiner Enkelin geteilt. Deswegen passt der Titel der Auszeichnu­ng so hervorrage­nd.“

Sigurd Tesche, der in Solingen nahe der Müngstener Brücke und der Wupper aufgewachs­en ist, starb am 12. Januar 2020 in Witzhelden. Als Tesches letzter Film gilt „Das Bergische Land – Wasser, Wälder, Wunderwelt­en“. Dort konnte er Schnitt und Produktion nach den Dreharbeit­en aber nicht mehr begleiten. An „Im Wald der Luchse“wirkte er bis zum Schluss, erzählt seine Tochter.

Der Film wurde am 24. August in der ARD gesendet – „mit hohen Quoten“,

wie Tesche-Ricciardi berichtet. „Ich freue mich, dass er so viel Anklang gefunden hat.“Und auch wenn das Werk ihres Vaters sie immer wieder beschäftig­e, sagt sie: „Mittlerwei­le habe ich eher ein Lächeln im Gesicht als Tränen in den Augen.“

Derzeit ist „Im Wald der Luchse“nicht online verfügbar, er soll im Laufe des Jahres in der ARD wiederholt werden – ein Termin steht noch nicht fest. Einige Eindrücke von dem Film bietet die Preisverle­ihung der Natourale, die bei Youtube abrufbar ist. Das Video behandelt den Tesche-Film ab etwa 8:40 Minuten.

youtu.be/UHCXz5c9r-Ql

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FOTO: PREUSS Der Naturfilme­r Sigurd Tesche verstarb im Januar 2020.

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