Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Studie zu Bahnhaltepunkten
Ob die Bahnhöfe in Meigen und Honsberg in den Fahrplan passen, ist noch offen.
(ate) Obwohl eine Studie zu den angepeilten neuen Bahnhaltepunkte in Solingen-Meigen und Remscheid-Honsberg inzwischen vorliegt, ist noch nicht abschließend geklärt, ob die beiden Projekte umgesetzt werden können. Es gebe noch Klärungsbedarf mit der Deutschen Bahn (DB), teilte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auf Anfrage mit. In den Rathäusern der beiden benachbarten Städte gibt man sich aber optimistisch, dass die Planungen für die neuen Bahnhöfe in den kommenden Jahren beginnen können.
Die beiden Haltepunkte liegen an der S-Bahn-Linie S 7 (von Solingen über Remscheid nach Wuppertal). Solingen peilt seit Jahren einen kleinen Bahnhof in Meigen an. In Remscheid hat man sich bei der Auswahl zwischen mehreren Standorten für einen Bahnhaltepunkt im Bereich der Ortsteile Honsberg und Kremenholl entschieden. Die Bahnhaltepunkte in Meigen und Honsberg sind Teil einer Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und Deutscher Bahn zum Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. Die war vor knapp einem Jahr veröffentlicht worden und galt als positives Signal für beide Bahnhöfe.
Bei der jetzt vorliegenden Betriebsprogrammstudie hat die DB im Auftrag des VRR untersucht, ob die zusätzlichen Haltepunkte in die Abläufe des Schienenverkehrs passen. Aus den Rathäusern von Remscheid und Solingen heißt es, dass dies prinzipiell der Fall sei. Die Formulierung in der Studie fällt aber offenbar denkbar vorsichtig aus. Eine Integration der Haltepunkte in den Fahrplan sei voraussichtlich „regelkonform konstruierbar“, zitiert die Solinger Stadtverwaltung.
Offene Fragen ergeben sich laut VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik allerdings dadurch, dass sich seit Beauftragung der Studie einige Rahmenbedingungen (zum Beispiel bei den Takten) geändert hätten. Dazu wolle der VRR „zeitnah“Gespräche mit der DB aufnehmen. Tkatzik versichert: „Grundsätzlich verfolgt unser Haus nach wie vor die Umsetzung beider Haltepunkte.“
Nach Kenntnis der Solinger Rathaussprecherin Sabine Rische muss der vorliegenden Studie jetzt eine „Eisenbahnbetriebsprüfung“folgen. Vom Ergebnis dieser Untersuchung hänge ab, ob die Projekte weiterhin verfolgt würden. Die genaueren Planungen würden laut Rische voraussichtlich im Frühjahr 2022 beginnen.
Der neue Haltepunkt hätte nach Einschätzung des Remscheider Baudezernenten Peter Heinze positive Auswirkungen für viele Menschen, die in dessen Umgebung leben. Auch Solingens Stadtdirektor Hartmut Hoferichter sieht positive Potenziale: „Ein Bahnhalt in Meigen hat für Solingen perspektivisch Bedeutung“, erklärt er und fügt hinzu: „Bisher unerschlossene Siedlungsflächen erhielten erstmals einen Zugang zum Schienenpersonennahverkehr. Zudem würde ein solcher Halt das Fahrgastpotenzial nach Düsseldorf erhöhen.“Deswegen sei der Haltepunkt Bestandteil der Landesinitiative „Bauland an der Schiene“. Hoferichter: „Der grundlegende Bedarf ist damit deutlich anerkannt.“